Landtag,
6. Sitzung vom 06.10.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 70 von 90
Volksgaragen entstehen. Die Garage Klieberpark ist derzeit
in Bau."
Also die Garage Klieberpark ist schon sehr lange
nicht mehr in Bau, und es gibt darüber einen Park, in dem die Bäume im Sommer
vertrocknet sind. Das hätte man sich anschauen müssen.
Das Nächste ist: Bürgerbeteiligung hat im Bacherpark
sehr wohl stattgefunden, aber ganz anders, als die Sozialdemokratie es sich
erwartet hat. Ich glaube, eine Zweidrittelmehrheit der BürgerInnen war dort
gegen den Bau der Garage. Die Sozialdemokratie hat richtig reagiert, und die
Garage wird nicht gebaut. Ich hoffe aber doch, dass die Bürger dann gemeinsam
mit der Stadt dort die Oberfläche gestalten. Das ist eine wichtige Sache.
So viel einmal zu der einen Sache; Bürgerbeteiligung
ist etwas Wichtiges, Agenda 21 ganz, ganz wichtig! Ich konnte gestern,
weil ich mit meinen Schülern ein Projekt mache, leider nicht im Gemeinderat
sein.
Interessant ist zum Beispiel auch das
Umgebungslärmschutzgesetz. Das haben wir auch hier schon einmal diskutiert, ich
möchte nicht lange darauf eingehen. Interessant ist da, dass die linke Hand im
Parlament nicht weiß, was die linke Hand oder der linke Fuß hier im Gemeinderat
treibt. Das Umgebungslärmschutzgesetz des Bundes wurde im Parlament von der
Sozialdemokratie abgelehnt - in Wien macht sie es, und zwar eigentlich fast
wortidentisch. Gut, warum nicht!
Dann hat es ankündigungsweise ein Bodenschutzgesetz
gegeben. Der frühere Vorsitzende des Umweltausschusses hat uns immer gesagt, es
kommt gleich - "gleich" war nächste Woche, in einem Monat. Jetzt gibt
es das nicht mehr, auch im Umweltbericht steht es nicht.
Eine weitere interessante Sache zu dem Thema wäre
auch einmal eine Bestandsaufnahme. Man weiß, dass in Wien das Grundwasser, der
Grundwasserkörper schwer beeinträchtigt ist aufgrund von Düngemittelresten und
Atrazin, aber auch aufgrund von zum Teil jetzt schon sanierten beziehungsweise
gesicherten Altlasten. Es wäre interessant gewesen, wenn dazu etwas
dringestanden wäre - man hätte sich ja damit irgendwie abfeiern können -, aber
es steht nichts drin, außer dass es beobachtet wird. Jetzt gibt es aber die
Grundwassersanierung, daran gibt es durchaus Interesse in der EU, aber auch in
der Republik. Die sagen, diesen Grundwasserkörper müsste man sanieren - aber
dann müsste man zugeben, dass da eigentlich nicht alles sensationell gut ist.
Also alles, was nicht sensationell ist oder nicht super ist, steht eben nicht
drin.
Zur Solarförderung steht drin, es gibt die beste
Solarförderung Österreichs. Das stimmt, es gibt die beste Solarförderung
Österreichs, das Problem ist nur: Bei den Kollektorflächen ist Wien noch immer
Schlusslicht, weil es so lange keine gegeben hat. Vorarlberg, viel kleiner, hat
viel mehr Flächen als Wien. Aber trotzdem, Wien hat die beste Förderung, das
stimmt. Das nennt man Spitzfindigkeit, lieber Erich; aber du wirst sicher noch
deinen Senf dazugeben. (Heiterkeit bei Abg Erich VALENTIN.)
(In Richtung Abg Erich VALENTIN:) Jetzt
sage ich noch etwas zum Flughafen - das ist jetzt auch ganz wichtig -, da kommt
dann ein langer Abschnitt über Mediation; das ist deine Chance, dass du uns zum
22. Mal erzählen kannst, dass die Flughafenmediation eine tolle Sache war
und dass viele, viele Parteien unterschrieben haben. Meines Wissens hat die
Wiener Opposition nicht unterschrieben. Die Wiener GRÜNEN haben weder den
ersten Korb noch den zweiten Korb unterschrieben, und das war auch gut so.
Drittens hätte ich gern, dass du uns endlich einmal
erklärst, wie die Stadt Wien mit sich selber verhandelt, und zwar als
Mitbesitzerin des Flughafens und in der Schutzfunktion für die
Fluglärm-Betroffenen. Da bin ich wirklich ganz gespannt. Aber du wirst sicher
wieder sagen, ich habe irgendwas nicht gelesen, was du gelesen hast in meiner
Presseaussendung oder sonst wo.
Eine interessante Sache ist in Wirklichkeit - das
habe ich bis jetzt nicht gewusst -, dass das Salzamt eine Telefonnummer hat.
Das habe ich wirklich nicht gewusst. Die Telefonnummer des Salzamtes lautet:
0810 22 33 44. Dazu steht drin: „Seit Anfang 2004 steht für Beschwerden über
den Flugverkehr das Info-Telefon 'Umwelt und Luftfahrt' zur Verfügung." Wenn
man dort anruft, verschwinden die Flieger sofort! Ich denke mir, es sollte in
Zukunft bitte nicht "Umwelt und Luftfahrt" genannt werden, sondern
"Salzamt" - mit einer eigenen Telefonnummer im Umweltbericht der
Stadt Wien vertreten! Sensationell, wirklich eine unglaubliche Errungenschaft:
Das Salzamt hat eine Nummer bekommen.
Wie üblich, darf natürlich auch der Ring um Wien
nicht fehlen. Der Ring um Wien wird auch hier erwähnt; Autobahnbau, klar, das
war zu erwarten. Aber was nicht zu erwarten war, ist, dass die Stadt Wien
bereits im Umweltbericht weiß, dass man Filteranlagen bauen kann so wie in
Italien. Nicht einmal in Österreich, sondern bei Cesena versucht man das -
übrigens gibt es das auch in Japan und in Norwegen -, Filteranlagen, mit denen
man versucht, den Feinstaub aus den Tunnels bei Autobahnen und Straßen
herauszubringen.
Ich hatte das Vergnügen, diese Studie zu lesen, und
die Studie enthält einen Teil, der da natürlich nicht drinsteht, und zwar, dass
man das Stickoxid damit nicht beseitigen kann. Stickoxid - und das weiß auch
die Stadträtin - ist in Wien ein Problem, dazu gibt es auch eine
Statuserhebung, wonach es 364-mal im Jahr die Überschreitung am Hietzinger Kai
gibt; am 365. Tag ist der Marathon, da gibt es keine, weil da keine Autos
fahren. Das ist ohnehin eine alte Sache.
Der Ring um Wien ist notwendig, hat aber meines
Wissens eigentlich schon etwas im Umweltbericht verloren, und zwar in der
Weise, wie er sich auf die Bürgerinnen und Bürger auswirken wird. Da ist die
alte Geschichte noch immer die: Das wird den Verkehr anscheinend irgendwie
wegbeamen. Jetzt ist Kollege Mahdalik nicht hier, der mir die ganze Zeit
einreden will, dass die Autobahn in der Donaustadt Kinderleben retten wird. Die
200 t Feinstaub, die sie pro Jahr bringen wird, sind an ihm vorbeigegangen
- wurscht.
Abschließen möchte ich mit meinem Lieblingssatz in
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