Landtag,
24. Sitzung vom 28.01.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 17 von 83
der U6 angehen.
Die
MA 18 braucht für die Planungen eines solchen Projektes normalerweise
ungefähr zwischen zwei und drei Jahren. Man könnte die Fertigstellung also
nicht für 2019, sondern vielleicht schon für 2016 vorsehen. Das ist auch ein
Zeitpunkt nach Eröffnung des Spitals, aber zumindest eine Vorziehung um drei
Jahre.
Daher
meine Frage: Können Sie sich einen Zusatznutzen durch den Ausbau der U6 bis
Stammersdorf, Rendezvousberg, durch Vorfinanzierung mit dem Bund, abgesehen von
dem, was eh schon ausfinanziert ist, vorstellen? Das wäre nämlichkonjunkturell
wichtig.
Präsidentin Erika Stubenvoll:
Bitte, Frau Vizebürgermeisterin.
LhptmStin Mag Renate Brauner:
Erstens ist meine Gesprächspartnerin auf Bundesebene nicht das
Verkehrsministerium, sondern das Finanzministerium. Das wollte ich nur der
Ordnung halber festhalten.
Zweitens denke ich, dass Ihre Darstellung, dass im
Rahmen der vierten Ausbaustufe und der Verlängerung die 50-zu-50-Aufteilung mit
dem Bund eh schon lange eine ausgemachte Sache war, eine doch etwas verkürzte
Sichtweise ist. Ich erinnere mich noch an die äußerst intensiven und
schwierigen Verhandlungen. Ich weiß nicht, wie gut Sie den Bund kennen, aber
Sie können mir glauben: Das Ganze war keinesfalls, so wie Sie es dargestellt
haben – erlauben Sie mir bitte den
Ausdruck! –, „eine g’mahte
Wies’n". Das trifft auf die Übernahme dieser 50 Prozent durch den
Bund keineswegs zu! Es stimmt leider nicht, dass das schon so lange ausgemacht
war. Da hätte ich mir viel Arbeit erspart.
Zu
Ihrer sachlichen Frage möchte ich das wiederholen, was ich schon gesagt habe:
Wir konzentrieren uns jetzt auf diesen Ausbau. Wir planen gut und vernünftig.
Sie haben ja selbst gesagt, dass man für eine solche Planungsphase Zeit
braucht. Und wir werden selbstverständlich unter Bedachtnahme auf die
verkehrspolitischen und planerischen Aspekte, die mir von den zuständigen
Ressorts vorgelegt werden, und auch unter besonderer Berücksichtigung der
wirtschaftlichen Situation rechtzeitig mit den Verhandlungen beginnen.
Präsidentin Erika Stubenvoll:
Danke schön. Wir kommen zur 3. Zusatzfrage. Frau Abg Puller, bitte.
Abg
Ingrid Puller (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte Frau Landesrätin!
Fakt ist, dass bis zur Eröffnung des Krankenhauses
Nord im Jahre 2013 ein verbesserter öffentlicher Verkehrsanschluss geschaffen
werden muss. Das hat auch die MA 18 im letzten Verkehrs- und
Planungsausschuss bestätigt.
Meine
Frage dazu: Wie können Sie sicherstellen, dass das Krankenhaus Nord bereits bei
seiner Eröffnung im Jahre 2013 besser mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu
erreichen ist als bisher, und zwar abgesehen von der Stationsverlegung der
Schnellbahn zum Krankenhaus?
Präsidentin Erika Stubenvoll:
Bitte, Frau Vizebürgermeisterin.
LhptmStin Mag Renate Brauner: Sie haben
selbst gesagt, dass die Frage dort diskutiert wird, wo sie hin gehört, nämlich
im Planungsausschuss. Ich kann Ihnen sagen, weil mich die Planungen zum
Krankenhaus Nord natürlich auch persönlich sehr berühren: Es ist immer schön,
wenn man sieht, dass Dinge, die man selbst auf die Schiene gebracht haben, dann
auch wirklich umgesetzt werden. Ich meine, es war dies in meiner früheren
Funktion als Gesundheitsstadträtin eines der entscheidenden Projekte, das auch
nicht ganz einfach umzusetzen war.
In anderen Städten und Ländern werden Spitäler
zugesperrt, wir planen und bauen hingegen ein neues Krankenhaus. Das ist keine
Selbstverständlichkeit, und insofern verfolge ich über meine Funktion als
Finanzstadträtin hinaus mit Interesse die Planungen und weiß daher, dass bei
den Überlegungen betreffend die Standortsuche für das Krankenhaus Nord auch die
Frage der Anbindungen an den öffentlichen Verkehr ein ganz entscheidendes
Auswahlkriterium war.
Es ist richtig, dass darüber hinaus noch Maßnahmen
gesetzt werden müssen, damit, wenn das Krankenhaus dann wirklich seine Pforten
öffnet, auch alles umgesetzt ist. Das ist richtig. Ich glaube aber, dass ich
gerade Ihre Fraktion nicht darauf hinweisen muss, dass die U-Bahn nicht das
einzige hervorragende öffentliche Verkehrsmittel ist. Es gibt auch
Straßenbahnen und Schnellbahnen, und wir haben auch ein ehrgeiziges Programm,
um die Straßenbahnen noch zu verbessern. Ich meine, wir sind uns auch darüber
einig, dass der U-Bahn-Ausbau nicht dazu führen darf, dass die Straßenbahnen
vernachlässigt werden, und ich weiß, dass in diesem Sinne im Planungsausschuss
mit meiner wirklich von Herzen kommenden Unterstützung entsprechende Maßnahmen
gesetzt werden.
Präsidentin Erika Stubenvoll: Danke
schön. Ich komme zur 4. Zusatzfrage: Herr Abg Mag Gerstl.
Abg Mag Wolfgang Gerstl (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Frau Vizebürgermeisterin!
Sie
haben in der Beantwortung meiner Frage zuvor gesagt, es wäre falsch, jetzt
Finanzverhandlungen aufzunehmen, solange es keine Planungen und keine konkreten
Ziele gibt.
Ich darf Sie informieren, dass im Planungsausschuss
sehr wohl darüber berichtet wurde, dass die Planungen für eine entsprechende
U6-Verlängerung schon vorbereitet werden und im Planungsausschuss auch gesagt
wurde, wenn das „Go!“ zeitgerecht kommt – und ich
nehme an, das „Go!“ kann nur von Ihnen kommen! –, dass man auch schon 2017 mit dieser U-Bahn-Verlängerung
fertig sein könnte. Außerdem habe ich mit Verwunderung zur Kenntnis genommen,
dass die SPÖ-Fraktion im Finanzausschuss dieser verstärkten Überprüfung und
diesen Planungen nicht zugestimmt hat, während im Verkehrsausschuss auch die
SPÖ-Fraktion zugestimmt hat. – Das sind für mich Punkte, die man auflösen
sollte, wenn man im Grunde ein Interesse daran hat, diese Planungen fortzuschreiben.
Ich bedanke mich dafür, dass man
gerade in so schwierigen wirtschaftlichen Zeiten ganz bewusst versucht,
gemeinsam zu arbeiten, und ich möchte Sie
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