Landtag,
14. Sitzung vom 22.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 43 von 55
bereits auch wichtige Vorarbeiten für das Depot geleistet. Ein Anforderungsprofil für das neue Depot wurde definiert, viele Standorte in dieser Stadt wurden untersucht, man hat sich Know-how angeeignet, man hat sich auch auf internationaler Ebene angeschaut, wie man ein Depot auf höchstem Niveau einrichten kann. Außerdem gibt es eine Vielzahl von konkreten Gesprächen, und diese haben uns weiter gebracht, als wir je in der Geschichte des Depotbaus jemals waren.
Ich vergleiche das jetzt mit dem Bau für das neue
Stadt- und Landesarchiv: Das war eine Endlosgeschichte und hat Jahrzehnte
gedauert. Aber irgendwann ist es dann einmal soweit, dass man den richtigen
Ort, eine entsprechende Lösung und auch das nötige Geld hat. Das Geld für das
neue Depot wird sicherlich zusätzlich von der Stadt Wien zur Verfügung gestellt
werden müssen.
Jedenfalls sucht man eine großartige Lösung.
Ausnahmsweise bin ich aber heute nicht der Meinung des Herrn Dworak, dass man
das unbedingt mit einer kulturellen Darbietung kombinieren sollte, weil das
Depot eine andere Funktion hat. Es wird niemand das Depot besuchen können,
daher ist es auch nicht das Ziel, dass man das Depot besuchen kann. Für das
Depot gibt es völlig andere Kriterien, man sucht den idealen Ort, den ja
hauptsächlich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Wien Museums
frequentieren müssen.
Die Stadt Wien, der Stadtrat, die Kulturabteilung und
die Verantwortlichen des Wien Museums waren in den letzten Monaten alles andere
als untätig in dieser Frage, und ich weiß, dass sich die Gespräche in einem
sehr guten Stadium befinden.
Dasselbe gilt auch für die Dauerausstellung: Wir
müssen zweifellos auch hier versuchen, eine Lösung zu finden, um die
Zeitgeschichte und die Geschichte der letzten 100 Jahre neu erzählen zu können.
Dass die Verantwortlichen des Wien Museums das hervorragend können, haben sie
in den letzten Jahren bei der Ausstellungstätigkeit und den Sonderprojekten
bewiesen. Wir werden auch diesbezüglich eine geeignete Lösung suchen und
zweifellos finden. Ich glaube, dass die Dauerausstellung, wenn es technisch
möglich ist, an einem Ort gezeigt werden sollte, denn dann kann man sich das
auf einmal im Wien Museum ansehen und muss nicht, um die ganze Ausstellung zu
sehen, an zwei verschiedene Orte gehen. Ich meine, das ist auch dann nicht
besonders attraktiv, wenn man nur eine sechsspurige Straße am Karlsplatz
überqueren muss. – Ich glaube, diesbezüglich wurde auch mit den
Machbarkeitsstudien der drei Architektenteams gezeigt, dass es durchaus eine
Lösung geben wird. Ich bin optimistisch, dass wir in den nächsten Jahren eine
entsprechende Lösung finden und umsetzen können werden.
Insgesamt möchte ich den Verantwortlichen des Wien
Museums, Herrn Direktor Kos, dem kaufmännischen Direktor Kircher und dem
Vorsitzenden des Kuratoriums Sellitsch sehr herzlich für ihre Arbeit danken.
Sie leisten eine großartige Arbeit. Wir sind sehr stolz auf das Wien Museum,
und wir sind sehr stolz auf sie. (Beifall bei der SPÖ.)
Präsident Heinz Hufnagl:
Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Der Herr
Berichterstatter hat das Schlusswort. – Bitte, Herr Stadtrat.
Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny:
Herr Präsident! Meine Damen und Herren!
Auch ich kann mich in meiner Wortmeldung kurz halten.
Ich freue mich natürlich auch über die – wie ich meine – doch
grundlegend positiven Beurteilungen, die in der Debatte hervorgekommen sind und
geäußert wurden.
Ich bedanke mich bei dieser Gelegenheit gleich zu
Beginn bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und bei den Verantwortlichen,
die diesen Bericht erstellt haben und die natürlich auch die Arbeit des Museums
zu machen haben, bei Direktor Kos, bei Direktor Kircher und auch beim
Kuratorium. Ich freue mich, dass dessen Vorsitzender, Herr Dr Sellitsch,
heute hier bei uns ist, und bedanke mich sehr herzlich!
Lassen Sie mich nur so viel sagen: Das Museum selbst
leistet inhaltlich sehr gute Arbeit. Dass es, im Unterschied zu früheren
Zeiten, auch in die aktuelle gesellschaftspolitische und kulturpolitische
Debatte Eingang findet, zeugt davon, dass es mittlerweile ein sehr
wahrgenommenes Museum geworden ist. Und ich freue mich auch, dass das mit dem
Namen des Direktors verbunden ist und ich bei meiner Entscheidung geblieben bin
und mich seinerzeit nicht von so mancher Stimme beirren ließ, die gemeint hat,
ich solle ihn nicht nehmen, sondern den Empfehlungen der damaligen Jury Folge
leisten. Im Übrigen verweise ich in diesem Zusammenhang auf die Protokolle der
damaligen Gemeinderatssitzungen: Es mögen sich insbesondere jene angesprochen
fühlen, die sich damals diesbezüglich so geäußert haben!
Meine Damen und Herren! Zu den Erweiterungen des
Museums: Diese Debatte läuft bereits seit einiger Zeit. Ich möchte in diesem
Zusammenhang darauf verweisen, dass wir hinsichtlich des Wien Museums auch in
der jüngsten Vergangenheit durchaus nicht untätig waren. Ich erinnere daran,
dass wir zu der Zeit, als ich schon Stadtrat war, mit der Überbauung des
Innenhofes beginnen konnten und dass in dieser Zeit auch die Neugestaltung des
Foyers aus eigenen Mitteln und auch die Erweiterung der Büroräumlichkeiten in
das angegliederte Bürohaus vorgenommen wurden.
Jetzt debattieren wir über ein sehr umfangreiches
Vorhaben, und ich glaube, sagen zu können, dass wir diese Diskussionen mit
großer Verantwortung und auch sehr zielstrebig führen. Ich verhehle aber nicht,
dass die Erweiterung und Neugestaltung der ständigen Schausammlung, aber auch
die Schaffung eines Depots jedenfalls Jahrzehnt-Vorhaben sind. Das muss
entsprechend geplant und durchdacht sein und letztlich selbstverständlich auch
finanziert werden, und das bedarf natürlich einer gewissen Vorarbeit.
Ich
freue mich, dass wir diesen Bericht so vorlegen und diskutieren können. Ich
weiß, dass diese Berichte
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