Landtag,
14. Sitzung vom 22.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 41 von 55
sinnvolle Änderungen enthält, und hoffen, dass es in Zukunft weiterhin so positive Berichte geben wird und dass die Entwicklung im Wien Museum so weitergeht. (Beifall bei der FPÖ.)
Präsidentin Erika Stubenvoll: Als
Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abg Mag Ringler. Ich erteile ihr
das Wort.
Abg Mag Marie Ringler (Grüner Klub
im Rathaus): Sehr geehrte Damen und Herren!
Der Bericht des Kuratoriums der Wiener Museen ist
immer eine Freude, weil er ein ganz hervorragendes Beispiel dafür ist, wie man
als Kuratorium dem Gremium, das kontrollieren soll, nämlich dem Landtag, einen
nachvollziehbaren, transparenten Bericht vorlegen kann. Das freut mich sehr,
und ich denke, dass es eine ganze Reihe von ausgegliederten Einrichtungen der
Stadt Wien gibt, die diesem Beispiel dringend folgen sollten! Der Bericht des
Kuratoriums enthält nämlich durchaus auch kritische Worte. Das Kuratorium hält
sich nicht zurück, wo es notwendig ist. Das halte ich für ganz besonders wichtig,
und dafür bedanke ich mich herzlich bei den Mitgliedern des Kuratoriums.
Einige Worte zum Museum: Wer, so wie ich, gestern bei
der Eröffnung der Ausstellung zur Sammlung Goldscheider war, sieht nicht nur
eine wunderbare Ausstellung, die einen sehr schönen Blick auf ein Stück
Geschichte unserer Stadt ermöglicht, sondern geht auch an dem völlig
verstaubten Modell der Stadt Wien vorbei, das dort im Vorraum steht. Dieses ist
zwar interessant anzuschauen, ist aber doch auch ein bisschen sinnbildlich dafür,
dass die Dauerausstellung tatsächlich dringend entstaubt werden müsste.
Insofern richte ich einen dringenden Appell an den
Herrn Stadtrat und die Stadtregierung, das dafür notwendige Geld in die Hand zu
nehmen! Das Wien Museum ist ein ganz wunderbarer Ort, und ich glaube, dass
Direktor Kos in den letzten Wochen eine ganze Reihe von sehr guten Vorschlägen,
in welcher Weise sich das Wien Museum weiter entwickeln kann, gemacht hat. Ich
finde, auch der kleine Wettbewerb mit Beispielen, wie das Museum ausgebaut
werden könnte, ist sehr gut gelungen. Wenn es vielleicht auch andere
Möglichkeiten gibt, das Museum aus- und umzubauen und Kooperationen mit
umliegenden Institutionen zu finden, ist das jedenfalls eine sehr gute Idee und
ein guter Anstoß, sich einmal vor Augen zu führen, was geschehen könnte, wenn
man ein paar interessante Architekten bittet, sich etwas zu dem Museum zu
überlegen.
Jedenfalls braucht die Dauerausstellung dringend eine
Entstaubung. Es gab eine Reihe von Interventionen in der Ausstellung, die mir
sehr gut gefallen haben, die aber nicht darüber hinwegtäuschen können, dass das
Museum doch auch einiges an Veränderungsbedarf in diesem Bereich hat.
Der Kollege hat die Frage des Depots angesprochen.
Ich gebe offen zu, dass ich dieses Anliegen aus Sicht des Museums verstehe. Mir
persönlich ist die Sache mit der Dauerausstellung aber fast noch wichtiger als
das Depot. – Auf alle Fälle kommen auf das Museum eine ganze Reihe von
Herausforderungen zu, die es hoffentlich bewältigen wird.
Weiteres zum Museumsgesetz werde ich beim nächsten
Tagesordnungspunkt ausführen.
In diesem Sinne danke ich dem Museum und auch dem
Kuratorium für den Bericht. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Präsidentin Erika Stubenvoll: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr
Abg Ing Mag Dworak.
Abg Ing Mag Bernhard Dworak (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Frau
Präsidentin! Herr Landesrat! Meine Damen und Herren Abgeordnete!
Der Kuratoriumsbericht der Museen der Stadt Wien wurde
heuer um einiges früher an den Gemeinderatsausschuss für Kultur und
Wissenschaft übermittelt, als das im Vorjahr geschehen ist. Die Verzögerung vom
Vorjahr löste bekanntlicherweise unseren Antrag auf fristgerechte Vorlage an
den Gemeinderatsausschuss aus. Der Antrag wurde akzeptiert und ist einer der
Gründe für den nächsten Tagesordnungspunkt.
Ich darf heute nochmals meine Freude ausdrücken, dass
der Nachlass nach Anton Peschka junior, der lange Zeit in Hietzing lebte und
den ich auch persönlich zu schätzen gelernt habe, endlich für die Stadt Wien
erhalten werden konnte. Nicht nur die vier Schiele-Bilder sind von großem Wert,
auch Peschkas Wirken und das Werk seines Vaters sind von Bedeutung. Die Stadt
Wien hat den Nachlass angenommen und im Sinne des Verstorbenen auch die
Verpflichtung übernommen, die Sammlung Peschka dauerhaft und repräsentativ, wie
es im Testament heißt, auszustellen. Diese aus dem Testament entstandene
Verpflichtung fehlt mir jedoch im Bericht des Kuratoriums.
Nun zu einem Dauerbrenner, zur Errichtung des Depots:
Es ist schade, dass man nicht die Lösung betreffend ein Depot in Kombination
mit Ausstellungsräumen wählt, was eine mehrfache Nutzung ermöglichen würde.
Wien könnte so durchaus einen neuen, interessanten Kulturstandort nutzen.
Zur Neuaufstellung der Schausammlung. Man hat, wie
Frau Kollegin Ringler treffend gesagt hat, das Verstaubte der etwas zu museal
geratenen Dauerausstellung erkannt. Sie zeigt zwar einen schönen Querschnitt
des Lebens in Wien seit der Römerzeit, trotzdem bleibt sie, was sie ist,
nämlich eine etwas mehr oder weniger verstaubte Ausstellung ohne besondere
Höhepunkte. Mit der Präsentation von drei Architekturprojekten hat die Führung
des Museums die Öffentlichkeit vor kurzer Zeit informiert, dass es notwendig
ist, diese Dauerausstellung zu ändern. Damit wird eine der Möglichkeiten
gezeigt, wie es in Zukunft mit der Dauerausstellung des Wien Museums
weitergehen könnte. Schade ist, dass man offensichtlich die Idee für ein
Gründerzeitmuseum im Künstlerhaus aufgegeben hat. Man will zwar nach wie vor
mit dem Künstlerhaus kooperieren, eine Ausstellung des Wien Museums im
Künstlerhaus ist für 2009 geplant, zu einer Dauerausstellung wird es aber
anscheinend nicht kommen.
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