Landtag,
27. Sitzung vom 23.09.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 49 von 78
Verbesserungen durchzuführen. Das ist einfach Gesundheitspolitik, wie
sie real ist, Gesundheitspolitik, wie sie vernünftig ist, und
Gesundheitspolitik, wie sie an sich keiner großen Kritik mehr unterlaufen kann,
wenn man dem Ganzen dementsprechend nachgeht. Da möchte ich nur an die
Geriatrie im Jahr 2004/2003 erinnern, wo ich selbst schon in der
Untersuchungskommission dabei sein durfte. Wir haben damals die Heimkommission
eingesetzt. Wir haben ein neues Gesetz gemacht und es wurde damals der
Ombudsmann eingesetzt. Jetzt hat es die Untersuchungskommission
„Psychiatrie" gegeben und dementsprechend ist es auch im fortlaufenden
Betrieb so, wie es immer ist, nicht nur auf Grund der Untersuchungskommissionen
wird fortschreitende Gesundheitspolitik betrieben.
Nur ganz kurz, damit ich nicht zu lange bin, möchte ich erwähnen, wie
notwendig es ist, dass Beschwerden einen Untergrund finden, nämlich zum
Beispiel bei ärztlicher Aufklärung. Patienten haben hier Rechte und man muss
immer unterscheiden, ob es um die Ärzte oder um die Pfleger und Pflegerinnen
geht. Das kann man nicht alles in einen Topf werfen. Es gibt zum Beispiel auch
Verantwortliche bei der Ärztekammer. Ich finde, dass man diese auch in die
Verantwortung holen sollte. Es gibt eine Verantwortlichkeit, wenn es um den
Bund geht, eine Bundesverantwortlichkeit. Auch die muss man in die
Verantwortung holen.
Abschließend und nicht zuletzt gibt es eine Entschädigung, wenn Fehler
passieren, wie ich schon gesagt habe, wenn es zu so dramatischen Fehlern und
Schicksalsschlägen kommt, wie auch in einzelnen Fällen dargelegt, wo man sagt,
so etwas darf einfach nicht passieren und der Patienten- und Pflegeanwalt
kümmert sich darum, auch eine Entschädigung zu bekommen. Das ist auch eines der
wichtigsten Dinge für die Menschen, dass sie dann Geld bekommen, wenn es schon
so schlecht gelaufen ist. Dazu muss man sagen, dass die Gesamthöhe der
Entschädigungen 2008 erstmals eine Summe von über 3 Millionen EUR überschritten
hat. Ich möchte das nicht als besonders lobenswert hervorheben, weil das
notwendig ist, aber ich möchte nur sagen, man gesteht es auch ein, wenn Fehler
passieren und dann wird man entschädigt und das halte ich für sehr vernünftig.
Ich möchte abschließend nur feststellen, dass es ein Gutes ist, dass es
diese Pflege-, Patientinnen- und Patientenanwaltschaft gibt, ich dem Team ein
herzliches Dankeschön sagen möchte. Jeder, der sich in unserem
Gesundheitssystem in Wien schlecht behandelt fühlt oder einfach meint, es ist
ungerecht, was ihm passiert ist, oder er einen schlechten Zugang hat, soll sich
an die Patienten- und Pflegeanwaltschaft richten. Dazu ist sie da. Das heißt,
ich ermutige Sie, dies zu tun und auch weiterzusagen. - Herzlichen Dank! (Beifall
bei der SPÖ.)
Präsidentin Marianne Klicka: Nach Abschluss der Debatte
darf ich nun Herrn Prof Dr Brustbauer um seine Stellungnahme ersuchen.
Patientenanwalt Prof Dr Konrad Brustbauer: Sehr geehrte
Frau Präsidentin! Frau Stadträtin! Geschätzte Abgeordnete!
Zuerst bedanke ich mich recht herzlich namens des Teams, denn die
Arbeit des Teams haben Sie alle gutgeheißen.
Die vielen Probleme, die wir zu lösen hatten, sind, soweit es möglich
war, im Bericht aufgezählt. Ich will mich nicht wiederholen. Ich will mich nur
für die Unterstützung bedanken. Auch die Namen derer, die uns überhaupt die
Arbeit, so wie wir sie durchführen konnten, ermöglicht haben, sind darin
angeführt. Es bedarf natürlich auch entsprechender Grundlagen, um die Arbeit zu
leisten.
Die Probleme kann man nicht alle aufschlüsseln. Man nimmt halt ein paar
heraus. Ich glaube, ich kann mir das heute sparen. Ich danke der Frau Abg Mag
Lachkovics, denn ungefähr so läuft es ab, wenn Beschwerden kommen. Sie finden
auch im gegenständlichen Fall, von der Frau Abgeordneten geschildert, sowohl
Vorwürfe gegen die Ärzte, sie hätten nicht richtig diagnostiziert
beziehungsweise therapiert und gleichzeitig einen Vorwurf gegen die Pflege,
dass dort nicht alles funktioniert hätte. Ich glaube nicht, dass dieser Fall -
aber ähnliche Fälle gibt es natürlich - bei uns vorgebracht wurde. Wir
versuchen Lösungen zu finden und können sie weitgehend - nicht immer -
erreichen.
Vieles liegt auch am Kommunikationsmangel. Die meisten gehen nicht dort
hin, wo sie sich schlecht behandelt gefühlt haben und reden mit denen und
erklären ihnen, wieso das geschehen ist, wieso sie, obwohl es alle Fachleute
anders sagen, dieses Medikament bekommen haben. Das übernehmen wir gerne,
klären dann auf und manches lässt sich auf diese Art auch aufklären.
Bei diesem Vorbringen, glaube ich, ist auch zu ersehen, dass es nicht
so gut ist, Frau Abgeordnete, wenn man Pflege und Patienten
auseinanderdividiert, denn sehr viele Pfleglinge brauchen auch ärztliche
Betreuung und viele Patienten brauchen zusätzlich oder hernach eine Pflege. Ich
verweise darauf, dass in allen anderen Bundesländern grundsätzlich auch eine
Zusammenlegung stattgefunden hat, mit Ausnahme von zwei Bundesländern und die
erzählen natürlich von Schwierigkeiten. Dem ist die eine Hälfte genommen. Ich
glaube, die Patienten verstehen das auch nicht, wenn sie an uns ein Anliegen
herantragen, dass man sagt, da hört es auf und da kommt jemand anderer dran. Es
geht nicht um die Person, sondern die Arbeit wird von einem Team gemacht und
dieses Team ist - wie Sie sehen - sowohl im Pflegebereich als auch im
Gesundheitsbereich tätig.
Demenz: Dass die Demenz zunimmt, wissen wir, spüren wir. Ein Fachmann
hat sogar gesagt, jeder von uns wird einmal dement, nur erlebt es nicht jeder.
Das nimmt zu. Die entsprechenden Maßnahmen müssen getroffen werden. Sie sind
nicht leicht. Die Pflegeheime, darauf muss ich verweisen, werden gesondert von
der Heimkommission erfasst. Da gibt es einen gesonderten Bericht. Den haben wir
hier nicht eingefügt, weil doppelt gemoppelt ist, glaube ich, in diesem Sinn
nicht gemeint.
Ich will mich nicht wiederholen, Sie finden die
nötigen Unterlagen darin, wir sind aber jederzeit gern bereit, im Einzelfall
nachzugehen und Auskunft zu geben. Auch
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