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Landtag, 28. Sitzung vom 05.10.2018, Wörtliches Protokoll  -  Seite 19 von 28

 

Das Ziel des Netzwerkes ist es, Ausbildung, Qualifikation, Expertise zu vermitteln, den Erfahrungsaustausch zu fördern und SozialarbeiterInnen, Psychologen, Jugendarbeiter, PolizistInnen, Lehrerinnen und Lehrer zu Experten und Expertinnen zu machen, und nicht nur zu dem Thema Extremismus jeder Art und der Prävention, sondern vor allem dafür, Jugendlichen eine bessere Lebensperspektive zu schaffen. Es wurden über 6.000 Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit den Angeboten des Netzwerkes in verschiedenen Bereichen erreicht. Es gibt diese konkreten Angebote. Wir haben wirklich ein umfassendes Strategiepapier gegen Extremismustendenzen und für Demokratiekultur erarbeitet, worauf wir zu Recht stolz sein können. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)

 

Wir wissen, dass die Herausforderungen da sind, und die sind nicht erst seit heute da. Wir wissen, dass es demgegenüber Maßnahmen braucht, und die sind auch nicht erst seit heute da, weil es ist wichtig, sich das zu vergegenwärtigen und nicht so zu tun, als ob diese Realität nicht existieren würde und wir nichts tun würden. Es ist eine gute Gelegenheit, hier auch noch einmal deutlich zu formulieren die Maßnahmen, die wir seit Jahren fordern (Abg. Mag. Dietbert Kowarik: Darum seid ihr aus dem Nationalrat geflogen!) und wofür wir politisch stehen, werde ich Ihnen sagen: Es braucht mehr finanzielle Mittel für die Schulen. (Abg. Mag. Dietbert Kowarik: Genau deshalb! Genau deshalb!) Hinsichtlich Bildungsgrad und Einkommen der Eltern gibt es in manchen Schulen schwierige Voraussetzungen, und dort braucht es mehr Unterstützung.

 

Es braucht diese Ressourcen für die betroffenen Schulen in Form der SozialarbeiterInnen, der SchulpsychologInnen, der StützlehrerInnen. Es gibt eine Diversität im Klassenzimmer. (Aufregung bei Abg. Armin Blind.) Warum hören Sie mir nicht zu? Warum ist es zu viel verlangt, 15 Minuten ungestört ununterbrochen reden zu dürfen? (Abg. Mag. Dietbert Kowarik: Wir sind die Einzigen, die Ihnen zuhören! - Zwischenruf von Abg. Armin Blind. - Aufregung bei der FPÖ.) Sie reden immer noch! (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)

 

Diversität im Klassenzimmer verlangt auch Diversität im Lehrerzimmer, auch wenn Ihnen das nicht gefällt. Das heißt, es braucht auch eine Förderung dieser Diversität. Und es braucht eine Förderung der Kompetenz im Umgang mit Diversität. Ja, selbstverständlich braucht es das! (Zwischenruf von Abg. Mag. Dietbert Kowarik. - Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)

 

Es braucht Ganztagsangebote. Es braucht einen überkonfessionellen Religionen- und Ethikunterricht als Pflichtfach. Auch das fordern wir seit Jahren, wenn nicht schon jetzt seit Jahrzehnten. Es braucht die Förderung der geschlechtersensiblen Pädagogik. Es braucht die Förderung von Mehrsprachigkeiten. Es braucht eine Wertschätzung von allen Schülerinnen und Schülern. (Abg. Mag. Dietbert Kowarik: Ja, was es alles braucht!) Ja, das braucht es tatsächlich. Es darf nicht nur beeindrucken, wenn eine Außenministerin ihre Mehrsprachigkeit inszeniert und eine Rede in mehreren Sprachen inszeniert, sondern es ist ebenso beeindruckend, wie Kinder und Jugendliche jedes Jahr im bundesweiten Redewettbewerb „Sag’s multi“, veranstaltet vom Verein Wirtschaft für Integration, mit Selbstverständlichkeit von einer Sprache in die andere switchen, für die Mehrsprachigkeit ein Asset ist, eine Selbstverständlichkeit, Teil einer selbstbewussten Identität, und etwas ist, das Anerkennung finden sollte und nicht abschätzig und dämonisierend behandelt und diskutiert werden sollte. Das ist etwas, das wir den jungen Menschen nicht wegnehmen dürfen und nicht schlechtreden dürfen. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)

 

Wir brauchen Motivation und nicht Demotivation für die Kinder, für ihre Eltern und auch für die engagierten Lehrerinnen und Lehrer. In diesem Sinn „ila-l-liquaa‘“!(Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)

 

Präsidentin Veronika Matiasek: Als nächste Rednerin ist Frau Abg. Schmidt zum Wort gemeldet.

 

10.52.37

Abg. Elisabeth Schmidt (FPÖ)|: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Herr Landesrat!

 

Grundsätzlich nur ganz kurz noch zu der Wortmeldung meiner Vorrednerin. Ich glaube, die Abwertung kommt hier ganz eindeutig von dieser Seite. Es war auch Ihr Kollege, der hier so eine gewisse Oppositionsgruppe als empathielose Arschlöcher bezeichnet hat. Nur zur Erinnerung! (Beifall bei der FPÖ.)

 

Ebenso verhält es sich mit den Herabwürdigungen, wenn jemand anderer Meinung ist, was gewisse Volksbegehren betrifft. Ich möchte schon etwas Grundsätzliches heute bei dieser Bildungsdebatte festhalten: Es darf nie und nimmer zu einer Ideologisierung in unserem Bildungssystem kommen. Warum sage ich das? Das hat einen relativ aktuellen Anlassgrund. Kurz nur, um das festzuhalten: Der Autoritätscharakter einer Einrichtung, wie die Schule eine ist, kann natürlich dazu beitragen, Menschen zu beeinflussen, zu manipulieren, auch zu indoktrinieren. Wir betreten hier natürlich einen sehr, sehr heiklen Bereich. Staatliche Bildungsvermittlung muss streng darauf achten, in keinster Weise zu ideologisieren oder gar parteipolitisch zu vereinnahmen. Es darf Wertigkeiten und Wertegefüge geben, mehr aber auch nicht. Aber genau in diesem Bereich, hier nämlich Kinder zu beeinflussen und zu manipulieren, droht eine gewisse Gefahr. Wer sich die Reden zur Kandidatur für die Parteiführung der Wiener GRÜNEN genau angehört hat, der weiß Bescheid. Da wurde ganz offen beispielsweise von unserem Kollegen hier im Haus, Herrn Kraus, betont, wie wichtig die außerhäusliche, externe Kinderbetreuung möglichst frühzeitig sei, und zwar um gegen Rechts rechtzeitig agieren zu können und die Kinder zu erziehen. Das sagen Sie, Herr Kraus. Ich sage, um möglichst früh die Kinder wohl Links zu ideologisieren. (Aufregung bei den GRÜNEN.) Und das ist ein absolutes Tabu, meine Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ.)

 

Das ist ein Missbrauch jeglicher Bildungseinrichtungen und das darf nicht passieren, wird aber von den GRÜNEN hier ganz offen angekündigt. (Abg. Mag. Dietbert Kowarik: Das kostet sie ein Lächeln!) Wir werden auf jeden Fall in unserer Kommunikation mit den Wienerinnen und Wienern alles daran setzen und speziell da

 

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