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Landtag, 14. Sitzung vom 22.11.2007, Wörtliches Protokoll  -  Seite 40 von 55

 

nicht.

 

Ich bitte daher jene Mitglieder des Landtages, die dem Gesetz in zweiter Lesung zustimmen wollen, um ein Zeichen mit der Hand. – Das Gesetz ist in zweiter Lesung einstimmig angenommen.

 

Wir kommen nun zur Post 4 der Tagesordnung. Sie betrifft den Bericht des Kuratoriums der Museen der Stadt Wien über das Jahr 2006. Ich bitte den Herrn Amtsf StR Dr Mailath-Pokorny, die Verhandlung einzuleiten.

 

Berichterstatter Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Ich bitte um Zustimmung.

 

Präsidentin Erika Stubenvoll: Es liegen uns Wortmeldungen vor. Herr Abg Mag Stefan hat sich zu Wort gemeldet. – Ich erteile es ihm.

 

Abg Mag Harald Stefan (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Wir haben jetzt zwei Tagesordnungspunkte vor uns, die sich mit den Wiener Museen beziehungsweise mit dem Museum der Stadt Wien, dem Wien Museum, beschäftigen. Daher werde ich in meiner Wortmeldung jetzt gleich beide Themen behandeln und dann zum Tagesordnungspunkt 5 nicht mehr gesondert Stellung nehmen.

 

Insgesamt kann man sagen, dass die Ausgliederung des Wien Museums, wie es jetzt heißt, eine Erfolgsgeschichte ist. Wir waren anfangs etwas skeptisch und hatten auch den Eindruck, dass das Ganze eine persönliche Komponente gegen den seinerzeitigen Direktor hatte. Es hat sich aber ergeben, dass die Ausgliederung tatsächlich funktioniert hat, und daher stehen wir dieser sehr positiv gegenüber.

 

Uns liegt der Bericht über das Jahr 2006 vor. Im Jahr 2006 wurden wieder einige Änderungen im Wien Museum durchgeführt, insbesondere Umbauten im Haus am Karlsplatz. Dort wurden die Kassensituation verbessert und ein moderner Museums-Shop errichtet. All das ist sehr ansprechend und stellt eine eindeutige Verbesserung dar.

 

Im Jahr 2006 wurde auch das Mozarthaus rechtzeitig fertiggestellt, das zu 24 Prozent zum Wien Museum gehört.

 

Weiters wurde die digitale Erfassung weitergeführt. Ich gehe davon aus, dass diese jetzt schon abgeschlossen ist. Es wurde nämlich angekündigt, dass sie in der zweiten Hälfte des Jahres 2007 abgeschlossen sein wird. Das war notwendig, denn es gab bis jetzt keine digitale Erfassung des Inventars und daher gab es natürlich große Lücken. Das ist jetzt auch erledigt.

 

Die Eintrittspreise wurden erhöht. Das ist natürlich für den Besucher immer unangenehm, es ist aber auf der anderen Seite einzusehen, wenn man einerseits einen Vergleich zu anderen Museen zieht und andererseits auch den Finanzbedarf des Museums berücksichtigt. Diese Erhöhung ist also sachlich durchaus gerechtfertigt.

 

Auch die wirtschaftliche Gebarung des Museums an sich wurde verändert. Es wurden eine externe Kontrolle eingeführt und ein Berater beigestellt. Dem Bericht und den Zahlen zufolge ist also auch in diesem Bereich eine Konsolidierung gelungen, was ebenfalls eine sehr erfreuliche Entwicklung ist.

 

Tatsächlicher Handlungsbedarf besteht allerdings in einem wesentlichen Punkt: Die Dauerausstellung des Wien Museums ist seit etwa 30 Jahren praktisch unverändert, und hier sind natürlich sowohl eine Anpassung an die Gegebenheiten der heutigen Zeit wie auch eine Weiterführung in Richtung Zeitgeschichte erforderlich. Um das durchzuführen, besteht Bedarf an weiteren Flächen. Eine Realisierung ist auf Grund der gegenwärtigen räumlichen Gegebenheiten nicht möglich.

 

Eine Lösung wird offensichtlich bereits gesucht, und insofern sind auf jeden Fall der Stadtrat und die MA 7 gefordert. Wir unterstützen das auf jeden Fall. Das wird sicherlich auch eine finanzielle Frage sein. Wir haben schon oft darüber debattiert, wofür das Geld aus dem Kulturbudget eingesetzt wird, und wir sind sicherlich in der Lage, diesbezüglich Umschichtungen durchzuführen, um für diese notwendige Aktion auch das notwendige Geld bereitzustellen. Hier besteht also auf jeden Fall Handlungsbedarf.

 

Ebenso ist auch die Depotsituation zu verbessern. Um das zu ändern, wird man auch Geld in die Hand nehmen müssen.

 

Es gab im Jahr 2006 auch einen Kontrollamtsbericht über das Wien Museum, der im Wesentlichen positiv war. Auch das ist ein erfreuliches Ergebnis in Anbetracht dessen, was wir gestern zu Kontrollamtsberichten im Kulturbereich diskutiert haben. Es gab zwar Kritik, aber diese war nur sehr sanft, und letztlich wurde die Arbeit im Wien Museum positiv dargestellt.

 

Allerdings wurden auch eine Novellierung des Wiener Museumsgesetzes und der Wiener Museumsordnung angeregt, und damit bin ich bereits beim Tagesordnungspunkt 5. – Wir tragen das durchaus mit, und ich gehe jetzt kurz die wesentlichen Punkte durch: Es wird die Bezeichnung gemeinnützige Einrichtung aufgenommen. Das ist eine Formsache. Die automatische Erhöhung des Zuschusses an das Wien Museum wird abgeschafft. Das ist im Einvernehmen mit der Museumsleitung geschehen, die darüber natürlich nicht besonders glücklich war. Andererseits erhöht das die Flexibilität, und es ist kaum zu erwarten, dass die Stadt Wien dem Wien Museum nicht ausreichend Mittel zur Verfügung stellt, dass es seine Tätigkeiten durchführen kann.

 

Optisch ein etwas heikler Punkt ist die Abberufung des Leiters des Wien Museums auf Vorschlag des Kulturstadtrates und die Wiederbestellung der leitenden Person ohne vorherige Ausschreibung. – Meines Erachtens ist beides jedoch sachlich gerechtfertigt, wenn man davon ausgeht, wie viel Geld der Stadt Wien ans Wien Museum fließt und wie wichtig diese Institution für den Wiener Kulturbetrieb ist. Daher sollte meines Erachtens die Stellung der Politik so stark sein, dass man auch auf diese Dinge unmittelbar Einfluss nehmen kann.

 

Wir nehmen den Bericht daher zur Kenntnis beziehungsweise stimmen auch der Gesetzesänderung zu, weil diese aus unserer Sicht sachlich gerechtfertigte,

 

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