Landtag,
24. Sitzung vom 28.01.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 48 von 83
mehr Transparenz hier im Haus, aber natürlich ist es
sehr wichtig, dass wir auch Transparenz für die Bürgerinnen und Bürger
schaffen. Ich finde es sehr gut, dass die Berichte nicht so, wie es meine
Vorredner gesagt haben, in einer Art Schleichhandel gehandelt werden wie eine
heiße Ware, sondern dass auch die Journalisten, um sich ein objektives Bild
machen zu können, vollständige Berichte bekommen und dass man über die Berichte
auch viel einfacher in der Öffentlichkeit sprechen kann. Und zwar gilt das für
alle Fraktion, nicht nur für die Opposition. Das möchte ich auch dazusagen.
Ich möchte darauf hinweisen, dass das für uns ein
weiterer Schritt ist im Sinne der umfangreichen Kontroll- und
Minderheitenrechte, die wir in Wien haben. Ich möchte sie jetzt nicht alle
aufzählen, denn Sie kennen sie sehr gut, Sie nützen sie ja auch, dazu sind sie
auch da, aber es ist Bewegung ins Spiel gekommen.
Was die Anträge betrifft, die heute zur Ergänzung
eingebracht wurden, möchte ich auch anmerken, dass es hier durchaus in der
einen oder anderen Frage Gesprächsbereitschaft gibt, aber dass ich schon
glaube, dass wir uns mit solchen Themen seriös auseinandersetzen sollten. Wir
sollten das nicht hier in schnellen Beschlüssen umsetzen, sondern Nägel mit
Köpfen machen, und ich denke, dass die Klubobleuteebene dafür eine gute Ebene
ist, die auch schon in der Vergangenheit bewiesen hat, dass
Verfassungsänderungen sehr gut auf dieser Ebene ausverhandelt werden können. (Abg Mag Waltraut Antonov: Dort ist
alles versandet!)
Ich möchte auch erwähnen, dass die Sitzung mit dem
Rechnungshofpräsidenten letzten Freitag eigentlich sehr gut war. Ich habe
bedauert, dass leider von der ÖVP kein Vertreter – ich glaube, auf Grund einer
internen Klausur – anwesend war. Das ist sehr schade, denn ich glaube, es war
für uns alle eine sehr intensive und gute Auseinandersetzung.
Auch was das Thema Empfehlungen betrifft, finde ich,
hat Kollege Margulies in einer Wortmeldung den Herrn Rechnungshofpräsidenten
etwas sehr Richtiges gefragt. Er hat nämlich gefragt, wie denn der Herr
Rechnungshofpräsident das sieht, wenn Beschlüsse von der Regierung, also,
sprich, vom Land Wien, zu bestimmten Dingen vom Rechnungshofpräsidenten negativ
kritisiert wurden, ob er das eigentlich so ehrlich meint. Das ist jetzt ein
bisschen zusammengefasst. (Zwischenruf
von Abg Dipl-Ing Martin Margulies.) Du hast gemeint, ob er nicht erst
prüfen sollte, ob das Ziel, das sich die Regierung vornimmt, erreicht wurde,
und dann die Umsetzung verglichen werden sollte und kein Beschluss eines
Kollegialorgans kommentiert werden sollte. Und der Rechnungshofpräsident hat
eigentlich sehr richtig gesagt, dass er keine Beschlüsse kommentieren möchte
und dass daher auch so manche Empfehlung, die in seinem Bericht steht,
vielleicht auch im Hinblick darauf zu sehen ist.
Auch was das Thema Untersuchungskommission betrifft,
Frau Kollegin Antonov, meine ich, dass Sie offensichtlich in einer anderen
Untersuchungskommission sitzen (Abg
Mag Waltraut Antonov: Das glaube ich manchmal auch!), denn ich höre
nicht, dass sich alle Vorwürfe, die da so im Raum stehen, bestätigen, sondern
eher, dass sich so mancher Vorwurf, der da im Raum steht, als warme Luft
erweist im besten Fall, aber als mehr nicht. Ich weise daher zurück, dass sich
hier alle Vorwürfe, die von den Grünen
kommen, bestätigen. Aber das ist Thema der Untersuchungskommission, und es wird
noch Gelegenheit sein, das hier zu diskutieren.
Ich möchte daher jetzt auch den Abänderungsantrag
einbringen, dass nämlich die Berichte zeitgleich mit der Versendung der
Tagesordnung für die betreffende Sitzung des Kontrollausschusses
beziehungsweise des Gemeinderates vom Kontrollamt im Internet zu
veröffentlichen sind.
Da dies ein Vier-Parteien-Antrag ist, möchte ich mich
auch bei allen Fraktionen bedanken, dass sie hier auch die Bereitschaft gezeigt
haben, mit uns gemeinsam diesen wesentlichen Schritt zur Transparenz in der
Kontrolle in unserer Stadt zu ermöglichen. – Vielen Dank. (Beifall bei der
SPÖ.)
Präsident Prof Harry Kopietz: Danke. Es
gibt zu dieser Tagesordnung keine weiteren Wortmeldungen. Wir kommen zum
Schlusswort. Ich darf die Berichterstatterin, Frau StRin Frauenberger, zum
Schlusswort bitten.
Berichterstatterin Amtsf StRin Sandra Frauenberger: Ja, ganz kurz. Ich
denke mir, das ist ein guter gemeinsamer Schritt in die gleichzeitige
Transparenz, wenn man das so sagen möchte, und ich kann Ihnen auch nur
versichern von Seiten der Stadtregierung, dass selbstverständlich die Berichte
des Kontrollamts sehr ernst genommen werden und wir auch entsprechend in die
Verantwortung gehen.
Ich bitte daher um Zustimmung zu diesem
Änderungsvorschlag.
Präsident Prof Harry Kopietz: Ich
danke. - Wir kommen nun zur Abstimmung des Abänderungsantrages, eingebracht von
den Abgen Oxonitsch, Reindl, Tschirf, Kenesei, Vassilakou, Antonov, Schock,
Kowarik.
Ich darf jene Abgeordneten, die diesem
Abänderungsantrag in der vorliegenden Form zustimmen, um ein Zeichen mit der
Hand bitten. – Danke. Das ist somit einstimmig erfolgt.
Wir kommen nun zur Abstimmung über die
Gesetzesvorlage.
Ich bitte jene Mitglieder des Landtages, die der
Vorlage einschließlich Titel und Eingang zustimmen wollen, die Hand zu heben. –
Danke. Ich stelle die Einstimmigkeit fest. Das ist somit in erster Lesung
angenommen.
Wir kommen nun zu den eingebrachten Beschluss- und
Resolutionsanträgen.
Der erste betrifft die organisatorische
Unabhängigkeit des Kontrollamtes. Wer diesem Antrag die Zustimmung erteilt, den
ersuche ich um ein Zeichen mit der Hand. – Das erfolgt mit den Stimmen von ÖVP,
FPÖ und Grünen. Somit ist der
Antrag abgelehnt.
Wir
kommen zum nächsten Antrag, zum Hearing des Kontrollamtsdirektors oder der
Kontrollamtsdirektorin. Wer diesem Antrag die Zustimmung erteilt, den ersuche
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