Landtag, 31. Sitzung vom 29.11.2018, Wörtliches Protokoll - Seite 18 von 24
schaut man sich da die Gänge an, wo man dann schlussendlich zur Eishalle geht: Heruntergefallene Fliesen, nackte Betonwände und Kantinenreklame, ebenfalls zerstört. In den Duschen war ich gar nicht, so ein Spitzensportler bin ich nicht. Aber ich habe mir von den Herrschaften dort sagen lassen, in den Duschen ist es schimmelig, dort läuft das Wasser nicht ab. Meine Damen und Herren von der SPÖ, das ist einfach nur blamabel und desaströs, was Sie hier in dieser Stadt zulassen! (Beifall bei der FPÖ.)
Es ist ja nicht so, dass diese Zustände erst seit heute bekannt wären. Ich habe im Archiv nachgeschaut. Von der Opposition wurden bereits im Jahr 1999, wir haben jetzt bald 2019, also vor rund 20 Jahren, die Zustände dort bei dieser Eishalle bereits angesprochen, wurden kritisiert. Seit 2009, also mittlerweile seit fast zehn Jahren, gibt’s hier ein Konzept, wie das in Zukunft ausschauen soll, wie das Ganze saniert werden soll. Bis heute ist nichts passiert, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ.) Die Stadtregierung hat hier auf allen Ebenen versagt. Nein, ganz im Gegenteil sogar noch, man hat den Kindern, die dort regelmäßig Sport betreiben, man hat der Bevölkerung Sand in die Augen gestreut, um hier nicht ein anderes Wort zu verwenden. Man hat die Sportbegeisterten und die Bevölkerung da schlichtweg am Schmäh gehalten!
Ich habe da Artikel aus der Bezirkszeitung, wie gesagt, seit dem Jahr 2009 gibt’s Pläne, wie das Ganze in Zukunft ausschauen soll. Es erscheint im Jahr 2015 zufälligerweise am 8. Oktober, Sie wissen vielleicht, was am 11. Oktober 2015 war, Wien-Wahl, da in der Favoritner Bezirkszeitung dieses Foto. (Der Redner zeigt ein Foto.) Da sieht man die Frau Gaál drauf, Bezirksobfrau der SPÖ in Favoriten, heute Wohnbaustadträtin, man sieht die ehemalige Bezirksvorsteherin drauf, man sieht den Bezirksvorsteher-Stellvertreter drauf, man sieht den damaligen Stadtsportrat drauf, mittlerweile Ex-Klubobmann und jetzt Gemeinderat hier, und man sieht auch den Herrn Hursky da auf dem Foto drauf. Also wenn ich das Foto, oder wenn ich Ihren Blick da so deuten darf, Sie haben damals schon recht ungläubig dreingeschaut, ob das irgendwann einmal was wird, die Planung und die Studie, die Sie da hochgehalten haben. Wie gesagt, das war drei Tage vor der damaligen Wien-Wahl. Sie haben gewusst, dass dieses Thema bei der Bevölkerung pressiert und Sie haben da einfach versucht, irgendetwas kurz vor der Wahl zu verkaufen und zu präsentieren, was bis heute nicht einmal im Ansatz umgesetzt ist. Es ist dort desaströs, wie es ausschaut. Es ist skandalös. Die Umkleidekästchen rosten dahin, die Duschen schimmeln und alles Mögliche. Und das, meine Damen und Herren, haben Sie sich zuzuschreiben! Da brauchen Sie nicht sagen, es gibt in Nuancen irgendwo etwas, was man verbessern kann. Nein! Das ist blamabel und eigentlich in einem Erste-Welt-Land untragbar, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ.)
Zum Abschluss möchte ich Ihnen schon auch noch sagen: Bald bei jeder Sitzung stehen Sie da hier heraußen und predigen Ihre politische Agenda. Das Hauptziel ist ja, dass Wien zwei Millionen Einwohner hat. Aber wenn man zwei Millionen Einwohner haben möchte und auf Zuwanderung setzt, dann sollte man halt auch schauen, dass man entsprechend die Infrastruktur in den sämtlichen Bereichen, ob es jetzt Verkehr, Wohnen oder eben auch der Sport ist, dass man das Ganze bereitstellt. Immer wieder beschließen wir da diverse Projekte, wo Millionen und Abermillionen Euro ausgeschüttet werden, wo wir irgendwelche Vereine subventionieren, die wiederum irgendwelche Leute unterstützen, die wir empowern müssen, die wir für irgendwas motivieren müssen, begeistern müssen, wo Abermillionen verbraten werden. Aber wo Leute sportbegeistert sind, wo man Kinder heranführen kann, die etwas für ihre Gesundheit tun, und wo man präventiv etwas bewirken kann, da sind wir scheinbar knausrig und da sparen wir bei unseren Kindern und unseren Wienerinnen und Wienern, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ.)
Deshalb bin ich jetzt auch schon ganz gespannt darauf, was der Herr Kollege Hursky da als Nachredner jetzt dann alles dazu sagen wird, wie viele Jahre und Jahrzehnte jetzt dann die Wienerinnen und Wiener die Kinder und die Bevölkerung in Favoriten schlussendlich noch auf die Verbesserung dieses Projektes oder auf die Umsetzung dort warten müssen. Mein Appell nur an Sie: Schaffen Sie auch die entsprechende Infrastruktur, die einem Land und einer Stadt in Mitteleuropa entsprechend würdig ist! Danke schön. (Beifall bei der FPÖ.)
Präsidentin Veronika Matiasek: Als nächster Redner ist Herr Abg. Hursky zu Wort gemeldet, und ich erteile es ihm.
Abg. Christian Hursky (SPÖ): Geschätzte Abgeordnete! Frau Präsidentin!
Das Thema Sport ist ja wunderbar immer sehr emotional besetzt in Österreich, weil wir sind ja letztendlich eine erfolgreiche Sportnation. Ich möchte aber gleich einmal vorweg eine Antwort auf den Kollegen Berger geben. 2019 wird der Eisring saniert. Dann haben Sie dort auch eine perfekte Anlage und auch Sie werden wieder erfreut eislaufen gehen können, so wie ich es schon als Kind dort getan habe. Da werden Sie Ihre große Freude damit haben. (Abg. Stefan Berger: Schon ein bisserl!) Wenn wir … Ja, das ist ja im Jahr 1978 als Jugendlicher in meinem Fall, so Kind nicht mehr, aber als Jugendlicher.
Aber es hat ja früher dort hinten, bevor es den Eisring Süd gegeben hat, da wurde ja auf den Tennisplätzen vom Platzwart, dem „Werl“, das weiß ich noch, dann bei entsprechender Kälte aufgespritzt, und da sind wir dort schon eisgelaufen. Und ich sag‘, alle Kinder der Umgebung aus dem Triesterviertel und rund um den Wasserturm haben dort große Freude am Eislaufsport gehabt, auch wenn es nicht immer die besten Bedingungen waren, so wie wir uns das heute manchmal wünschen. Da geht’s nämlich ums Prinzip, dass man Eislaufen tut, und das können Sie auch heute am Eisring Süd trotzdem. Das ist auch wichtig, dass wir das dazusagen.
Sport im Allgemeinen, ich hoffe, wir bekennen uns zu allen Sportarten, die in Österreich von der Bundessportorganisation an und für sich anerkannt sind. Wir reden
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