Landtag,
14. Sitzung vom 22.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 44 von 55
immer in einer sehr sachlichen Art und Weise hier
diskutiert werden, wofür ich auch sehr dankbar bin!
Ich wünsche dem Museum weiterhin gute Arbeit, die im
Übrigen auch im kürzlich diskutierten Kontrollamtsbericht gewürdigt wird. Ich
glaube, das Wien Museum ist vor allem auch hinsichtlich der Akzeptanz und des
Interesses der Besucherinnen und Besucher und seiner Wirkung in Wien auf einem
sehr guten Weg. In diesem Sinne bitte ich um Ihre Zustimmung. – Danke
sehr. (Beifall bei der SPÖ.)
Präsident Heinz Hufnagl: Wir kommen zur
Abstimmung.
Ich bitte jene Mitglieder des Landtages, die den
vorliegenden Bericht des Kuratoriums der Museen der Stadt Wien für das Jahr
2006 zur Kenntnis nehmen wollen, um ein Zeichen mit der Hand. – Dies ist die
einstimmige Kenntnisnahme.
Die Postnummer 5 betrifft die erste Lesung der
Vorlage eines Gesetzes, mit dem das Gesetz, mit dem die Museen der Stadt Wien
als Anstalt öffentlichen Rechts eingerichtet und deren Organisation, Betrieb
und Erhaltung geregelt werden, das so genannte Wiener Museumsgesetz, geändert
wird.
Berichterstatter dazu ist neuerlich Herr StR Dr
Mailath-Pokorny. – Ich bitte ihn, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny:
Herr Präsident! Hoher Landtag! Ich bitte um Ihre Zustimmung.
Präsident Heinz Hufnagl: Danke schön.
Ich schlage nunmehr gemäß § 30c Abs 10 der
Geschäftsordnung vor, die General- und die Spezialdebatte zusammenzulegen.
Wird dagegen ein Einwand erhoben? – Dies ist nicht
der Fall. Ich werde daher so vorgehen.
Die Debatte ist eröffnet. Zum Wort gemeldet hat sich
Frau Abg Mag Ringler. Ich erteile es ihr.
Abg Mag Marie Ringler (Grüner Klub im
Rathaus): Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich möchte an dieser Stelle in aller Kürze unsere
Ablehnung der Novellierung des vorliegenden Gesetzes auf Grund des
Initiativantrages erläutern.
Unsere Ablehnung macht sich an zwei Punkten fest, in
allen anderen Punkten können wir durchaus zustimmen.
Der erste Grund unserer Ablehnung ist der Wegfall der
Valorisierung. Wir haben im Kulturausschuss darüber diskutiert, und ich kann
wohl der Argumentation folgen, dass es sich hiebei um eine Ausnahme handelt, wie
es sonst keine andere ausgegliederte Einheit der Stadt Wien hat. Ich meine
allerdings, dass man dort, wo es die sinnvolle Valorisierung, die wir gerne in
allen Bereichen der Kultur hätten, gibt, diese nicht abschaffen, sondern
beibehalten sollte. Das ist der gewichtigste Grund, warum wir dem Gesetz nicht
zustimmen können.
Der zweite Grund unserer Ablehnung betrifft die Frage
der Ausschreibung der Museumsleitung im Fall einer Wiederbestellung. Hiezu
meinen wir, dass es sinnvoll und notwendig ist, dass es Ausschreibungen gibt.
Wir stehen zu diesem Instrument, weil wir glauben, dass es Sinn macht, auch im
Fall einer Wiederbestellung auszuschreiben und diesen Passus nicht einfach
entfallen zu lassen. Wir werden uns sehr freuen, wenn eine Wiederbestellung des
Herrn Direktor Kos erfolgt, so das noch nicht geschehen ist, wessen ich mir
jetzt nicht ganz sicher bin.
Jedenfalls halten wir das Instrument der
Ausschreibung für sinnvoll und wichtig und würden es deshalb ungern sehen, dass
dieses aus dem Gesetz entfällt. Nachdem dies jetzt aber vorgesehen ist, werden
wir auch aus diesem Grund diesem Initiativantrag nicht zustimmen. – Danke
schön. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Präsident Heinz Hufnagl: Zum Wort
gemeldet ist Abg Dr Wolf. Ich erteile es ihm.
Abg Dr Franz Ferdinand Wolf (ÖVP-Klub
der Bundeshauptstadt Wien): Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und
Herren!
Ich will kurz begründen, warum wir diesem
Gesetzesentwurf zustimmen. Wir bringen diesen Initiativantrag ja gemeinsam mit
der Sozialdemokratischen Fraktion ein.
Ich glaube, dass neben den notwendigen Änderungen,
die sich im formalen Bereich ergeben, der Fokus dieser kleinen Gesetzesänderung
auf zwei Bereichen liegt, und zwar auf einer Verbesserung der Kontrolle und
einer Verbesserung der Wirtschaftlichkeit beziehungsweise der Möglichkeit, im
Museum wirtschaftlich zu agieren. Das halten wir für richtig.
Die Aufwertung der Position des kaufmännischen
Leiters und die Aufwertung des Vier-Augen-Prinzips sind vernünftig und gut. Es
ist auch richtig, dass man hinsichtlich eines Geschäftsfelds, das noch schmal
entwickelt ist, nämlich das Geschäftsfeld betreffend Leihgaben, eine
gesetzliche Präzisierung ermöglicht. Ich hoffe, dass hier viele Dinge in
Bewegung kommen und möglich werden!
Im Gegensatz zu dem, was meine Vorrednerin gesagt
hat, bin ich der Meinung, dass das Ende der automatischen jährlichen Erhöhungen
der Zuschüsse etwas Positives ist. Ich glaube, man soll nicht automatisch
erhöhen, sondern man soll von Fall zu Fall die Finanznotwendigkeiten prüfen und
dann, wenn es notwendig ist, die notwendigen Mittel zur Verfügung stellen. Das
wäre übrigens der Sozialdemokratischen Fraktion auch in anderen Bereichen zu
empfehlen: Hier tun Sie mit der Abschaffung der Automatik etwas Richtiges! Bei
den Gebühren hingegen haben Sie im Gegensatz dazu eine automatische Erhöhung
beschlossen! (Abg Godwin Schuster: Das müssen wir dann aber auch dem Herrn
Vizekanzler mitteilen!) Das können wir auch dem Herrn Vizekanzler mitteilen!
Sie wissen aber ganz genau, dass es dort nicht um Gebühren des täglichen
Lebens, sondern um andere Gebühren geht!
In diesem Bereich ist das jedenfalls vernünftig, und
daher sind wir auch dafür. Man kann natürlich auch die Frage stellen, ob es
vernünftig ist, Fixbeträge in das Gesetz zu schreiben, aber das ist eine andere
Frage.
Wir sind auch deshalb dem Initiativantrag beigetreten,
weil eine unserer Anregungen hier verwirklicht wird, nämlich, dass der
Museumsbericht zeitnäher und nicht in
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