Landtag,
6. Sitzung vom 06.10.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 89 von 90
das hinauf. Tausende stellen sie auf von denen, und Tausende
Leute verspielen dort ihre Existenz.
Aber das ist Ihnen völlig blunz’n, das ist Ihnen
völlig blunz’n! Die Familienpartei steht da herinnen und sagt, das Wichtige ist
das Geschäft. Wichtig ist das Geschäft. Das ist Ideologie, und das ist genau
die Ideologie, die ich nicht brauchen kann. (Beifall
bei den GRÜNEN.) Deswegen hätte ich Ihnen empfohlen, einfach den Mantel des
Schweigens darüber zu breiten, dann hätte ich nicht rausgehen und Ihnen sagen
müssen, wie das in Wirklichkeit gelaufen ist. Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Präsident Heinz Hufnagl: Zum Wort
gemeldet hat sich Herr Abg Tschirf, ich erteile es ihm.
Abg Dr Matthias Tschirf
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Herr Kollege Ellensohn!
Sie haben zwar irgendwann einmal eine Homepage
gehabt, wo man was vermerken hätte können, (StR
David Ellensohn: Das können Sie immer noch!) ich weiß nicht, ob es die noch
gibt, aber das, was Sie jetzt hier behaupten, ist letztklassig. Sie stellen
hier Zusammenhänge her mit Parteifinanzierung, die Sie einfach aus den Fingern
saugen. Ich kann nur sagen, (StR David
Ellensohn: Wir haben das schon recherchiert!) dass das hinsichtlich der
Partei völlig unrichtig ist und es wirklich ein Skandal ist, in welcher Art und
Weise Sie hier als ein Politiker agieren, als ein hoch bezahlter Stadtrat. Wenn
das Ihr Stil ist, dann verantworten Sie sich, denn das ist wirklich ein
Skandal. Ich sage Ihnen eines, aber ich habe nicht diesen Stil, den Sie an den
Tag legen, und daher sage ich Ihnen, mäßigen Sie sich und überlegen Sie sich,
was Sie in Zukunft behaupten. (Beifall
bei der ÖVP)
Präsident Heinz Hufnagl: Zum Wort
gemeldet ist Herr Abg Lasar. Ich erteile es ihm.
Abg David Lasar (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren!
Ich möchte mich ganz kurz fassen, und zwar möchte ich
ein Wort an Herrn Abg Schuster richten. Es wird nicht so hart, ich hör es, es
würde ein längeres Thema sein, und ich glaube, das sollten wir einmal im
Gemeinderat oder im Landtag genauestens und einzeln besprechen.
Aber ich möchte Folgendes sagen: Sie sagen
50 Cent, (Abg Christian Oxonitsch:
50 Cent, genau!) 20 Cent Höchsteinwurf. Es heißt im Kleinen
Glücksspiel 50 Cent, 20 EUR Höchsteinsatz. Das stimmt nicht. Es wird
heute bereits um maximal 10 EUR gespielt, und ich sage Ihnen eines jetzt
dazu: Sie brauchen nur einmal auf den Knopf drücken, und Sie sind weg.
Und jetzt müssen Sie mir von der Sozialdemokratischen
Partei sagen, was hat das noch mit einem Kleinen Glücksspiel zu tun, das Sie im
98er Jahr hier beschlossen haben, wo Sie noch behauptet und angeprangert haben
- 1998 war es hier herinnen –, dass in Videotheken gespielt wird, wo eben
Sperrstunden waren, die 24 Stunden waren, und nichts ist passiert von
Ihnen aus.
Sie haben das angeprangert, Sie haben es möglich
gemacht, dass heute eine Novomatic Spiele betreibt in diesen kleinen
Kabäuschen, eines um das andere, und dann stellen Sie sich hier heraus und
behaupten, es gäbe ein Kleines Glücksspiel. Sie nehmen 1 400 EUR pro
Monat, pro Gerät, und ich sage Ihnen jetzt eines der Ehrlichkeit halber: Es ist
ja gar nicht anders zu bezahlen als nur, indem so gespielt wird. Es kann nur so
gespielt werden, damit das herein kommt. Und da sage ich schon eines: Hätten
Sie dieses Spiel bei den Gastwirten belassen, dann würde heute so ein Spiel
nicht mehr zustande kommen und solche Geräte auch nicht. Das sage ich Ihnen
hier in aller Deutlichkeit. Und ich glaube, gerade dieses Thema ist sehr
wichtig.
Es gibt viele Süchtige, und genau in diesem Bereich,
den Sie geschaffen haben von der Sozialdemokratie. Sie haben es möglich
gemacht, dass diese kleinen Kabäuschen eines neben dem anderen steht, was ja in
Wahrheit einmal ja zu überprüfen wäre, wie so was überhaupt passieren kann.
Es gibt ein Gesetz, das eindeutig sagt, zwei
Spielautomaten in einem Gastgewerbebetrieb. Ja, aber was ist ein
Gastgewerbebetrieb, bitte! Das ist wichtig, ich glaube, da sind wir einer
Meinung.
Was ist ein Gastgewerbebetrieb? Wo Personal vorhanden
ist, wo Toiletten vorhanden sind und wo auch Tische drinnen stehen. Und was ist
dort drinnen? Da sind genau zwei Spielautomaten. Des Öfteren ist nicht einmal
eine Toilette drinnen, des Öfteren, sage ich jetzt, denn jetzt ist man schon
draufkommen, dass es ja ein Gesetzesfehler ist, denn da hat es nur die berühmte
Schiebetür gegeben, wo man durchgegangen ist in eine große Halle. Das ist alles
gesetzwidrig, sage ich Ihnen hier, und da fehlt es jetzt einmal an einer
Überprüfung und ich glaube, wir sollten in Zukunft hier wirklich einmal etwas
dagegen unternehmen, dass es solche Sachen nicht gibt, denn genau dort, genau
in diesen Lokalen, entsteht die Sucht, dort haben sie nur ihresgleichen, und
sonst niemanden. Das hat mit einem Kaffeehaus, Espresso oder irgendetwas in
dieser Richtung überhaupt nichts zu tun.
Nun sage ich Ihnen eines, Herr Schuster, wir sollten
dieses Gesetz ändern. Ich werde mit meiner Fraktion noch darüber sprechen und -
Sie können mir eines glauben - das würde nur zum Wohl der Wiener oder
Österreicher sein, wenn das geändert wird. Und dies möchte ich jetzt nur einmal
hier aus dem Stegreif gesagt haben. Danke schön. (Beifall bei der FPÖ)
Präsident Heinz Hufnagl: Weitere
Wortmeldungen liegen jetzt nicht mehr vor. Ich erkläre die Verhandlung für
geschlossen und erteile dem Herrn Berichterstatter das Schlusswort. Bitte, Herr
Abg Woller!
Berichterstatter
Abg Ernst Woller: Es hat jetzt eine lange interessante Debatte über
das Kleine Glücksspiel gegeben. Ich erinnere daran, dass es um eine
Novellierung des Wiener Veranstaltungsgesetzes geht, und ich ersuche um
Zustimmung. (Beifall bei der SPÖ)
Präsident Heinz Hufnagl: Wir kommen nun
zur Abstimmung über die Gesetzesvorlage.
Ich bitte jene Mitglieder des
Landtages, die der Vorlage einschließlich Titel und Eingang zustimmen wollen,
die Hand zu heben. - Dies ist sohin von der Mehrheit der Sozialdemokratie, der
Freiheitlichen Partei und der Österreichischen Volkspartei gegen die Stimmen
der
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