Landtag,
9. Sitzung vom 30.03.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 47 von 74
Wienerinnen und Wiener insbesondere unterstützt und
man es denjenigen, die das Auto in dem Sinne nicht so sehr brauchen, die nicht
aus Wien kommen, nicht so einfach macht, aber diejenigen, die in Wien das Auto
brauchen, alle Möglichkeiten und alle Rechte haben, diese im Auto
weiterzuführen.
Unser Slogan muss, glaube ich, sein: „Mobilität ja,
Emission nein". In diesem Sinne müssen wir unsere Anstrengungen machen.
Wir müssen die Mobilität ermöglichen. Wir müssen den Verkehr mit dem Auto
ermöglichen. Wir müssen aber auf der anderen Seite auch ermöglichen, dass dem
Umweltschutz und dem Klimaschutz entsprechend Rechnung getragen wird. Da sind
wir eben anderer Meinung als die SPÖ, dass man das nur durch Erhöhung der
Tarife kann. Wir meinen, dass man das durch entsprechende Anreizsysteme
durchführen kann, indem man Elektroautos, Hybridfahrzeuge, Autos mit
Brennstoffzellentechnik et cetera entsprechend fördert und dabei Anreize
schafft. Dazu sind wir aufgerufen. Da kann die Stadt Wien selbst auch in ihrem
Fuhrpark entsprechende Beispiele geben, nicht nur gasbetriebene Autos, sondern
vielleicht auch einmal einen Flottenversuch mit wasserstoffbetriebenen
Kraftfahrzeugen zu machen. Ich glaube, da gäbe es genug Möglichkeiten, das
aufzuzeigen und damit ihrer Vorbildfunktion in der gesamten Stadt nachzukommen.
Meine Damen und Herren, ich halte es für wichtig,
dass man nicht einfach Tarife erhöht, so wie Sie das nun bei den Parkgebühren
gemacht haben, wie Sie das nun auch bei den öffentlichen Linien machen werden
und wie Sie angekündigt haben, dies auch bei den öffentlichen Bädern zu tun.
Ich weiß nicht, was Ihnen bis zum Sommer sonst noch alles an Gebührenerhöhungen
einfallen wird.
Wir von Seiten der ÖVP lehnen einseitige
Gebührenerhöhungen ohne Gegenleistung jedenfalls ab und ersuchen Sie in diesem
Sinne auch, in Zukunft tätig zu werden und Ihren bisher eingeschlagenen Weg der
Leistungsforderung ohne Gegenleistung nicht mehr fortzusetzen! (Beifall bei
der ÖVP.)
Präsidentin Erika Stubenvoll: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich der
Herr Abg Hatzl gemeldet. Ich erteile ihm das Wort.
Abg Johann Hatzl (Sozialdemokratische Fraktion des
Wiener Landtages und Gemeinderates): Frau Präsidentin! Meine Damen und
Herren!
Es betrifft in der Tat die Rede des Abg Mahdalik,
aber nicht in der Form, die Sie erwarten, sondern in einem anderen
Zusammenhang.
Da ich der Meinung bin, es
soll nicht unbedingt politische Geschichtsfälschung betrieben werden, möchte ich
zumindest einen inhaltlichen Bereich meiner Meinung nach klarstellen. Der
„NFZ" vom 5. März 2003 - das ist die Parteizeitung der Freiheitlichen
Partei - entnehme ich, dass dort ein Österreich-Programm mit freiheitlicher
Handschrift beschrieben wird, als starker Partner in der Koalition des
damaligen FPÖ-Obmanns Herbert Haupt mit der Grundlage des Regierungsprogramms
für 2003 bis 2006, das mit der ÖVP abgeschlossen wurde, und „viele
FPÖ-Kernthemen damit vorhanden sind", so der FPÖ-Vizechef Max Walch. In diesen
großen Aufzählungen steht unter dem Bereich Europa: „Unterstützung der
EU-Beitrittsverhandlungen mit Bulgarien und Rumänien, Förderung der
Beitrittsbestrebungen von Kroatien und anderen beitrittsreifen Staaten
Südosteuropas, Unterstützung der europäischen Heranführungsstrategie für diese
Länder."
Die Behauptung zuvor, die Freiheitliche Partei hat
sich immer gegen eine Erweiterung in Richtung Rumänien und Bulgarien gestellt,
trifft nicht zu! (Abg Kurth-Bodo Blind:
Das hat er nicht gesagt!) So hat er das gesagt. Es würde nur so gelten,
wenn der Abg Mahdalik erst 2004 der FPÖ beigetreten wäre. Dann hätte er
möglicherweise recht. Aber die Erstbehauptung ist falsch! (Beifall bei SPÖ,
ÖVP und GRÜNEN.)
Präsidentin Erika Stubenvoll: Als Nächster zum Wort gemeldet ist Herr Abg
Lindenmayr. Ich erteile ihm das Wort.
Abg Siegi Lindenmayr (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrte Damen und
Herren! Sehr geehrte Frau Präsidentin!
Die heutigen Argumente der GRÜNEN und der ÖVP waren
nicht wirklich neu und bringen eigentlich nur eine Wiederholung der gestrigen
Debatte.
Zur FPÖ sage ich jetzt und später dann gar nichts,
denn sie hat sich ohnehin selbst disqualifiziert, ganz alleine, ob man das
Thema betrachtet oder ob man die Art betrachtet, wie das hier vorgebracht
worden ist.
Generell möchte ich sagen, den GRÜNEN sind die
Parkscheine zu billig und eine Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung wird
gefordert und der ÖVP ist es generell zu teuer. Dazu muss ich sagen, dass ich
ganz leicht feststellen kann, dass der Weg der SPÖ der richtige ist, denn das
ist der Weg der Mitte! Daher sind auch die Wienerinnen und Wiener mit der
Verkehrspolitik der SPÖ so zufrieden! (Abg
Mag Maria Vassilakou: Das glauben Sie aber selbst nicht!)
Die Parkraumbewirtschaftung, das ist schon mehrmals
erwähnt worden, ist verkehrspolitisch eine Verkehrslenkungsmaßnahme. Hier wurde
schon erwähnt, andere Städte haben auch andere Maßnahmen gesetzt. Die City-Maut
wurde erwähnt in London, Stockholm, Oslo und Tokyo. Aber in Wien hat die
Parkraumbewirtschaftung schon eine lange Tradition. Sie ist erstmals 1959
eingeführt worden und seit April 1975 ist sie gebührenpflichtig. 1986 bis
2002 war sie unverändert. Durch die Euroumstellung, das wurde bereits in der
Anfragebeantwortung erwähnt, ist sie um 8 Prozent billiger geworden. Die
Vergleiche mit anderen Städten hat gestern schon der SPÖ-Abgeordnete Omar
Al-Rawi mit einer Graphik mitgeteilt.
Seit der Einführung der
Parkraumbewirtschaftung ist ein starker Rückgang der Falschparker, der
Gehsteigparker und der Schutzwegparker eingetreten, speziell in den
innerstädtischen Bezirken. Das zeigt ganz deutlich, dass die
Parkraumbewirtschaftung funktioniert. Also genau deshalb, weswegen sie
eingeführt worden ist, hat
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