Landtag,
24. Sitzung vom 28.01.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 41 von 83
setzen, dass wir hier im internationalen Vergleich
sehr, sehr gut liegen und dass wir auch die Aktivitäten hinsichtlich
Technologien, die wir gemeinsam mit Firmen entwickelt haben, unterstützt von
der Stadt Wien, in Abstimmung mit Bauträgern, noch entsprechend weiter
fortsetzen.
Abschließend vielleicht noch der Hinweis auch auf die
einheitliche österreichische Bauordnung. Es ist schon kurz erwähnt worden, dass
die Bauordnung Ländersache ist, alles andere würde eine Änderung der
Bundesverfassung vorsehen. Aber auch hier sind wir einen sehr guten Schritt
gemeinsam gegangen, indem wir in der Techniknovelle eine Harmonisierung der
Bauordnung der Länder betrieben haben und auch eine Übernahme der Richtlinien
des Österreichischen Instituts für Bautechnik. Also das war, wenn man so will,
ein wichtiger Schritt in diese Richtung und hilft auch mit, Baukosten
einzusparen, weil jetzt die Baufirmen nicht nur für ein Bundesland anbieten,
sondern auch flächendeckend für ganz Österreich. Also das halte ich für einen
sehr, sehr positiven Schritt der Entwicklung.
Vielleicht noch eine Anmerkung zur Diskussion über
Wintergärten im Kleingarten. Ich will der Diskussion nicht vorgreifen, denn es
wird ja angeregt, eine weitere Diskussion auch in den beiden Ausschüssen zu
führen. Ich sage immer, diskutieren kann man über alles, und dass wir hier in
der Stadt Wien sehr flexibel waren, haben wir in der Vergangenheit ja schon
bewiesen. Denn wir dürfen nicht vergessen, die Kleingärten haben in der
Verbauung begonnen mit 25 m², dann waren es 35 m², dann waren es
50 m² plus 80 m² Keller. Dann gab es die Überleitung hin zu
ganzjährigem Wohnen.
Also hier hat es im Laufe der Jahre eine sehr starke
Entwicklung und eine hohe Flexibilität gegeben, aber ich möchte nur eine
Warnung aussprechen und sie dieser Diskussion mit auf den Weg geben. Man sollte
nie vergessen, dass die Widmung für Kleingärten Grünland ist und die Widmung für
Gartensiedlung Bauland, mit den unterschiedlichen Verpflichtungen, die man
damit auch eingeht. Ich gebe nur zu bedenken, dass es durchaus passieren kann,
dass sich die obersten Gerichtshöfe den Unterschied zwischen diesen beiden
Bereichen einmal näher anschauen und draufkommen, dass es hier Unterschiede
gibt, die dem Gleichheitsgrundsatz widersprechen, nämlich dann, wenn sich die
Baukörper zu sehr annähern. Das gebe ich nur zu bedenken, denn das hätte große
negative Auswirkungen für alle Kleingärtnerinnen und Kleingärtner, wenn man
dann dazu kommen würde, dass man sagt, man würde das von der Grünlandwidmung in
eine Baulandwidmung umändern.
Also das gebe ich nur zu bedenken, dass das ein
Rahmen ist, den wir auch sehen müssen, und wenn auch gut gemeint viele dieser
Vorschläge diskutiert und behandelt werden, sollten wir keine Maßnahmen setzen,
die dann vielleicht nachträglich große Nachteile für alle Kleingärtnerinnen und
Kleingärtner haben.
Ich möchte abschließend aber schon noch erwähnen,
dass insbesondere auch der Herr Gemeinderat und Klubvorsitzende Oxonitsch immer
sehr flexibel an Lösungen gearbeitet hat. Ich möchte nur daran erinnern, dass
wir jetzt bei der Überlegung, Kleingartenhäuser auf Passivhaustechnologie zu
bringen, wobei wir keine Ausweitung der Grundfläche wollen – nicht mehr als
50 m², um eben nicht die Diskussion über weitere Quadratmeter loszutreten
–, immerhin das Bauvolumen im Gebäude zugunsten der Kleingärtnerinnen und
Kleingärtner verändern konnten, weil wir gesagt haben, Passivhaustechnologie
bedeutet größere Dämmung, dadurch Verlust von Wohnfläche, und die wollen wir
kompensieren durch größeres Bauvolumen. Also hier hat der Herr Gemeinderat und
Klubvorsitzende Oxonitsch auch mit sehr kreativen Vorstellungen gezeigt, dass
Flexibilität im Sinne der Kleingärtnerinnen und Kleingärtner nicht nur
unterstützt wird, sondern auch politisch vorgetragen und auch politisch
umgesetzt wird.
In
diesem Sinne, meine sehr geehrten Damen und Herren, möchte ich mich noch einmal
ganz herzlich bedanken für die Mitwirkung an dieser Novelle der Bauordnung. Ich
danke hier ganz besonders dem Herrn Mag Pauer, der die legistischen
Rahmenbedingungen gestellt hat.
Es
wurde auch mehrfach – unter anderem auch von Herrn StR Herzog – angesprochen:
Wie schaut das in der Praxis dann aus? Darum ist es mir sehr wichtig, dass bei
all diesen Beratungen auch die Baupolizei immer miteinbezogen war, die ja dann,
wenn man so will, die Exekutive darstellt. Deshalb mein herzlicher Dank an
Herrn Dr Cech und sein Team von der Baupolizei und auch an Herrn Dipl-Ing
Wedenig, der damals noch in der Baudirektion tätig war und mittlerweile Leiter
der MA 25 geworden ist.
Ich möchte mich aber ganz besonders herzlich bedanken
bei allen Mitgliedern der Arbeitsgruppe, die an dieser Novelle mitgewirkt
haben. Es waren viele, viele Sitzungen mit vielen Stunden kontroversieller
Diskussionen, aber auf einem sehr hohen sachlichen Niveau und immer auch
getragen von der Bereitschaft, positive Veränderungen für die Wiener
Bevölkerung herbeizuführen. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken. So wie
auch bei den Mitgliedern des Wohnbauausschusses, die das ebenfalls mehrfach
diskutiert haben.
Ich glaube, dass wir mit dieser Novelle einen
weiteren positiven Schritt gehen, die nächsten Schritte aber schon im Auge und
in Arbeit haben, nämlich unter Umständen auch eine Veränderung der
Garagenverordnung, die wir ja im Zuge dieser Diskussion auch angesprochen
haben. Auch da freue ich mich schon auf kontroversielle und lebhafte
Diskussionen, aber ich glaube, das entspricht auch dem Stil unseres
Ausschusses, und ich freue mich, wenn wir diese kooperative Zusammenarbeit auch
in Zukunft fortsetzen können. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Präsident Heinz Hufnagl: Wir kommen nun
zur Abstimmung über die Gesetzesvorlage.
Mir liegt ein ausreichend
unterstützter Abänderungsantrag der grünen Landtagesabgeordneten Dipl-Ing
Sabine Gretner, Claudia Smolik und FreundInnen vor betreffend den Entwurf eines
Gesetzes, mit dem die
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular