Landtag,
23. Sitzung vom 27.11.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 39 von 40
Studien betrifft, die Kriterien eingehalten werden. Insbesondere soll es uns auch wichtig sein, dass die Ethikkommission – und das ist jetzt Teil meines Antrages – in den Krankenanstalten ihre Aufgabe unter Beachtung der entsprechenden Guideline durchführt und sich sozusagen dafür stark macht, dass Versuchspersonen für neue medizinische Methoden jedenfalls den notwendigen Schutz erhalten. Weiters soll die Ethikkommission darauf achten, dass man diesem Guideline auch gerecht wird.
Im Übrigen fordere ich in diesem Antrag auch, dass
man rechtlich alle Anstrengungen unternimmt, um allfällige unzulässige
Interessenverflechtungen zwischen Pharmaindustrie und Medizin kritisch
anzuschauen und abzustellen.
Ich ersuche hinsichtlich dieses Antrages um sofortige
Abstimmung. – Danke schön. Das war mein Schlusswort. (Beifall bei den
GRÜNEN.)
Präsident Heinz Hufnagl: Meine Damen
und Herren!
Die drei Anträge der GRÜNEN sind leider nicht
ausreichend unterstützt. Ich möchte daher formell die Unterstützungsfrage
stellen.
Wer den Antrag der Abg Dr Pilz und
Dipl-Ing Margulies bezüglich „Stationäres Hospiz" unterstützt, den
bitte ich um ein Handzeichen. – Das ist ausreichend. Danke schön.
Gleiches gilt für den Antrag bezüglich Initiative des
Landes Wien für eine umfassende Gesundheitsreform. Auch hier frage ich, wer
diesen Antrag unterstützt? – Danke schön.
Schlussendlich Maßnahmen zur Bekämpfung von
Korruption im Wiener Gesundheitswesen. Auch hier muss ich die
Unterstützungsfrage stellen. –
Sohin sind alle drei Anträge ausreichend unterstützt
und werden in die Verhandlungen eingebunden.
Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor. Ich erkläre
die Verhandlung für geschlossen. Ich erteile der Frau Berichterstatterin das
Schlusswort. Bitte, Frau Stadträtin.
Berichterstatterin Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely:
Ich freue mich, dass wir die Gesetzesnovelle offensichtlich einstimmig
beschließen werden.
Zu den drei Anträgen ein paar wenige Worte: Bezüglich
des stationären Hospizes haben Sie hier einen Standpunkt der
Landessozialreferentinnen-Konferenz zitiert. Ich bin auch dafür, dass diesem
Antrag zugestimmt wird. Ich sage nur gleich, dass derzeit die Situation so ist,
dass die Krankenkassen – und zwar insgesamt, nicht nur die Wiener
Gebietskrankenkasse – der Meinung sind, dass das ein Thema ist, das sie nicht
betrifft.
Daher: Ein Reform-Pool-Projekt kann nur ein solches
sein, das von beiden Partnern unterstützt wird. Ich werde das aber noch einmal
entsprechend überprüfen lassen und eine Antwort geben, weil ich es natürlich
für sinnvoll hielte und weil es eine Frage auch im Schnittbereich ist und daher
meines Erachtens auch von beiden Bereichen finanziert werden sollte, sowohl aus
ASVG-Leistungen als auch dem Gesundheitswesen.
Zum zweiten Antrag bezüglich der umfassenden
Gesundheitsreform. Da ist die Realität die, dass es eine gültige
15a-Vereinbarung gibt, einen Staatsvertrag zwischen allen Bundesländern und dem
Bund, der 2008 mit allen Ländern geschlossen wurde – ich glaube, hier auch
mehrheitlich oder sogar einstimmig angenommen worden ist – und auch am
Finanzausgleich hängt. Diese 15a-Vereinbarung gilt bis 2013, und da sind ganz
klare Vorgaben drinnen, welche Vorbereitungen zu treffen sind für die nächste
15a-Verhandlung und -Vereinbarung, insbesondere auch hinsichtlich der Frage des
ambulanten Leistungskataloges, was zum Ziel hat, dass klarer ist, welche
Leistungen im extramuralen und welche im intramuralen Bereich zu erbringen sind
und wo hier auch Schnittstellen und Verbindungsstellen gemacht werden.
Wenn Sie in das Regierungsübereinkommen die
Formulierungen und Textierungen der 15a-Vereinbarung miteinbeziehen, dann ist
das alles andere als substanzlos, denn neben den vielen Dingen, die
richtungweisend in der Regierungsvereinbarung drinnen stehen, geht es ja darum,
genau hier weiterzuarbeiten.
Wenn Sie hier weiters auch eine umfassende
Spitalsreform fordern, dann können Sie die, glaube ich, vor allem fordern in
Richtung der Bundesländer. Mit dem – und Sie sind ja voll darüber informiert –,
was wir an Spitalsentwicklungsplan für die nächsten Jahre haben, sollten sich,
würde ich einmal meinen, Kittsee und Hainburg beschäftigen und auch Bad Aussee
mit 350 Operationen im Jahr.
Ich glaube, dass wir hier sehr, sehr gut unterwegs
sind, und denke, dass die Umsetzung der 15a-Vereinbarung eine hinreichende
Determinierung ist. Ich schlage daher vor, diesem Antrag nicht zuzustimmen.
Zum dritten Antrag, den Sie eingebracht haben, Frau
Kollegin Pilz. Das ist wieder das Motto, Kollegin Pilz spricht, und was ist das
Erste oder zumindest das Dritte in dem Fall, was sie tut? Menschen das Wort im
Mund umzudrehen. Denn ich habe nicht gesagt, ich bin nicht für das AKH und für
genau gar nichts verantwortlich, sondern ich habe gesagt, wenn Sie zu einer
Ärztin oder einem Arzt des AKH eine Frage haben und zu Dingen, die der tut oder
nicht tut, dann können Sie mir die Frage stellen. Ich kann diese Frage aber
nicht beantworten, weil diese MitarbeiterInnen, die ärztlichen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter MitarbeiterInnen der MUW sind und damit in der Verantwortung
des Herrn Rektors beziehungsweise in der politischen Verantwortung des Herrn
Dr Hahn liegen. Ich habe daher angeraten, wenn Sie zu konkreten Ärztinnen
und Ärzten Fragen haben, sagen Sie das bitte dem Kollegen Grünewald, der dann
im Parlament eine Frage an den Herrn Minister Hahn stellen möge. Nicht mehr und
nicht weniger habe ich gesagt.
Aber ich freue mich sehr, dass das gar nicht zynisch
war hier in Ihrer Aussage, dass Sie gesagt haben, dass die Versorgung im Wiener
AKH vorbildlich und hervorragend ist. Ich glaube, das waren nicht die Worte,
aber wir können es dann im Wortprotokoll nachschauen. Es waren positive Worte,
die Sie dafür gefunden haben. Das ist auch gut und richtig so.
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular