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Landtag, 9. Sitzung vom 30.03.2007, Wörtliches Protokoll  -  Seite 35 von 74

 

ganzer Maßnahmenkatalog in Vorbereitung ist, der einen Schwerpunkt in der Alterskennzeichnung von Gewalt verherrlichenden Spielen und von Computerspielen insgesamt vorsieht. Dass die Alterskennzeichnung dann auch präzise kontrolliert werden muss, versteht sich von selbst, denn die besten Gesetze sind ohne Kontrolle nichts wert!

 

Der nächste Punkt, der ganz wesentlich ist, ist die Stärkung der Medienkompetenz, das heißt, eine Medienerziehung in dem Sinn, dass junge und auch ältere Leute lernen, mit dem umzugehen, was diese Spiele in die Köpfe der Leute bringen.

 

Die Alterskennzeichnung und die Medienerziehung sind sehr gute Anhaltspunkte für Jugendliche und Erziehungsberechtigte, damit sie besser mit diesen Spielen umgehen können, denn diese sind Realität. Es wäre nämlich naiv zu leugnen, dass die Jugendkultur auf derartige Spiele abfährt. Daher soll die Alterskennzeichnung – das PEGI-Modell wurde bereits angesprochen – europaweit wirklich verpflichtend eingeführt werden. Wir unterstützen das.

 

Ein weiterer wesentlicher Punkt des Maßnahmenkatalogs ist die Positivprädikatisierung von empfehlenswerten Spielen. Es soll also nicht nur der Weg gegangen werden, dass Gewalt verherrlichende und negative Spiele möglichst eingeschränkt werden, sondern es sollen auch Spiele gekennzeichnet werden, die positiv sind. – Ich meine, das ist ein guter Weg.

 

Ein letzter, auch noch ganz wesentlicher Punkt bei all diesen Überlegungen: Es muss nun darum gehen, dieses Maßnahmenpaket und diese Gesetzesinitiative auch österreichweit zur Geltung zu bringen. Es kann nicht sein, dass es in Wien ein Gesetz gibt, das an der Stadtgrenze bereits aufhört. Das heißt, es gilt jetzt, daran zu arbeiten, dass diese Vorschläge, bei welchen Wien – wie ich meine – österreichweit eine Vorreiterrolle spielen wird, auch in ganz Österreich implementiert und durchgesetzt werden. – Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Präsident Heinz Hufnagl: Zum Wort gelangt Herr Abg Gudenus.

 

Abg Mag Johann Gudenus, MAIS (Klub der Wiener Freiheitlichen): Verehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Auch ich freue mich sehr über diesen gemeinsam eingebrachten Beschlussantrag aller Parteien zum Thema Konkretisierung des Jugendschutzgesetzes hinsichtlich Gewalthandlungen in Computerspielen. Es ist sehr schön zu sehen, dass sachliche Arbeit über die Parteigrenzen hinweg möglich ist! Diese Diskussion sollten wir auch in Zukunft fortführen, weil das Thema Gewalt ein sehr vielschichtiges und brisantes Thema ist.

 

Man hat den Eindruck, dass Gewalt vor allem im Jugendbereich zunimmt, dass die Gewaltbereitschaft steigt und die Hemmschwelle, Gewalt auszuüben, sinkt. Die Frage ist nur, ob die Gewalt wirklich zunimmt oder ob nur dieser Eindruckt entsteht, weil die Medien nun einfach mehr darüber berichten. – Ich bin der Meinung, dass tatsächlich festzustellen ist, dass Gewalt im Jugendbereich zunimmt.

 

Das Thema Gewalt ist so alt wie die Menschheit selbst. Die Gründe dafür sind, wie gesagt, sehr vielschichtig. Und die Gewaltanwendung in Computerspielen ist vielleicht ein möglicher Grund unter vielen, warum die Hemmschwelle bei Jugendlichen sinkt. Ich bin nicht ganz der Meinung von Herrn Prof Dr Rudas, dem ich mich in vielen anderen Bereichen zwar anschließe, dass kein Kausalzusammenhang zwischen Computerspielen und aggressivem Verhalten besteht. Ich glaube, dass die Hemmschwelle auch deswegen sinkt, weil die Computerspiele immer realistischer werden und der Spieler sich stark mit der Rolle des Täters identifizieren kann.

 

Ich finde, dass eine bundesweite Vereinheitlichung des Jugendschutzgesetzes sowie auch eine Anhebung auf EU-Niveau vor allem in diesem Bereich wichtig ist. Das wird natürlich keine sofortige Lösung darstellen, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung, und das sollte auch eine Anregung sein, das Jugendschutzgesetz bundesweit in allen Bereichen zu vereinheitlichen.

 

Auf jeden Fall müssen wir das Phänomen der Gewalt im Jugendbereich weiter beobachten, und ich ersuche um breite Zustimmung zu diesem Antrag! – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Präsident Heinz Hufnagl: Ich habe keine weitere Wortmeldung.

 

Die Debatte ist daher geschlossen.

 

Der Herr Berichterstatter hat das Schlusswort.

 

Berichterstatter Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Herr GR Wolf hat über die Elastizität der Geschäftsordnung gesprochen. – Ich möchte diese nicht überstrapazieren und mich überwiegend zum Hauptgegenstand unserer Tagesordnung äußern. Zur Qualität der Wiener Musikschulen sage ich nur so viel: Sie kann nicht ganz so schlecht sein, weil die vielen Absolventen, die die Schule besucht haben und auch sehr zufrieden sind, können bestätigen, dass die Qualität ganz gut ist. Ich lade Sie gerne ein, das heute mit mir um 17 Uhr zu überprüfen! Dann werden die Chöre der Wiener Musikschulen und die Singschule Wien das nämlich wieder einmal beweisen!

 

Zur Sache selbst, nämlich zum Bericht des Kuratoriums der Museen der Stadt Wien über das Jahr 2005: Ich freue mich, dass darin viel Positives erwähnt wird und dass das auch von den Rednerinnen und Rednern der Opposition anerkannt wurde! Selbstverständlich danke auch ich dem Museum und dessen Bediensteten – Direktor Kircher ist hier – sowie auch dem Kuratorium für die geleistete Arbeit.

 

Offenbar hat die Ausgliederung für das Museum insgesamt in der Tat eine sehr positive Entwicklung gebracht, und zwar nicht nur hinsichtlich der Zahl, der Zufriedenheit der Zuschauer und der Kenntnis der Menschen über das Museum: Das Museum ist heute unbestritten nach dem Kunsthistorischen Museum und der Albertina im Bewusstsein der Wienerinnen und Wiener stark verankert. Es gibt eine hohe Präsenz des Museums

 

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