Landtag,
14. Sitzung vom 22.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 48 von 55
Wien - Wiener Sozialbetreuungsberufegesetz - WSBBG. (Abg Christian Oxonitsch: Die zweite Lesung!) - Entschuldigung, natürlich, sorry, zur Postnummer 6 zurück.
Ich darf die zweite Lesung vornehmen und muss natürlich
fragen, ob es einen Widerspruch gegen die sofortige Abhaltung der zweiten
Lesung gibt. - Ich erblicke keinen Widerspruch.
Wer daher das Gesetz unter Postnummer 6 auch in der
zweiten Lesung unterstützt, den bitte ich um ein Handzeichen. - Das ist das
gleiche Quorum wie zuvor, mit den Stimmen der SPÖ, der Österreichischen
Volkspartei und der Freiheitlichen Partei, gegen die Stimmen der GRÜNEN, sohin
mehrstimmig beschlossen.
Wir kommen nun wirklich zur Postnummer 7,
betreffend die erste Lesung der Vorlage eines Gesetzes über
Sozialbetreuungsberufe in Wien, das so genannte Wiener
Sozialbetreuungsberufegesetz - WSBBG. Berichterstatterin hiezu ist ebenfalls
die Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely. Ich bitte sie, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely:
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich ersuche auch hier um Zustimmung.
Präsident Heinz Hufnagl: Danke schön.
Es liegt mir keine Wortmeldung vor.
Wir kommen daher gleich zur Abstimmung.
Ich bitte jene Mitglieder des Landtags, die der
Vorlage einschließlich Titel und Eingang zustimmen wollen, ein Zeichen mit der
Hand zu setzen. Das ist die erste Lesung. - Die erste Lesung ist sohin mit den
Stimmen der Sozialdemokratie, der Österreichischen Volkspartei und auch der
Freiheitlichen Partei, gegen die Stimmen der GRÜNEN, mehrstimmig angenommen.
Wenn kein Widerspruch erfolgt, werde ich sogleich die
zweite Lesung vornehmen. - Es erfolgt kein Widerspruch. Ich gehe daher so vor.
Ich bitte jene Mitglieder des Landtags, die dem
Gesetz auch in zweiter Lesung zustimmen wollen, um ein Zeichen mit der Hand. -
Gleiches Abstimmungsverhalten, von der Sozialdemokratie, der Volkspartei und
der Freiheitlichen Partei, gegen die Stimmen der Grünen, sohin mehrstimmig beschlossen.
Die Postnummer 8 der Tagesordnung betrifft den
Wiener Landwirtschaftsbericht 2007 betreffend den Zeitraum 2005 und
2006. Ich bitte die Berichterstatterin, Frau Amtsf StRin Mag Sima, die Verhandlung
einzuleiten.
Berichterstatterin Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Herr Präsident! Meine sehr
geehrten Damen und Herren! Ich ersuche um Zustimmung zum vorliegenden
Poststück.
Präsident Heinz Hufnagl: Zu diesem
Tagesordnungspunkt hat sich Herr Mag Maresch zum Wort gemeldet. Ich erteile ihm
das Wort.
Abg Mag Rüdiger Maresch
(Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau
Stadträtin! Meine Damen und Herren!
Der Wiener Landwirtschaftsbericht 2007, der sich
auf die Jahre 2005 und 2006 bezieht, ist, kann man durchaus sagen, besser
geworden als der letzte, durchaus bemüht, aber noch immer nicht wirklich gut.
Ich werde kurz erklären, warum.
Es sind natürlich am Anfang wieder die klassischen
Jubelmeldungen drinnen. Die Frau Stadträtin freut sich, dass erstmals auch ein
Teil über Frauen drinnen ist. Das freut uns auch. Was uns besonders freuen
würde, wäre, wenn bei der Einschätzung der Zukunft der Landwirtinnen auf
Seite 69 auch stünde, warum 56 Prozent der Wienerinnen die Zukunft so
negativ sehen. Das enthält uns der Bericht vor, war aber in Wirklichkeit das
eigentlich Interessante des Berichts.
Der zweite Kritikpunkt am Bericht ist, die soziale
Situation der Wiener Landwirte und Landwirtinnen wäre in Wirklichkeit ein
interessantes Kapitel, wenn es nicht nur darum ginge, bei welcher
Sozialversicherung die Landwirte und Landwirtinnen versichert sind oder bei
welcher Pensionsversicherung sie sind, sondern da wäre es uns eigentlich ganz
angenehm gewesen, wenn man sich sozusagen die soziale Lage der Bauern und
Bäuerinnen in Wien näher angeschaut hätte.
Das Weitere, was mir dabei abgeht, ist zum Beispiel
etwas, was ich ganz interessant finde: Warum verlangt die Wiener
Landwirtschaftskammer nicht endlich ein Wiener Grundverkehrsgesetz? Das gibt es
offensichtlich in Wien nicht, wie jeder weiß. Warum geht zum Beispiel überhaupt
niemand darauf ein, dass vor nicht allzu langer Zeit Grundstücksspekulation
beim Weinbau oder bei Weingärten durchaus in den Medien waren. Es war klassisch
so, dass die Grundstücke der Firma Convert an den Herrn Schmitt gegangen sind,
obwohl da durchaus andere Wiener Winzer und Winzerinnen Interesse gehabt haben.
Darauf geht der Text nicht ein.
Weiters finde ich auch interessant, dass zum Beispiel
der Landwirtschaftsbericht, und da kommen wir dann schon zu den wirklich
wichtigen Dinge, sagt: „Die Abnahmerate bei den Betriebsschließungen hat sich
auf minus 1,9 Prozent Abnahmerate eingependelt." - Das heißt, in
Wirklichkeit schließen jedes Jahr Wiener Betriebe, und zwar wirklich jedes
Jahr. Das heißt, wenn man das ein bisschen hochrechnet, könnte man sagen,
irgendwann gibt es gar keine Bauern mehr in Wien. Damit kann man als
Landwirtschaftskammer nicht wirklich zufrieden sein!
Als Ausrede oder als Grund dafür wird einfach der
Strukturwandel angegeben und wie man mit dem Strukturwandel umgeht. Da steht
lapidar drinnen: „Der Strukturwandel bremst sich weiter ein." - Der
Strukturwandel hat sich sicher eingebremst, wenn es gar keine Bauern mehr gibt,
weil dann ist der Strukturwandel endlich voll schlagend geworden!
Ein interessanter Teil ist weiters noch der
Bioanteil. Der Bioanteil in Wien beträgt 16 Prozent. Wenn man sich das
anschaut, klingt das nicht schlecht, 16 Prozent. Warum nicht? Aber Faktum
ist, bei diesen 16 Prozent sind das 19 Betriebe von 770. Wenn man
sich andere Bundesländer anschaut, so ist das nicht wirklich viel. Von den
Flächen her ist es ganz viel, das ist richtig, und zwar deswegen, weil die
Gemeinde Wien große Flächen Biolandbau betreibt, von denen wir gehört haben,
dass sie zumindest in Eßling auf ein weiteres Jahr abgesichert worden sind.
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