Landtag,
9. Sitzung vom 30.03.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 17 von 74
Herren, dafür haben Sie von der SPÖ, von der Wiener
SPÖ, von der Landstraßer SPÖ die Verantwortung zu tragen! (Beifall bei der ÖVP.)
Meine sehr geehrten Damen und Herren, es wäre gut,
hier von Ihrer Seite noch einmal umzudenken, nicht jeden einzelnen Standler,
der vielleicht wirtschaftlich gewisse Probleme hat, zu bearbeiten, sagen wir es
höflich, sehr salopp, man könnte auch andere Ausdrücke verwenden, sondern
nachzudenken, wie man diesen Markt erhält, wie man diese Einkaufsmöglichkeit
weiterbestehen lässt. Weil jeden Einzelnen herauszubrechen und zu schauen, dass
möglichst wenig übrigbleiben, ist das das Verständnis, das die SPÖ von
Nahversorgung hat, das die SPÖ vom Umgang mit Unternehmerinnen und Unternehmern
beziehungsweise mit Konsumentinnen und Konsumenten hat? Dazu können wir als
Wiener Volkspartei nur Nein sagen! (Beifall
bei der ÖVP.)
Wichtig wäre es und es gibt da auch einen Ansatz der
ÖVP auf der Bezirksvertretungsebene. Ich stehe gar nicht an, auch den GRÜNEN
und anderen Parteien, denn ich glaube, auch die Freiheitlichen sind
mittlerweile darauf eingeschwenkt, dafür Danke zu sagen, dass man gemeinsame
Anstrengungen für die Bewohnerinnen und Bewohner der Landstraße und eigentlich
von ganz Wien unternimmt, weil wenn man dort unterwegs ist, merkt man, dass
sehr wohl aus allen Teilen von Wien Konsumentinnen und Konsumenten dort sind,
weil der Markt eben mit U-Bahn und mit Schnellbahn so gut erreichbar ist, um
die man sich sorgen sollte.
Es gibt hier eine breite Bürgerbewegung, nur der
Stadt, der Stadtverwaltung und der SPÖ ist das vollkommen gleichgültig. Man
könnte sagen, es ist der Wiener SPÖ einfach wurscht, wie es hier weitergeht.
Die letzte Markthalle dieser Stadt, und Markthallen sind typisch für
europäische Kultur, wird geschlossen. Ich finde es wirklich bedauerlich, dass
die SPÖ in diesem Hause zuschaut, wie Lämmer zuschauen - das wird zugesperrt,
eigentlich völlig wurscht -, und nicht überlegt, dass es bisher
6 000 Unterschriften gibt und noch weit mehr kommen werden, dass es
viele Unternehmen gibt, die gerne weitermachen wollen! Das alles ist der SPÖ
wurscht! Es geht darum, hier offensichtlich irgendwelchen anderen Interessen,
aber nicht denen der Konsumentinnen und Konsumenten, nicht denen der
Unternehmerinnen und Unternehmer, Folge zu leisten!
Meine sehr geehrten Damen und Herren, das ist der
falsche Weg hinsichtlich der Nahversorgung! Das ist der falsche Weg, den die
SPÖ in dieser Stadt einschlägt! Wir müssen hier aufzeigen, dass sie sich von
diesem Weg wegbewegen muss, sonst steht es schlecht um diese Stadt, vor allem
aber um die Nahversorgung in dieser Stadt! (Beifall
bei der ÖVP.)
Präsident Heinz Hufnagl: Für weitere
Wortmeldungen bringe ich in Erinnerung, dass sich die Damen und Herren
Abgeordneten nur einmal zum Wort melden dürfen und ihre Redezeit mit fünf
Minuten begrenzt ist.
Als nächste Rednerin hat sich Frau Abg Matiasek zum
Wort gemeldet. Ich erteile es ihr.
Abg
Veronika Matiasek (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich würde vorschlagen, wenn
man definitiv wieder über die Landstraßer Markthalle sprechen will, und das ist
jedem sein gutes Recht, ein Thema einzubringen, das ihm wichtig erscheint, dann
soll man nicht irgendeinen Schutztitel wie eben den „EKZ-Wildwuchs auf der
grünen Wiese" und die „Reform der Wiener Bauordnung" nehmen, die
eigentlich mit dem Thema, das Sie ansprechen wollen, nicht unmittelbar zu tun
haben! (Beifall bei der FPÖ. - Abg Dr
Matthias Tschirf: Das kommt schon noch! Sie kennen die Geschäftsordnung nicht!)
Nichtsdestotrotz würde ich
sagen, ist das Thema der Wiener Nahversorgung natürlich ein wichtiges. Ich
glaube, das kann man auch in allen seinen Facetten so ansprechen. Es ist nicht
nur so, dass wir Probleme im Bereich der Märkte haben, und auf den Spezialfall
der Landstraßer Markthalle wird mein Kollege Madejski in Folge noch zu sprechen
kommen, sondern dass wir natürlich, wenn wir unsere Geschäftsstraßen in Wien
anschauen, auch dort Probleme haben. Das letzte Beispiel war die Thaliastraße,
wo das die Geschäftsleute, aber natürlich auch die verantwortlichen Politiker
des Bezirks plötzlich erkannt haben oder erkennen mussten. Das ist keine
Entwicklung der letzten Wochen. Ich wohne dort in der Nähe und gehe auch auf
die Thaliastraße, nachdem meine Hernalser Hauptstraße schon vor Jahren
gestorben ist. Das sind halt Entwicklungen, die man anstehen hat lassen, mit
den strukturellen Maßnahmen, die in dieser Stadt nicht gesetzt wurden.
Sehr geehrte Damen und
Herren, dass wir heute Plätze mit Geschäften oder Geschäftsstraßen, die den
Branchenmix, den sie uns vor 10 oder 15 Jahren noch geboten haben, einen konsumentenfreundlichen
Branchenmix, der der Nahversorgung dienlich ist, der Arbeitsplätze schafft, der
letztlich aber auch für die Sicherheit im Grätzel zuständig ist, nicht mehr
haben, ist schon hausgemacht. Da gibt es einmal die Streichung von Förderungen,
wenn ich etwa daran erinnere, dass vor einigen Jahren die Förderungen der
Geschäftsstraßen eingefroren oder gestrichen worden sind oder dass die
Nahversorgungsförderung um ein Drittel gekürzt wurde. Bei allem war sich die
SPÖ-Stadtregierung mit der Wirtschaftskammer aber immer durchaus einig. Das ist
letztlich dokumentiert mit dem gemeinsamen Hinaustragen des Tisches und der
Sesseln zum ersten Schanigarten durch den Herrn Bürgermeister und den
jeweiligen Vorsitzenden der Wiener Wirtschaftskammer aus dem Spektrum der ÖVP,
natürlich bis hin zu der gemeinsamen Bootsfahrt, die man immer auf der Alten
Donau macht. Das zeigt ja die Zusammenarbeit. Ich glaube, da kann man sich
nicht so ausklinken. Ich kann mich auch daran erinnern, wenn jeweils ein
Geschäftszentrum eröffnet wurde, dann sind auch immer alle dagestanden und
haben sich gerne für die Zeitung abbilden lassen, ganz egal, ob es sich um ein
kleineres oder größeres Einkaufszentrum am Rande unserer Stadt gehandelt hat.
Meine
sehr geehrten Damen und Herren, dass wir heute Geschäftsstraßen haben, die
einen Branchenmix
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