«  1  »

 

Landtag, 2. Sitzung vom 17.12.2015, Wörtliches Protokoll  -  Seite 80 von 85

 

Experten einen interreligiösen Bildungsleitfaden erarbeiten. Der wird natürlich für alle Religionen gleichermaßen gelten.

 

Die Stadt tut alles dafür, und wir werden das auch in Zukunft machen, dass die Wiener Kinder von Anfang an eine umfassende Förderung und Bildung genießen können, die ihnen hilft, sich zu selbstständigen Menschen zu entwickeln, die frei und evidenzbasiert denken und handeln lernen. Die Kindergärten sind dabei viel mehr als bloß eine Aufbewahrungsstätte, während die Eltern arbeiten gehen. Sie sind die erste und wahrscheinlich auch unsere wichtigste Bildungseinrichtung, die wir haben. (Abg. Dominik Nepp: Nein, das ist die Familie!) Integration in die Gesellschaft kann nur gelingen, wenn wir alle auf das Gemeinsame schauen und nicht auf das Trennende. Vergessen wir nicht, liebe Kolleginnen und Kollegen, kleine Kinder kennen keinen Unterschied zwischen In- und Ausländern, sie kennen keinen Unterschied zwischen Schwarz und Weiß oder zwischen Christen und Moslems, zwischen JüdInnen und AtheistInnen. Kleine Kinder glauben auch nicht, dass Buben besser sind als Mädchen. Sie glauben auch nicht, dass nur sie in den Himmel kommen und alle anderen in die Hölle. Das glauben sie erst dann, wenn es ihnen Erwachsene erzählen. Und davor sollten wir unsere Kinder beschützen. Arbeiten wir gemeinsam daran, ruhig und sachlich, ohne politisches Kleingeld zu wechseln! Arbeiten wir gemeinsam im Sinne der Wiener Kinder! Herzlichen Dank. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Präsidentin Veronika Matiasek: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte über die Beantwortung der Dringlichen Anfrage ist somit beendet.

 

Mir liegen drei Beschlussanträge vor, die ich in der Reihenfolge der Einbringung jetzt verlesen und abstimmen lassen werde.

 

17.47.27Antrag der FPÖ zur Novellierung des Kindergartengesetzes. Wer für diesen Antrag ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist mit den Stimmen der ÖVP und der Freiheitlichen angenommen gegen die Stimmen von NEOS, SPÖ und GRÜNE und hat somit nicht die notwendige Mehrheit.

 

Antrag der NEOS, Qualitätsstandardkontrolle in den Kindergärten. Wer ist für diesen Antrag? - Das ist mit den Stimmen der ÖVP, der NEOS und der Freiheitlichen gegen die Stimmen von SPÖ und GRÜNEN somit nicht angenommen worden, hat nicht die notwendige Mehrheit.

 

Und als Drittes der Antrag der ÖVP, Aufstockung von Personal in den Kindergärten. Wer ist für diesen Antrag? - Das sind die Antragsteller ÖVP allein gegen die Stimmen von NEOS, Freiheitlichen, SPÖ und GRÜNEN. Der Antrag hat somit nicht die notwendige Mehrheit.

 

17.48.29Wir kommen nun wieder zurück zum Tagesordnungspunkt 4, nein, Entschuldigung, Tagesordnungspunkt 3, die Debatte über den Naturschutzbericht.

 

Präsident Dipl.-Ing. Martin Margulies: Zum Wort gemeldet ist Frau Abg. Emmerling. Bitte sehr.

 

17.49.22

Abg. Mag. Bettina Emmerling, MSc (NEOS)|: Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen!

 

Vielen Dank, dass Sie jetzt auch noch so zahlreich hier sind und aufmerksam zuhören. Im vorigen Teil der Debatte zum Naturschutzbericht war da ein bissel mehr Aufruhr im Saal, was ich auch verstehe, ist ganz klar.

 

Ich möchte ganz herzlich für diesen Bericht danken, ganz speziell natürlich der MA 22, aber auch der MA 42, 45 und 49 und auch allen Magistratsabteilungen, die hier beteiligt waren. Ich bin sicher, dass hier tagtäglich auch großartige Leistungen im Sinne des Naturschutzes geleistet werden für die Erhaltung von Grünräumen, für die Erhaltung von besonderen Schutzzonen, für die Erhaltung von wertvollen Wiesen, aber auch zum Beispiel für die schöne Gestaltung unserer Parks. Vielen Dank dafür.

 

Ich möchte jetzt gesondert auf den Artenschutz eingehen. Im Bericht wird da auch darauf eingegangen und zwar werden da die Amphibien besonders hervorgehoben. Da gibt es einiges dazu zu sagen, und der Herr Kollege Maresch hat auch schon kurz über die Ziesel und Hamster gesprochen, die besonders schützenswert in dieser Stadt sind. Das finde ich gut. Und auch die Bienen werden in diesem Bericht erwähnt, allerdings leider nur kurz. So heißt es zum Beispiel in der Beschreibung über den ehemaligen Blindengarten im Wertheimsteinpark, dort wurden mehrere Themenbeete angelegt und eines, das Themenbeet Nummer 7, widmet sich den Wildbienen. Da werden Wildbienen-Nahrungspflanzen nachgepflanzt, ein Wildbienenhotel wurde als Brutstätte errichtet. Dann steht da weiters im Bericht, dass es außer der allseits bekannten Honigbiene noch 700 Wildbienenarten in Wien gibt, und sie leisten einen unersetzbaren Beitrag zur Bestäubung von Blüten. Dort steht auch, Wildbienen brauchen ihren Platz an der Sonne. Wohnung, Baumaterial für Niströhren und Nahrung sollen nah beieinander liegen. Nachdem im Bericht jetzt auch steht „auch Wildbienen“ nehme ich an, dass die Honigbiene einen genauso hohen Stellenwert in dieser Stadt hat. Für mich jedenfalls schon. Auch im Regierungsprogramm schreiben Sie ja: „Der rot-grünen Stadtregierung ist der Bienenschutz in der Stadt ein wichtiges Anliegen.“ Das stimmt mich auch sehr zuversichtlich, und das begrüße ich sehr. (Beifall bei NEOS und GRÜNEN.) Danke, ich bin noch nicht fertig. Das ist ein ganz wichtiges Thema, das sehe ich ganz genauso.

 

Die Bienenhaltung spielt nämlich eine ganz entscheidende Rolle bei der flächendeckenden Bestäubung, ist Grundlage sowohl für die Erhaltung von Wildpflanzen als natürlich auch für Erträge von landwirtschaftlichen Kulturen. Sie kennen sicher alle auch Einsteins Zitat: „Wenn die letzte Biene gestorben ist, dann hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben.“ - weil keine Biene, keine Bestäubung, keine Pflanzen, keine Tiere und keine Menschen. Wir leben allerdings in einer Zeit, wo sich das bisherige Verständnis von Natur ein bissel gewandelt hat. Wir sind ja hier in der Stadt Wien. Und eigentlich vermutet man Natur am Land, da gibt es häufig nur noch einseitige Monokulturen. Das heißt, für die Biene ist der Lebensraum am Land eher beschränkt. Es gibt ja auch ein starkes Bienensterben und eine Dezimierung der Populationen. Und gerade am Land finden Bienen und Insekten nur noch grüne Wüsten, könnte man sagen,

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular