Landtag,
24. Sitzung vom 28.01.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 42 von 83
Bauordnung für Wien, das Wiener
Kleingartengesetz 1996 und das Wiener Garagengesetz geändert werden, und
zwar in der Fassung des Ausschussbeschlusses vom 19. Jänner 2009.
Wer diesen Abänderungsantrag unterstützt, den bitte
ich um ein Zeichen mit der Hand. – Das ist von der ÖVP, den Freiheitlichen und
den GRÜNEN unterstützt, somit die Minderheit. Daher ist dieser
Abänderungsantrag abgelehnt.
Ich bitte nunmehr jene Mitglieder des Landtages, die
der Vorlage einschließlich Titel und Eingang zustimmen wollen, die Hand zu
erheben. – Dies ist gegen die Stimmen der Freiheitlichen mit einem
Drei-Parteien-Beschluss, somit mehrheitlich, angenommen.
Mir liegt ein Beschlussantrag der
FPÖ-Landtagsabgeordneten Anton Mahdalik und Henriette Frank betreffend Änderung
des Wiener Kleingartengesetzes vor. In formeller Hinsicht wird die Zuweisung
dieses Antrages an die amtsführenden Stadträte der Geschäftsgruppe Wohnen,
Wohnbau und Stadterneuerung sowie Stadtentwicklung und Verkehr gewünscht.
Wer diesen Beschlussantrag unterstützt, den bitte ich
um ein Handzeichen. – Dies ist, ohne die Stimmen der Grünen, mehrstimmig beschlossen.
Die Postnummer 9 betrifft die erste Lesung der
Vorlage eines Gesetzes, mit dem das Wiener Katastrophenhilfe- und
Krisenmanagementgesetz W-KKG ... (Ruf: Es kommt noch die zweite
Lesung!) Entschuldigung! Natürlich!
Wir kommen nunmehr zur zweiten Lesung. Wenn kein
Widerspruch erfolgt, werde ich diese sofort durchführen. – Es erfolgt kein
Widerspruch.
Ich bitte daher jene Mitglieder des Landtages, die
dem Gesetz auch in zweiter Lesung zustimmen wollen, um ein Zeichen mit der
Hand. – Dies ist das gleiche Abstimmungsverhalten wie zuvor, sohin gegen die
Stimmen der Freiheitlichen mehrstimmig beschlossen.
Die Postnummer 9 betrifft die erste Lesung der Vorlage
eines Gesetzes, mit dem das Wiener Katastrophenhilfe- und
Krisenmanagementgesetz – W-KKG – geändert wird. Berichterstatter dazu ist
ebenfalls der Herr Amtsf StR Dr Ludwig. Ich bitte ihn, die Verhandlung
einzuleiten.
Berichterstatter Amtsf StR Dr Michael Ludwig:
Ich ersuche um Zustimmung.
Präsident Heinz Hufnagl: Danke schön. -
Gemäß § 30c Abs 10 der Geschäftsordnung schlage ich vor, die General- und
Spezialdebatte dazu zusammenzulegen. Wird gegen diese Zusammenlegung ein
Einwand erhoben? – Dies ist nicht der Fall. Ich werde daher so vorgehen.
Die Debatte ist eröffnet. Abg Maresch hat sich als
Erster zu Wort gemeldet. Ich erteile es ihm.
Abg Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrter
Herr Präsident! Sehr geehrter Herr – Berichterstatter kann man jetzt nicht
sagen, sondern Herr Stadtrat! Meine Damen und Herren!
Es geht uns um das Katastrophenhilfe- und
Krisenmanagementgesetz. Dem werden wir natürlich zustimmen, keine Frage, aber
im Wesentliche möchte ich das nutzen, einen Antrag betreffend Anti-Atom-Gipfel
einzubringen. Und zwar die Gaskrise, wenn man sie als solche bezeichnen kann,
war im Wesentlichen ja eigentlich eine Krise, die uns gezeigt hat, wie
verwundbar unsere Energieversorgung ist. Ich meine, den Michael Ludwig schätze ich
sehr, aber er hat zum Beispiel gesagt, die Stadt Wien setzt natürlich auch sehr
auf Fernwärme, man darf aber nicht vergessen, dass mehr als die Hälfte der
Fernwärme auch über Gas produziert wird. Das heißt, hätten wir in Wien nicht
eine so gute Vorratshaltung gehabt, hätten wir vielleicht ein durchaus
ähnliches Problem gehabt wie die Slowakei oder Bulgarien oder andere Länder in
Zentraleuropa oder in Südosteuropa
Daher denke ich mir, es wäre einfach an der Zeit,
sich da einiges zu überlegen in Richtung Energieeffizienz. Da passiert schon
einiges, aber noch immer viel zu wenig. Ich glaube, die Debatte rund um die
Kleingartengeschichte und um die Wintergärten, die der Kollege Mahdalik
irgendwie verwechselt hat mit einem Plädoyer für „Wir wollen auch gerne dabei
sein!" und einem Plakat „Vorwärts in den Kleingartenbeirat!", hat
schon gezeigt, dass wir uns in Wien überlegen sollten, ob wir in Zukunft nicht
intensiver an Energiesparen beziehungsweise Energieeffizienz denken sollten.
Warum jetzt dieser Anti-Atom-Gipfel? Weil andere
Länder natürlich gleich daran gedacht haben, ihre alten Schrottreaktoren wieder
aufzusperren; der eine in Bohunice ganz in der Nähe der österreichischen
Grenze, der andere in Bulgarien, Kosloduj, ein weiterer Schrottreaktor, und noch
immer wird gedroht, den aufzusperren. Ich denke mir, gerade die Debatte um
Bohunice hat gezeigt, dass in Österreich die Anti-Atom-Politik eigentlich neu
organisiert werden sollte. Denn auf der einen Seite sprechen wir uns gegen die
Wiederaufnahme des Betriebs in Bohunice aus, der mit 31. Dezember ja
geschlossen wurde, andererseits bauen wir zum Beispiel 380-kV-Leitungen an die
österreichische Grenze, damit das Kraftwerk Bohunice seinen Strom besser nach
Südeuropa liefern kann, sprich, nach Italien, weil ja Mochovce von der ENEL,
einer italienischen Gesellschaft, betrieben werden wird.
Also wie gesagt, noch einmal: Da müssen wir uns
Atompolitik in Europa und in Österreich vor allem noch einmal genau anschauen,
denn sonst drohen uns neue Atomkraftwerke in der Umgebung, eben nicht nur die
Wiederaufnahme in Bohunice, sondern auch Mochovce. Deswegen unser Antrag:
„Der Wiener Landtag ersucht den Herrn Landeshauptmann
von Wien Dr Michael Häupl sich dafür einzusetzen, dass in Wien ein
Anti-Atom-Gipfel unter Einbeziehung des Wiener Landtages, der Landtage
Niederösterreichs und des Burgenlands und aller relevanten Umweltorganisationen
abgehalten wird.
In formeller Hinsicht beantragen wir die sofortige
Abstimmung des Antrages.“
Aber ich möchte die Gelegenheit auch
gleich wahrnehmen, um etwas anderes zu sagen, denn es geht ja um
Katastrophenhilfe. Vor einiger Zeit haben uns
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