Landtag,
10. Sitzung vom 28.06.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 65 von 98
Problem sein, Demokratie hin oder her, das wird eh so
sein. Das wird eh so sein, das beschließen wir Ende Juni und fertig. Jetzt kann
man mit einer absoluten Mehrheit von 55 Mandaten allerhand bestimmen. Das
ist so, aber Sie haben eben keine Zweidrittelmehrheit. Das hätten Sie auch
wissen müssen, dass genau das passieren kann, dass nämlich die Opposition auf
die Idee kommt und sagt, wir wollen dieses Thema ausführlicher diskutieren, als
in 13 Tagen durchzupeitschen. (Abg Christian Oxonitsch: Kein Problem!)
Das, nichts anderes als das Benützen eines demokratischen Rechts der
Opposition, führt jetzt angeblich zu dem Ergebnis, das die SPÖ diesen Leuten eingebrockt
hat. Sie haben das zugesperrt! Die GRÜNEN haben nicht über das Zusperren der
MTA abstimmen können! (Abg Christian Oxonitsch: Das ist euer Problem!) Die FPÖ,
die ich sonst nicht wahnsinnig oft in Schutz nehme, der Herr Schock weiß das,
hat nicht über das Zusperren abstimmen können! (Abg Christian Oxonitsch: Wir
haben kein Problem! Ihr verzögert es nur!) Die ÖVP, auch selten in Schutz
genommen von mir, hat auch nicht abstimmen können! (Abg Christian Oxonitsch:
Wir haben kein Problem! Es verzögert sich nur!) Die Sozialdemokratie, zu der
ich manchmal freundlicher bin, hätte das aber können und hat das auch getan!
(Abg Christian Oxonitsch: Ihr verzögert es aus taktischen Spielchen!) Sie haben
das zugesperrt und jetzt haben Sie ein Problem! Das stimmt! (Abg Christian
Oxonitsch: Wir haben überhaupt kein Problem damit!) Das zeigt auch, dass der
Schmäh, wir werden hier immer darüber sprechen, ob etwas zugesperrt oder
ausgegliedert wird, nicht stimmt, weil das haben wir da schon nicht getan!
Deswegen bitte ich inständig, dass man dem Antrag,
dass in Zukunft Ausgliederungen weiterhin hier besprochen werden, zustimmt.
Ich darf mich trotzdem einmal bedanken, fast
ungewöhnlich am Ende einer solchen Rede, beim Präsidenten Hatzl, der uns im
Sinne dieses Gesetzes entgegengekommen ist. Das wird nicht in Bausch und Bogen
abgestimmt, sondern in einzelnen Teilen. Da gibt es zwei Teile, denen wir
zustimmen können, einer ist eine Kleinigkeit, der andere ist sehr wichtig und
es sagt derjenige, mit dem die GdG herumläuft, deswegen brauchen wir das
Gesetz, nämlich die Absicherung der Beschäftigten, die es jetzt gibt, im
§ 5, damit diejenigen bei einer Ausgliederung nicht schlechter gestellt
werden. Denn natürlich sind die GRÜNEN dafür, dass es den Leuten, die jetzt da
sind, nicht schlechter geht. Aber im Unterschied zur Sozialdemokratie sind wir
auch der Meinung, dass Menschen, die morgen in diesen Betrieben anfangen, nicht
schlechter gestellt sein sollen, als die, die vorher dort waren.
Ich hoffe, dass Sie zumindest einer Serie von unseren
Anträgen in der Mehrheit zustimmen können. Ich hoffe, dass Sie sich das
nochmals überlegen werden. Wir haben eine Woche Zeit. (Abg Christian Oxonitsch:
Ihr verzögert es nur unnötig!) Vielleicht kann mit dem nötigen medialen Druck
noch ein Umschwenken der Sozialdemokratie erwirkt werden. (Abg Christian
Oxonitsch: Verzögern, etwas anderes tut ihr nicht!)
Ich hoffe, dass es eine Lösung für die Hebammen,
denen die SPÖ ein Problem eingebrockt hat, gibt. Ich hoffe, dass es eine Lösung
geben wird. Immerhin hat bis jetzt auch eine Ausbildung stattgefunden. Es ist
ja nicht so, als ob wir den Beruf neu erfunden hätten. Den gibt es ja schon
länger. Die Ausbildung hat es bis jetzt auch gegeben. Wenn Sie diesen Leuten
die Ausbildung entziehen, dann sollten Sie sich vorher überlegen, wie Sie
sichern, damit es dieses Problem nicht gibt. Die Aussendung ist so, wie sie
gemacht wurde, inhaltlich richtig, nämlich, dass es ein Problem gibt, nur der
Schuldige ist weder die ÖVP noch sind es die GRÜNEN, sondern es ist die
Sozialdemokratie! (Abg Christian Oxonitsch: Verzögern tun wir es nicht!)
Eigentlich müsste es heißen: „Oxonitsch: Tut uns leid, wir haben geglaubt, wir
müssen die Opposition nicht fragen. Deswegen gefährdet die SPÖ für 300 junge
Menschen den Ausbildungsplatz." - Und dafür müssten Sie sich eigentlich
entschuldigen! - Danke. (Beifall bei den GRÜNEN und von Abg Kurth-Bodo Blind.)
Präsident Heinz Hufnagl:
Zum Wort gemeldet ist Frau Abg Puller. Ich erteile es ihr.
Abg Ingrid Puller
(Grüner Klub im Rathaus): Herr Präsident! Frau Berichterstatterin! Meine Damen
und Herren!
Ich dachte, Herr Kollege Meidlinger ist vor mir.
Schade, aber wahrscheinlich werden Sie sich nach mir melden, nehme ich an. Es
ist ja immer so, dass die SPÖ das letzte Wort haben möchte! (Abg Christian
Oxonitsch: Nein, das stimmt nicht! Da gibt es noch andere! Aber Sie haben
insofern recht, als er sich gerade zum Wort gemeldet hat!)
Zum Wiener Zuweisungsgesetz, das jetzt noch vor dem
Sommer durchgepeitscht werden sollte: Es ist eigentlich leicht zu durchschauen,
es ist eigentlich eine Masche, dass die Wiener SPÖ-Stadtregierung, wenn es um
Gesetze geht, die das Personal der Stadt Wien betreffen, wenn es um Änderungen
der Dienst- und Besoldungsordnungen oder um das Personalvertretungsgesetz oder
eben um die Zuweisungs- oder Ausgliederungsgesetze geht, vorher immer ein
Zuckerl serviert. Ich nenne es „Zuckerlstrategie". Mit diesen Zuckerln
wollen Sie dieses Gesetz gut verkaufen. Dieses Zuckerl ist der § 5 des Wiener
Zuweisungsgesetzes, wo es heißt, zugewiesene Bedienstete behalten ihre
Besoldung und ihr Dienstrecht, die BeamtInnen auch ihr Pensionsrecht.
Das Zuckerl, gut verpackt, rosa,
hat aber einen Hintergrund. Warum machen Sie das Zuckerl überhaupt? Wieso
verpacken Sie das Zuckerl so nett und lieb? (Abg Godwin Schuster: Ist das der
Grund, warum die KIV zugestimmt hat?) Es hat alles einen Sinn. Dieser Sinn
heißt eben Ausgliederungen, die ins Haus stehen. Es ist genauso, wenn ich ein
Beispiel nehmen darf, wie ein Bauer vor 100 Jahren, der halt nur sechs
Töchter hatte. Das war damals ein großes Problem, weil man die sechs Töchter
ausstatten hat müssen. Der hat also darauf geschaut, dass sie gut verheiratet
werden und hat ihnen
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