Landtag,
14. Sitzung vom 22.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 45 von 55
so großem zeitlichen Abstand vorgelegt werden soll,
weil man dann wenig damit anfangen kann.
Wir sind auch deshalb dafür, weil, wie ich schon
gesagt habe, Elemente der Kontrolle ausgebaut werden. Wir halten es für
wichtig, dass besser kontrolliert wird. Ich erlaube mir in diesem Zusammenhang
noch in einer kurzen Rückblende auf die gestrige Diskussion zu den
Subventionen, Ihnen den jenseitigen Auftritt des Herrn Abg Woller in Erinnerung
zu rufen, der den Unterschleif, den das Kontrollamt festgestellt hat,
verharmlost, kriminelle Aspekte schöngeredet und die Tatsache, dass der
Kontrollausschuss ausgetrickst wurde, für richtig gehalten hat und in der Art
eines Nordkoreaners hier mit Ergebenheitsadressen aufgetreten ist.
Wir glauben, dass Kontrolle wichtig ist, wir glauben,
dass die Verwendung öffentlicher Mittel sehr genau kontrolliert werden muss,
wie ich auch gestern gesagt habe. Wir werden daher auch zu den zuerst zitierten
Vorfällen rund um die Subventionsdiskussionen einen Sonderkontrollausschuss
einberufen und noch einmal sehr genau nachfragen, wie das mit den
Fragestellungen und den entsprechenden Antworten des Herrn Stadtrates war. Wir
meinen, dass hier nicht getrickst werden, sondern offen kontrolliert werden
soll!
Zu diesem Gesetz geben wir unsere Zustimmung. –
Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)
Präsident Heinz Hufnagl: Zum Wort gemeldet
hat sich Herr Abg Woller. Ich erteile es ihm.
Abg Ernst Woller (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrte Damen und
Herren!
Es ist natürlich notwendig, vorerst einmal
klarzustellen, dass in der Stadt Wien nirgendwo getrickst wird, schon gar nicht
im Kulturbereich, und dass alles korrekt ist. (Amtsf StRin Mag Sonja
Wehsely: Genau!) Ich weiß schon, dass sich das Oppositionsparteien wünschen
würden, die sonst nichts zu liefern haben als Kritik! Ich weiß schon, dass Herr
Wolf sich schwer tut. In Wirklichkeit kann er nichts gestalten, und daher muss
er halt wieder ein bisschen reden!
Im Großen und Ganzen muss man sagen: Es ist alles in
Ordnung, und der Kontrollausschuss ist auch hinsichtlich Vienna International
Theatre nicht ausgetrickst worden. Ganz im Gegenteil: Der Kontrollausschuss hat
das gemacht, wofür er zuständig ist. (Abg Mag Wolfgang Jung: Aber Sie
haben nachher nichts gemacht!)
Der Kontrollausschuss hat das überprüft. Und der Herr
Stadtrat und die MA 7 haben das gemacht, wofür sie zuständig sind, nämlich die
Empfehlungen des Kontrollamtes aufzugreifen und dem Gemeinderat einen Antrag
vorzulegen, der erstens sicherstellt, dass das Theater weiter existiert, dass
zweitens mit den finanziellen Mitteln der Stadt Wien ordnungsgemäß und sparsam
umgegangen wird und dass drittens den Empfehlungen des Kontrollamts Folge
geleistet wird. Da können Sie jetzt noch so viele Kontrollausschusssitzungen
einberufen! Daran wird sich nichts ändern! Der Herr Stadtrat und die MA 7 haben
nämlich in dieser Frage völlig korrekt gehandelt. (Beifall bei der SPÖ.)
Nun zur Novellierung des Museumsgesetzes: Inhalt
dieser Novellierung sind eine Reihe von wichtigen Verbesserungen. Es wurden
viele Vorschläge des Wien Museums selbst und des Kuratoriums aufgegriffen. Es
wurden aber auch Vorschläge der Opposition, insbesondere der ÖVP, aufgegriffen.
Und nicht zuletzt wurden Vorschläge der Geschäftsgruppen Kultur, Finanzen und
Wirtschaftspolitik aufgegriffen.
Das heißt, wir beschließen heute hier ein gutes neues
Museumsgesetz. Die wesentlichen Vorteile wurden schon angeführt, insbesondere
die Aufwertung der kaufmännischen Leitung. Das entspricht wirklich dem
wirtschaftlichen Erfolg, den wir in den letzten Jahren zur Kenntnis nehmen konnten.
Nun zu den beiden Fragen, welche die Grünen veranlassen, dem Gesetz nicht
zuzustimmen.
Erstens zur Frage der Ausschreibung: Wir sind gegen
Ausschreibungen um der Ausschreibung Willen. Wir sind auf alle Fälle immer für
die beste Lösung. Und es ist nicht immer die beste Lösung, eine Ausschreibung
zu machen, und es ist nicht immer die beste Lösung, wenn eine Jury entscheidet.
Gerade die mutige Entscheidung des Kulturstadtrates, entgegen der damaligen
Empfehlung der Jury Herrn Dr Kos mit der Direktion des Wien Museums zu
betrauen, beweist, dass er damals richtig gelegen ist. Und wir liegen auch
jetzt richtig und meinen, dass dann ausgeschrieben werden soll, wenn die Stadt
Wien der Meinung ist, dass wir eine Veränderung in der Leitung wollen. Dann ist
es okay, wenn man eine Ausschreibung macht, was noch lange nicht heißt, dass
man unbedingt die Reihung übernehmen muss. Wenn man aber der festen Überzeugung
ist, dass der Direktor die Arbeit hervorragend gemacht hat, und man selbst
Interesse daran hat, dass er die Arbeit fortsetzt, weil man glaubt, dass das
die beste Lösung für die Stadt und für das Wien Museum ist, dann ist es eine
Farce, nur auszuschreiben, weil man ausschreiben will oder sich die Grünen das doktrinär wünschen.
Zweitens zum automatischen Wegfall der Valorisierung:
Wir sind der Meinung, dass alle Kulturinstitutionen der Stadt Wien gleich
behandelt werden sollen und insbesondere auch das Wien Museum gleich behandelt
werden soll, wie es beispielsweise auch bei den Bundesmuseen der Fall ist. Wir
werden von Fall zu Fall prüfen, wie viel Geld das Wien Museum zur Erfüllung
seiner Aufgaben braucht. Und wir werden das Wien Museum in dieser Frage nicht
allein lassen, sondern Erhöhungen immer dann, wenn sie notwendig sind,
beschließen, so wie wir es beispielsweise auch bei den Wiener Symphonikern und
bei vielen anderen Kultureinrichtungen dieser Stadt tun.
Insbesondere werden wir das Wien Museum nicht allein
lassen, wenn es darum geht, große Aufgaben wie den Depotbau und die Erweiterung
der Dauerausstellung zu beschließen. Daher ist es der richtige Weg, diese
Automatik der Valorisierung zu streichen. Das ist einer der Inhalte dieser
Novellierung des Museumsgesetzes, und die Wiener Sozialdemokraten werden dieser
Novellierung zustimmen. (Beifall bei der SPÖ.)
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