Landtag,
27. Sitzung vom 23.09.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 50 von 78
wenn es manchmal schon zu spät erscheint, ist es aber nie zu spät. Wir
sind immer für Anregungen oder für Anliegen, die an uns herangetragen werden,
offen. Alles können wir nicht lösen. Das wäre schön. Es steht aber auch nicht
im Gesetz drinnen, dass wir diese Probleme lösen müssen. Wir sollen viel
aufklären, sollen, soweit es möglich ist, Unterstützung bieten, aber wir können
die Probleme, die auftreten, selbst nicht immer lösen.
Ich danke jedenfalls herzlich für die Aufmerksamkeit. Eine Tätigkeit
finden Sie nicht im Tätigkeitsbericht, nämlich die Erstellung des
Tätigkeitsberichts. Aber den sehen Sie und da möchte ich schon noch unserem
Team danken, das die Idee geboren hat, es neu zu gestalten. Ich glaube, diese
Neugestaltung hat doch Anklang gefunden.
Ich darf noch erwähnen, warum das Budget mit einem Link verbunden ist.
Es wurde immer an uns herangetragen, wir sollen all das, was man anderswo lesen
kann - Gesetze, Richtlinien - nicht in den Bericht hineinschreiben. Aus diesem
Grund haben wir das herausgelassen. Wenn Sie ausnahmsweise in diesem Bericht
die beiden Richtlinien finden, ist es begründet, weil beide neu sind.
Ich danke recht herzlich und bitte daher, diesen Dank, den Sie dem Team
gezollt haben, weitergeben zu dürfen. - Danke schön! (Beifall bei SPÖ, ÖVP und FPÖ.)
Präsidentin Marianne Klicka: Sehr geehrter Herr Prof Brustbauer, ich möchte mich
im Namen der Abgeordneten des Landtags für die geleistete Arbeit, den Bericht
und Ihr Kommen recht herzlich bedanken!
Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die
Debatte ist geschlossen. Die Frau Berichterstatterin hat auf das Schlusswort
verzichtet. Wir kommen daher zur Abstimmung.
Ich bitte jene Mitglieder des Landtages, die
den vorliegenden Bericht der Wiener Pflege-, Patientinnen- und
Patientenanwaltschaft über ihre Tätigkeit im Jahr 2008 zur Kenntnis nehmen
wollen, um ein Zeichen mit der Hand. - Ich stelle die Mehrstimmigkeit fest. Die
Kenntnisnahme erfolgt mit den Stimmen der Volkspartei, der Freiheitlichen
Partei und der Sozialdemokratischen Partei.
Wir kommen nun zu Postnummer 3 der
Tagesordnung. Sie betrifft den Naturschutzbericht 2008. Ich bitte die
Berichterstatterin, Frau Amtsf StRin Mag Sima, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin
Amtsf StRin Mag Ulli Sima:
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich ersuche um Zustimmung zum
vorliegenden Bericht.
Präsidentin Marianne Klicka: Zu diesem Tagesordnungspunkt hat sich Herr Mag
Maresch zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihm.
Abg Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub
im Rathaus): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Landesrätin!
Ich möchte den Naturschutzbericht zum Anlass
nehmen, später zwei Anträge einzubringen, doch zunächst einmal zum
Naturschutzbericht: Sehr umfangreich, muss ich sagen. Freut mich auch sehr.
Sehr viele Informationen darin. Aber wie immer durchaus auch ein paar kritische
Anmerkungen dazu:
Ich würde mir wünschen, den
Naturschutzbericht tatsächlich nicht nur als Bericht der MA 22 und der
Dienststellen zu betrachten, sondern sich bei der Erstellung einmal den
Naturschutz insgesamt anzusehen, wenn ich mir überlege, dass zum Beispiel auf
Seite 4 des Naturschutzberichtes schon wieder die unweigerliche Geschichte
mit dem weltweit ersten Rang in der Mercer-Studie steht. Ich denke mir: Was hat
die Mercer-Studie im Naturschutzbericht verloren? Wir haben das schon
2 356 Mal gehört und wissen es schon. Die Mercer-Studie gibt es. Wien
rangiert gut obendrauf, aber sicherlich nicht nur, weil die Stadt Wien so toll
verwaltet ist, sondern weil Wien naturräumliche Gegebenheiten hat, die da eine
gewaltige Rolle spielen. Genau um den Zustand dieser naturräumlichen
Gegebenheiten sollte es darin gehen. Wenn ich dann in Wirklichkeit wieder
einmal die Stadt behübsche und die Stadtwerbung oder die Tourismuswerbung der
Stadt im Naturschutzbericht sehe, dann denke ich mir, eigentlich hat das darin
nichts verloren.
Das Zweite ist, es wird gleich am Anfang so begonnen,
dass Sätze wie der folgende vorkommen: „Diese Lebensräume müssen bewahrt und
gepflegt und vor dem Druck unterschiedlicher, auch wirtschaftlicher
Nutzungsinteressen geschützt werden." - Das ist eine klassische
Sonntagsrede. Wahrscheinlich am 53. Sonntag im Jahr wäre das eine schöne
Geschichte, aber Faktum ist, wenn in Wirklichkeit wirtschaftliche Interessen
zum Tragen kommen, dann ist der Naturschutz in Wien immer Zweiter. Das ist bei
der Lobauautobahn so, das ist bei anderen Projekten so. Ganz egal wo, wenn es
soweit kommt, dann muss der Naturschutz nachgeben.
Schönstes Beispiel: Bei der Veränderung des
Landschaftsschutzgebietes Prater war der Ausbau des Hafens prioritär. Deswegen
wurden auch Naturdenkmäler, wenn man so will, entdenkmälert und die Grenzen
wurden verschoben. Ganz einfach deshalb, weil in Wirklichkeit wirtschaftliche
Interessen eine Rolle gespielt haben. Deswegen hat es Änderungen gegeben. Aber
dann sollte man vorne nicht hinschreiben: „Wir kämpfen immer gegen alle. Wir
schützen die Natur vor den wirtschaftlichen Nutzungsinteressen." - Das
stimmt so einfach nicht! Wenn ich mir dann zum Beispiel anschaue, auf
Seite 7 detto.
Zum Springerpark: Eine
schöne Geschichte, ein Park, mittendrin die ÖVP-politische Akademie. Die
politische Akademie ist draufgekommen, sie hat zu wenig Geld. Die politische
Akademie ist draufgekommen, dass man eigentlich ein Hotel bauen sollte, mitten
im, wenn man so will, Parkschutzgebiet. Dann ist man schon bereit, durchaus
Kompromisse einzugehen und ich höre, dass die MA 22 beim Finden des
Kompromisses in dem Parkschutzgebiet behilflich war, und durchaus bereit ist,
die so genannte Marillenalm - so heißt das Ding nämlich - an der Grünbergstraße
dafür zu opfern. Ich denke mir, das sind wirtschaftliche Interessen. Da soll
man sich nicht verstecken und soll man sagen, fallweise tut man
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