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Landtag, 9. Sitzung vom 30.03.2007, Wörtliches Protokoll  -  Seite 32 von 74

 

solches – nicht würdig sind und im Hinblick auf welche wir hoffen, dass sie einer baldigen Klärung zugeführt werden. Es kann ja nicht alles, was an Positivem im Museum geleistet wird, schlussendlich auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen werden!

 

Insofern hoffen wir, dass diese Kontrollamtsprüfung auch dazu führt, dass diese Kritikpunkte schnell und zügig im Sinne der MitarbeiterInnen, aber natürlich auch im Sinne des Museums bereinigt werden. – Vielen Dank. (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Präsident Heinz Hufnagl: Zum Wort gelangt Herr Abg Dworak.

 

Abg Ing Mag Bernhard Dworak (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Herr Präsident! Herr Stadtrat! Meine Damen und Herren!

 

Beim Bericht des Kuratoriums der Museen der Stadt Wien für das Jahr 2005 gibt es viel Licht, aber auch viel Schatten.

 

Beginnen wir bei den Besucherzahlen. Zum Vergleich möchte ich gleich eine Zahl heranziehen: Im Jahr 2005 gab es 322 622 Besucher. Aufgegliedert nach den einzelnen Objekten waren es im Haupthaus 144 000, im Künstlerhaus – man höre! –44 000, in den Musikerwohnungen 50 000, in der Hermesvilla nur 29 000, 19 000 im Uhrenmuseum und rund 35 000 bei anderen Ausstellungen.

 

Durch Schließung und Renovierung des Mozarthauses gab es im Jahr 2005 gegenüber dem Jahr 2004 einen Verlust von 62 000 Besuchern, im vorigen Jahr waren es dann aber mehr als 203 000, und in Anbetracht dessen muss ich an dieser Stelle wirklich großes Lob an das Modell des PPP aussprechen. Es hat sich offenbar gelohnt, dass die Stadt diesfalls mit anderen Instituten und Institutionen zusammenarbeitet und eine großartige Sache aus diesem Wiener Mozarthaus gemacht hat.

 

Zwei Ausstellungsräume machen mir Sorge, nämlich das Künstlerhaus, das sich nicht im Besitz der Stadt Wien, sondern im Besitz von rund 600 Künstlerinnen und Künstlern befindet. Aus Platzgründen wurde es im Jahr 2004 und 2005 für die Altwien-Ausstellung benutzt. Im Künstlerhaus wartet man heute noch auf eine Entscheidung, in welcher Art eine Zusammenarbeit mit der Stadt Wien erfolgen könnte. Die Idee eines Historismus-Museums steht nach wie vor im Raum, und es könnte einmal eine Entscheidung getroffen werden, wie in Zukunft mit diesem Historismus-Museum umgegangen wird. Übrigens wird es im Rahmen der EM 2008 eine Ausstellung rund um den Fußball im Künstlerhaus geben, die sicherlich interessant sein wird!

 

Der zweite Ausstellungsraum, bei dem es meines Erachtens Probleme gibt, ist die Hermesvilla im Lainzer Tiergarten: Nach den Ausstellungen im Jahr 2004 mit mehr als 47 000 Besuchern und Renovierungsarbeiten besuchten 2006 nur mehr etwas mehr als 26 000 Personen die Ausstellungen in der Hermesvilla. – Ich glaube, hier muss der Standort besser vermarktet werden! (Beifall bei der ÖVP.)

 

Dem positiven Echo auf die Wiedereröffnung des lange Zeit ungenützten Stadtbahnpavillons auf dem Karlsplatz steht die schwierige Vermarktung des Kaiserpavillons in Hietzing gegenüber, der praktisch dauernd geschlossen ist.

 

Den von mir bereits im Vorjahr angesprochenen schlechten finanziellen Verhältnissen des Museums im Jahr 2004 ist das deutlich positivere Ergebnis 2005, aber natürlich noch das weitaus bessere Ergebnis 2006 gegenüberzustellen.

 

Zum Figarohaus habe ich schon gesprochen. Ich glaube wirklich, dass die Zahl von mehr als 203 000 Besuchern zeigt, wie man auch mit Hilfe des PPP-Modells zugunsten der Stadt und zugunsten der Wienerinnen und Wiener mit Ausstellungsorten umgehen kann.

 

Ein besonderes Thema ist die Situation des Depots. Nachdem das Kontrollamt im Bericht von Gefahr in Verzug im Vorjahr spricht, ist es unbedingt notwendig, neben den notwendigen Mitteln der Stadt Wien auch den Versuch des Sponsorings verstärkt zu nutzen. Am 26.4. wird das Wien Museum eine eigene Sponsoringveranstaltung anlässlich der Eröffnung der Ausstellung „Im Wirtshaus – Die Geschichte der Wiener Geselligkeit“ abhalten, die vorrangig zur Unterstützung des Baus des Depots genutzt wird. Ich darf Ihnen die diesbezüglichen Folder zeigen. Ich glaube allerdings, dass allein das Sponsoring nicht reichen wird. Die geschätzten Kosten von rund 10 Millionen EUR sollten meiner Meinung nach auch im nächsten Budget der Stadt Wien ihren Niederschlag finden.

 

Positiv darf ich den Abschluss der Verlassenschaft nach Anton Peschka junior mit den Teilerben, den Kindern des Bruders, vermerken. Jene 5 Millionen für die vier Schiele-Bilder, die bereits im Museum als Leihgabe ausgestellt waren, sind als fairer Preis angesichts des Schätzpreises von 22 Millionen unter den Bedingungen, unter welchen diese Erbschaft anzutreten war, anzusehen.

 

Die Kündigung der vormaligen kaufmännischen Leiterin wegen unüberbrückbarer Differenzen sollte man mit der Gewährung einer Prämie für die Geschäftsleitung für das Jahr 2004 sehen: Wenn im Bericht von einer bedrohlichen finanziellen Situation des Museums geschrieben wird, erscheint mir eine solche Prämie für die Geschäftsleitung als nicht gerechtfertigt!

 

Den Sponsor Wiener Stadtwerke zu finden, ist vielleicht nicht besonders kreativ, denn dieses Sponsoring müssen wiederum die Kunden des öffentlichen Personennahverkehrs hier in dieser Stadt zahlen.

 

Problematisch erscheint mir auch die Situation des Museums im Zusammenhang mit den Nebenbeschäftigungen der Mitarbeiter. Direktor Kos hat diese Nebenbeschäftigungen hoffentlich restlos aufgeklärt: In besonders krassen Fällen könnte selbst Untreue vermutet werden.

 

Abschließend möchte ich sagen: Es haben schon einige meiner Vorredner kritisiert, dass der Bericht erst 15 Monate nach Ende des Jahres 2005 hier im Landtag diskutiert wird. Wir bringen in diesem Zusammenhang einen Resolutionsantrag ein, dass diese Frist deutlich verkürzt wird und dass in diesem Bericht auch wesentlich

 

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