Landtag,
6. Sitzung vom 06.10.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 88 von 90
waren Sie nie drinnen. Ich habe mir das, unter
Aufsicht, unter Anwesenheit von Fachleuten... (Abg Godwin Schuster: Es gibt eine Obergrenze!) Nein, das lässt
sich ja so schnell vervielfältigen, da haben Sie ja innerhalb kürzester Zeit
irre Summen, das ist doch Mogelei, das ist glatte Mogelei! Ich habe es gesehen,
ich habe mir das im Prater und an verschiedenen anderen Stellen von Wien
vorführen lassen, wie das funktioniert.
Hier werden die Leute wirklich abgezockt. Da können
Sie den Kopf schütteln so viel Sie wollen und die rot-schwarze Koalition in dem
Bereich unseligen Angedenkens auferstehen lassen.
Und gegen dieses Kleine Glücksspiel gehört massiv
etwas gemacht und ich verspreche es Ihnen, wir werden uns in der nächsten Zeit
dieser Sache annehmen.
Und an die Grünen
würde ich appellieren, wenn es Ihnen wirklich ein Anliegen ist, einmal
zu vergessen, dass man dauernd sinnlose Schläge in eine Richtung austeilt, denn
dann ist eine Kooperation in vielen Bereichen schwierig. Aber es wäre wert, in
diesem Bereich wirklich gegen diese Gruppierung, die da dahinter steckt,
vorzugehen. Und ich verspreche es, ich werde mich darum bemühen. (Beifall bei der FPÖ.)
Präsident Heinz Hufnagl: Zu
einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Abg Stiftner gemeldet. Ich mache ihn
darauf aufmerksam, dass die Redezeit mit maximal drei Minuten begrenzt ist.
Abg Dipl Ing Roman Stiftner (ÖVP-Klub
der Bundeshauptstadt Wien): Ich mache es auch ganz kurz, Herr Präsident!
Ich muss nur hier in Anbetracht des Vorredners Jung
eine Tatsache richtig stellen, die offensichtlich nach dem längeren Landtag
heute ein paar Sorgen Ihrerseits hier provoziert haben. Der von Ihnen
angesprochene Bezirksrat aus dem Bezirk, nämlich aus Liesing, - und deswegen
bin ich jetzt ans Rednerpult gegangen - hat in gar keiner Weise eine Verfehlung
begangen, ja, es ist in überhaupt keiner Weise eine Verfehlung gemacht worden.
Es ist nur der tatsächlichen Berichtigung wegen festzuhalten, damit es nicht im
Protokoll fälschlich drinnen steht und ich möchte Sie bitten, diskutieren wir
das Gesetz in jeder Weise, aber ziehen Sie bitte hier nicht Personen hinein,
die ihre Amtspflichten erfüllen, die als Beamte korrekt handeln, nur weil Sie
offensichtlich persönlich da und dort Probleme haben. Und ich bitte Sie, das
zur Kenntnis zu nehmen. (Beifall bei der
ÖVP. – Abg Mag Wolfgang Jung: Was wollten Sie berichtigen?)
Präsident Heinz Hufnagl: Weitere
Wortmeldungen liegen nicht vor. Zum Wort gemeldet hat sich nun Herr Stadtrat
Ellensohn, bitte sehr.
StR David Ellensohn: Sehr geehrter Präsident! Meine Damen und Herren!
Zu dem Bezirksrat. Nur, damit wir da keine
Geschichtsfälschung betreiben: Da sind die Anträge gestellt worden, damit man
Tausende Spielautomaten aufstellen kann, und der Antrag bleibt liegen, eine
Woche, noch eine Woche, weil man natürlich weiß, was passieren würde, wenn ihn
die falschen, nämlich die zuständigen Leute, nämlich die Landesrätin der
Sozialdemokratie, in die Hand bekommt. (Abg
Mag Wolfgang Jung: Richtig!) Dann wird er natürlich abgelehnt. Also liegt
der Antrag Woche für Woche, für Woche, für Woche, ja monatelang liegt der
Antrag, bis der günstige Moment kommt, dann ist einer der zuständigen
Vorgesetzten krank, die zuständige Landesrätin auf Urlaub und die
Abteilungsleiterin nicht da.
Und jetzt machen die Beamten – ich will mich jetzt
nicht an einer Beamtenschelte beteiligen - in eigener Regie ruck zuck und jetzt
ist Ihr Kollege, also Ihr Parteikollege, der Bezirksrat aus dem
23. Bezirk, dabei, und jetzt geht es ruck zuck. Es wird gemacht in dem
Moment, wo jemand krank ist und jemand auf Urlaub. Innerhalb kürzester Zeit ist
das alles über die Bühne gegangen. Natürlich ist es trotzdem rechtens, aber Sie
tun, wie wenn das der pure Zufall gewesen wäre, der pure Zufall. Der Antrag
liegt, monatelang ist der Antrag gelegen. Die Novomatic hat hinten gewartet und
gesagt, nicht jetzt, nicht jetzt, weil da wird er abgelehnt, schön warten, weil
es kommt noch zufällig der richtige Moment. Das unterstelle ich dem gar nicht,
dass er das im Auftrag der ÖVP gemacht hat, vielleicht ist er nur zufällig
gleichzeitig ÖVP-Bezirksrat, eher hat er im Auftrag der Novomatic gehandelt als
im Auftrag der ÖVP, meinetwegen.
Das spielt mir aber keine Rolle, es spielt mir
deshalb keine Rolle, weil es ohnedies ein enges Gefilze ist, das werden Sie ja
wohl gelten lassen müssen. Sie sind ja nicht nur mit einer Person da drinnen
gesessen. Also so zu tun, die Novomatic... Ich weiß nicht, von wo überall die
Parteispenden herkommen, aber wenn die Industrie Geld spendet, zu uns kommt
keines, zu Ihnen kommt schon eines. Also jetzt anzunehmen, dass womöglich sogar
eine große Firma, die im Spielcasino-Bereich oder mit einarmigen Banditen ihr
Geld verdient, Ihnen Geld gibt, das ist ja nicht so weit hergeholt, das wird
man sich wohl noch denken dürfen als Staatsbürger in dem Land oder nicht? Und
ich bin ja sicher nicht der Einzige, der sich das denkt.
In Niederösterreich hat unser Kollege Fasan,
Landtagsabgeordneter der Grünen in
Niederösterreich, den Lhptm Pröll um Aufklärung gebeten in dem Fall. Nur,
die haben wir natürlich nicht bekommen, die haben wir natürlich nicht bekommen,
weil auch der Herr Pröll das Bundesland Niederösterreich führt als wäre es sein
Privateigentum und da ist es ein bisschen schwierig, an die Informationen
heranzukommen. Aber stellen Sie sich einfach besser nicht raus, um so zu tun,
als ob dieser Bezirksrat das alles völlig korrekt gemacht hat. Der hätte ruhig
noch eine Woche warten können, da wäre die Frau Kranzl wieder da gewesen, dann
hätte sie ihm gesagt, Entschuldigung, lieber Freund, aber den Gefallen können
wir deinen Geschäftsfreunden nicht machen, und das läuft für uns nicht.
Das war genau anders, und
selbstverständlich hat er sich zwar nicht rechtlich, ja, rechtlich hat er sich
nicht schuldig gemacht, aber politisch-moralisch ist das doch einfach zu
bewerten. Eine Freunderlwirtschaft, und fertig aus. Und irgendjemand verdient jetzt
nicht 1 000 EUR sondern es sind 2 000 Automaten aufgestellt
worden auf
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