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Landtag, 31. Sitzung vom 29.11.2018, Wörtliches Protokoll  -  Seite 19 von 24

 

heute immer nur ausschnittsweise von einigen wenigen, vielleicht populären Sportarten. Wir reden vom Fußball, vom Eishockey, die aber in den letzten Jahren massiv, wenn ich mir anschaue ein Allianz-Stadion, wenn ich mir anschaue die neue Generali-Arena, auch wenn ich jetzt kein Austrianer bin, wo wir ein tolles Stadion hingestellt haben, für die Eishockeyspieler die Albert-Schultz-Halle. All das zusammen, meine Damen und Herren, hat 100 Millionen EUR an Investitionsvolumen ausgelöst! Das ist nicht nichts und das ist für den absoluten Spitzensport da (Zwischenrufe von StR Dr. Markus Wölbitsch-Milan, MIM und Abg. Mag. Manfred Juraczka.)

 

Und jetzt reden wir darüber, welche Sportarten und in welcher Breite wollen wir in Österreich was unterstützen. Wir haben da verschiedenstes. Wie hätten Sie in Zukunft gerne American Football weiter unterstützt? Die bekommen übrigens auch eine Verbesserung ihrer Anlagen. Wie hätten Sie Badminton gerne unterstützt? Wie hätten Sie Bahnen-Golf gerne unterstützt? Basketball? Ich könnte diese Liste jetzt unzählig weiter verfolgen. Wie hätten Sie diese Infrastruktur gerne für diese Sportarten unterstützt? Und all diese Sportarten, die da draufstehen, sind mir besonders wichtig, weil sie für mich alle gleichwertig zu sehen sind. Das heißt, wir haben all diesen Sportarten in Zukunft das entsprechende Pouvoir zu bieten, auch in der österreichischen Sportförderung. Und da kommen wir auf die österreichische Sportförderung zurück. Da gibt es nämlich schon Bestrebungen, sich in Zukunft auf die erfolgreichen olympischen Sportarten zu konzentrieren. Wissen Sie, wie viel wir dann in Österreich irgendwo dann noch in diesen Bereichen fördern werden? American Football wird nicht gefördert. Badminton wird nicht gefördert. Bahnengolf wird nicht gefördert. Baseball wird nicht gefördert. Basketball wird nicht gefördert. Billard wird nicht gefördert, wo Österreich übrigens mit den Ouschan-Geschwistern hervorragende Sportlerinnen und Sportler stellt. Bob und Skeleton ist immer so ein Auf und Ab, werden wir einmal schauen. Bogensport würde nicht gefördert. Boxen würde nicht gefördert. Case Casting würde nicht gefördert. Curling würde nicht gefördert. Eisstocksport ist halt nicht olympisch, wird auch nicht gefördert, da sind wir aber an und für sich auch gut. Das sind die Dinge, auf die wir letztendlich auch zu achten haben, weil all diese Sachen, die fallen letztendlich dann irgendwann einmal auf die Bundesländer zurück. Das heißt, hier sollten wir nach wie vor eine Gleichwertigkeit aller Sportarten in der österreichischen Sportförderung gegeben haben, um auch hier in der Breite ein breites Angebot zu gestalten. Dass das die Stadt Wien macht, zeigt sie auch, dass sie außerhalb dieser von der Bundessportorganisation anerkannten Sportarten nämlich auch noch andere Sportarten fördert. Es gibt ja immer wieder, weil wir reden von Trendsportarten, ja, schauen wir einmal an, hier wird - jetzt habe ich meine Brillen vergessen, ich lese auch schon schlecht. Aikido wird zum Beispiel zusätzlich gefördert. Wir haben den Pendelsport, der zusätzlich gefördert wird. Und eigentlich ein toller Sport für junge Frauen, den sie betreiben, ist an und für sich Cheer und Cheerdance. Da wurde, glaube ich, vor ungefähr eineinhalb Jahren mit dem Landesportrat beschlossen, dass diese Sportarten gefördert werden, und das ist ein echter Trend. Ich schau‘ mir das an, weil meine zwei Nachbarstöchter beide diese Sportart betreiben. Das ist ganz hochklassig (Heiterkeit bei der FPÖ.), was die machen, wenn man denen zuschaut. Ich hab‘ sie nämlich beim ASKÖ-125 Jahre-Jubiläum damals beobachten dürfen. Das war an und für sich echt super, was sie gemacht haben.

 

Sie sagen, es gibt in Wien für den Breitensport nichts, es ist nichts aufgestellt. Also wenn ich mir jetzt das Happel-Stadion an und für sich anschaue, ja, das mag ein bissel eine veraltete Arena sein, okay. Aber in dieser veralteten Arena findet auch rundherum noch einiges anderes statt. Schauen wir uns das an: Boxen ist zum Beispiel drinnen, der Leichtathletikverband ist drinnen. Und gerade auch der Leichtathletikverband könnte das Happel-Stadion mit seiner Arena innen drinnen für seine Zwecke voll und bestens nutzen. Also es sind alle Möglichkeiten in diesem Fall gegeben.

 

Kollege Kops hat angegeben, 40 Millionen EUR gibt die Stadt Wien direkt für den Sport aus. Die Bundessportförderung beträgt rund 80 Millionen EUR, wobei sich letztendlich 40 Millionen auf die Fachverbände und 40 Millionen auf die Dachverbände verteilen. Wenn man sich das anschaut, könnte man auch immer sagen, das ist zu wenig Geld, das ist zu wenig Geld. Nachdem ich selber Präsident eines Sportfachverbandes bin, ist mir das Geld immer zu wenig und ich tät immer gern mehr machen. Aber ich sag‘ auch immer meinen Mitgliedern, eine gewisse Eigenleistung gehört letztendlich auch dazu. Auch die haben wir entsprechend zu leisten. Aber wir müssen die Voraussetzungen schaffen und sagen: Wo möchten wir was machen?

 

Die ÖVP spricht heute die ganze Zeit vom Breitensport und kommt dann daher und fordert das Spitzensportzentrum für den österreichischen Schwimmsport. Es ist ja grundsätzlich nicht die Aufgabe eines Landes, meiner Meinung nach, für den Spitzensport die Voraussetzungen zu schaffen. Für den Spitzensport die Voraussetzungen zu schaffen, das hat der jeweilige Sportfachverband auf Bundesebene zu tun. Der muss sagen und der muss definieren, was er braucht. Und dann kann man gemeinsam mit dem Bund oder auch mit den Ländern sagen: Wo richte ich was entsprechend ein. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.) Für den Breitensport, wenn wir vom Schwimmen reden, Schwimmen Lernen und auch Wettkampfsport als Kind oder als Jugendlicher, das kann ich auf der 25 m-Bahn oder auf der 33 m-Bahn im Amalienbad genauso gut machen. Dort kann ich das Schwimmen auf wettkampfmäßig genauso machen. Wenn ich es dann an die Spitze schaffen will und dort Olympiasieger werden will, dann werde ich in das entsprechende Bundesleistungszentrum kommen, weil letztendlich egal, welche Sportart sie betreiben und an die Spitze kommen, da kommt es darauf an, dass sie Talent haben, dass sie den notwendigen Fleiß haben und dass sie für diese Sportart auch bereit sind, irgendwo anders hinzugehen, etwas zu tun und Zeit zu investieren. Und das ist für den jeweiligen Sportler, und das ist nicht nur in Österreich so, das ist weltweit so, dass sie sich dort entsprechend vor

 

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