Landtag,
9. Sitzung vom 30.03.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 36 von 74
in der Öffentlichkeit, was
auch nicht immer der Fall war. Das hat etwas mit inhaltlicher Glaubwürdigkeit,
aber auch mit der Arbeit mit den Besucherinnen und Besuchern zu tun.
Das Museum wurde nicht nur
im Berichtszeitraum 2005, sondern auch davor und danach wesentlich ausgeweitet.
Es wurden viele infrastrukturelle Maßnahmen ergriffen. Ich erinnere nur an
etwas, was im Bericht steht und was heute hier noch nicht erwähnt wurde,
nämlich die Wiedereröffnung des Otto-Wagner-Pavillons auf dem Karlsplatz. Und
auch der Beitrag des Museums zur Entwicklung der Marke und auch des Inhalts
„Kunstplatz Karlsplatz“ war ganz wichtig.
Außerdem möchte ich
natürlich auch den Beitrag des Museums und die wirklich hervorragende
Zusammenarbeit im Zusammenhang mit der Entwicklung des Mozarthauses erwähnen.
Die Umbaumaßnahmen 2005 im Haupthaus wurden
erfolgreich abgeschlossen, auch das sollte man erwähnen. Es gibt ein neues
Foyer und einen sehr interessanten und qualitätsvollen Museumsshop.
Durch die Anmietung im Nebengebäude und den Umbau und
Anbau der Büros konnte im Museum letztlich viel zusätzlicher Raum, und zwar
Ausstellungsraum, aber auch ein Vortragsraum, geschaffen werden.
Die Inhalte wurden bereits erwähnt. Ich glaube auch, dass
die Ausstellungen, die im Museum im Berichtszeitraum gezeigt wurden, hoch
interessant waren und einen wichtigen Aspekt in diesem Gedenkjahr 2005 gebracht
haben.
Ganz wichtig war und ist mir nach wie vor, dass das
Wien Museum mit Ausnahme des Museums für Angewandte Kunst nach wie vor das
einzige Museum ist, das einmal in der Woche freien Eintritt hat. Ich glaube,
das ist eine ganz wichtige Einrichtung, die sehr gut angenommen wird und die
auch zeigt, dass das Museum durchaus auch seiner sozialen Aufgabe nachkommt.
Was nun die Dauerausstellung anbelangt, so würde ich
das nicht ganz so negativ sehen wie Kollegin Ringler. Ich glaube nicht, dass
man sagen kann, dass es eine unwürdige Dauerausstellung ist. Ich habe sie mir
immer wieder angeschaut, und es ist auch schon einiges geschehen. Es ist aber
unbestritten, dass wir gemeinsam eine Neuaufstellung der Dauerausstellung ins
Auge fassen sollten; diesbezüglich wird bereits an entsprechenden Vorschlägen
gearbeitet.
Der heutige Tag ist auch insofern ein besonderer, als
mir Direktor Kircher soeben mitgeteilt hat, dass mit dem Abschluss des
Vertrages über den Ankauf der Schiele-Bilder beziehungsweise mit den letzten
Zahlungen das Wien Museum mit dem heutigen Tag nunmehr tatsächlich Eigentümer
dieser Gemälde geworden ist. Ich möchte bei dieser Gelegenheit daran erinnern,
dass es nicht so selbstverständlich ist, dass das Museum gemeinsam mit der
Stadt wichtige Werke ankauft. Aber wir schaffen es gemeinsam, in einem sehr
kurzem Zeitraum gewissermaßen einzuspringen und eine Lösung zu finden, wie das
Museum für das kulturelle Erbe der Stadt wichtige Kunstwerke erhalten kann.
Dass der Bericht – und damit komme ich zum
letzten Punkt – 15 Monate nach dem Berichtsjahr hier zur Debatte
steht, ist nur zum Teil auf eine Zeitverzögerung von Seiten des Kuratoriums
zurückzuführen. Das Kuratorium hat diesen Bericht im Dezember übermittelt. Dass
er erst jetzt hier im Landtag zur Debatte steht, ist daher nur zu einem Teil
dem Kuratorium zuzuschreiben. Es hat diesen Bericht rechtzeitig innerhalb
Jahresfrist abgeliefert, und ich meine, es ist ein sehr guter Bericht.
Ich möchte mich an dieser Stelle ausdrücklich noch
einmal beim Kuratoriumsvorsitzenden Thommy Lachs bedanken und diesen Dank auch
auf seine wirklich sehr konstruktive und wichtige Rolle beim Ankauf der
Schiele-Bilder ausweiten.
Ich glaube, dass die Vorschläge, die hier auch in
Form eines Antrags eingebracht wurden, darüber zu diskutieren, ob man bei einer
Novelle des Museumsgesetzes nicht noch das eine oder andere zu den Inhalten
dieses Berichtes hinzufügen sollte, durchaus diskussionswürdig ist. Darüber
kann man sprechen, und ich bin durchaus offen und bereit, im Ausschuss einmal
gewissermaßen eine ausführliche Evaluierung des Museumsgesetzes vorzunehmen und
darüber zu sprechen, was in diesen fünf, sechs Jahren gut gelaufen und was
unter Umständen noch verbesserungswürdig ist.
Ich plädiere daher auch dafür, nicht nur dem Bericht,
sondern auch dem Vorschlag zuzustimmen, im Kulturausschuss über die Form des
Berichtes zu diskutieren und das Ergebnis eventuell auch in einer
möglicherweise anstehenden Novelle zum Museumsgesetz unterzubringen. –
Herzlichen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)
Präsident Heinz Hufnagl: Wir kommen zur Abstimmung.
Ich bitte jene Mitglieder des Landtages, die den
vorliegenden Bericht des Kuratoriums der Museen der Stadt Wien über das Jahr
2005 zur Kenntnis nehmen wollen, um ein Zeichen mit der Hand. – Ich stelle
Einstimmigkeit fest.
Wir kommen damit zu den Abstimmungen über vier
Anträge, die eingebracht wurden.
Der erste Antrag ist ein Beschlussantrag der FPÖ
betreffend ein Wiener Musikschulgesetz. Es wird die Zuweisung an die
Geschäftsgruppe Bildung beziehungsweise an die Geschäftsgruppe Kultur
beantragt.
Wer diesem Antrag zustimmt, gebe bitte ein Zeichen
mit der Hand. – Das ist mit den Stimmen von ÖVP, FPÖ und GRÜNEN nicht die
erforderliche Mehrheit.
Die Zuweisung erfolgt daher nicht.
Der zweite Antrag der ÖVP Wien betrifft die
Berichtsvorlage des Kuratoriums der Wien Museen an den Wiener Landtag. Hier
wird die Zuweisung an die Geschäftsgruppe Kultur verlangt.
Ich bitte jene, die diesem Begehren zustimmen, um ein
Zeichen mit der Hand. – Das ist einstimmig und somit so beschlossen.
Der dritte Antrag ist von der ÖVP und betrifft die
Erstellung eines Landesmusikschulgesetzes. In formeller Hinsicht ist die
sofortige Abstimmung beantragt.
Wer hier die Zustimmung gibt, gebe
bitte ein Zeichen
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