Landtag,
5. Sitzung vom 29.06.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 21 von 84
schon
gesagt: Das gibt's nicht! – Abg Godwin Schuster: Das ist total falsch!) Und
Gangbetten – darin, denke ich, sind wir uns alle einig, und das haben auch
meine Vorredner von den GRÜNEN festgestellt - sind nicht nur teuer, sondern
auch höchst unmenschlich! (Beifall bei der ÖVP. – Abg Kurt Wagner: Die
Procuratio-Fälle steigen nicht!)
Hier besteht Handlungsbedarf, und zwar sofort! Und
nicht nur hier besteht Handlungsbedarf, im KAV, sondern auch beim
Sanierungsfall Hera. Meine Kollegin Ingrid Korosec hat schon darauf
hingewiesen, wie die Verköstigung der Patienten ist (Abg Godwin Schuster: Woher haben Sie den Rechnungshofbericht?),
und Herr Kollege Wagner hat darauf gekontert, die Zufriedenheit der
PatientInnen wird bei Umfragen mit "Eins" und "Zwei"
bewertet. Ich kann Ihnen auch sagen, weshalb die Zufriedenheit wahrscheinlich
sehr hoch ist - das glaube ich Ihnen auch -: Weil, so glaube ich, das Personal
in der Hera sehr, sehr motiviert sein wird, denn der Personalschlüssel in der
Hera liegt nämlich deutlich über dem des KAV. (Abg Kurt Wagner: Das wünschen Sie aber eh immer, dass der höher gesetzt
wird! Da müssten Sie doch damit zufrieden sein!) Und das Personal ist
wahrscheinlich auch deshalb hoch motiviert, weil in der Hera viel, viel weniger
Patienten behandelt werden als in vergleichbaren KAV-Spitälern und weil auch
die durchschnittlichen Gehälter wesentlich höher sind. Fachärzte erhalten im
Schnitt 5 080 EUR, das ist um 18 Prozent mehr als im KAV.
Oberärzte verdienen 6 443 EUR, das ist um 20 Prozent mehr als im
KAV. (Abg Godwin Schuster: Wo ist denn
die Grundlage dieser Information?) Aber auch mit Zulagen wird in der Hera
nicht gegeizt. - Ich glaube schon, dass es für Sie unangenehm ist, wenn Sie
sich das jetzt anhören. (Abg Godwin
Schuster: Nein, ich will nur die Grundlage wissen!) Aber lassen Sie es mich
sagen, bitte; Sie können sich ja dann noch zu Wort melden. (Abg Kurt Wagner:
Haben Sie das auch aus dem Rechnungshofbericht?) Bitte, Herr Wagner? (Abg
Godwin Schuster: Ich bin wegen einer solchen Sache einmal angezeigt worden!
Mich haben sie angezeigt einmal! Wirklich!)
Und: In der Hera zu arbeiten, ist auch für das
Pflegepersonal attraktiv! Und: Die großzügige Verköstigung der PatientInnen
führt wahrscheinlich auch zu einer hohen Zufriedenheit, wie Sie an… (Abg
Kurt Wagner: Sagen Sie mir die Zahlen, damit ich sie mitschreiben kann!) - Sie
können es ja dann nachlesen, es wird ja mitstenographiert, mitprotokolliert. (Abg
Kurt Wagner: Ich lass' mir dann eh das Protokoll ausdrucken!) Ja, gut.
Machen Sie einen ordentlichen Schritt in Richtung
Zukunft - nicht nur Zusagen, wie Sie sie bereits seit 2001 angekündigt haben!
Präsident Heinz Hufnagl (unterbrechend):
Noch eine Minute!
Abg Karin Praniess-Kastner (fortsetzend):
Schließen Sie stationäre
Abteilungen (Abg Kurt Wagner: Sagen Sie
mir noch ein paar Zahlen!), und kommen Sie den Vorschlägen und Forderungen
der Opposition nach! (Beifall bei der ÖVP.)
Präsident Heinz Hufnagl: Als letzte Rednerin der Aktuellen Stunde ist Frau
Präsidentin Erika Stubenvoll genannt. Ich erteile ihr das Wort.
Abg Erika Stubenvoll (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtages und Gemeinderates): Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und
Herren! Im Unterschied zu Herrn Dipl Ing Margulies fürchte ich mich
überhaupt nicht, in ein öffentliches Spital zu gehen, und ich fürchte mich auch
nicht, in die Hera zu gehen. (Abg Dipl Ing Martin Margulies: ...das
hab' ich gesagt! – Abg Dr Sigrid Pilz: Passen Sie auf!) Ich war vor einigen
Jahren in der Hera und habe mir dort eine neue Hüfte machen lassen, und ich
kann nur bestätigen - ich bin nicht als Patientin befragt worden, aber ich kann
es hier sagen -, dass sowohl der chirurgische Eingriff als auch die Pflege
exzellent waren. (Abg Kurth-Bodo Blind:
Als Landtagspräsidentin...!) - Und ich war keine Privatpatientin! (Ironische
Heiterkeit bei Abgeordneten der FPÖ.)
Frau StRin Wehsely hat schon vor einiger Zeit in
einer Presseaussendung gesagt, dass natürlich alle Kritikpunkte, die ja schon
im Kontrollamtsbericht aufgegriffen wurden - ich beziehe mich nicht auf den
noch nicht veröffentlichten Rechnungshofbericht -, zur Kenntnis genommen werden
und dass versucht wird, eine Veränderung herbeizuführen. Es gibt ja seit
kürzerer Zeit auch eine neue ärztliche Direktion im Sanatorium Hera, die sehr
bemüht ist, Reformen zu machen, und ich möchte nur einige davon nennen: Es wird
ein Management-Informationssystem ausgebaut, es wird ein Organisationskonzept
für die Auslastung der OPs ausgearbeitet, das schon sehr weit fortgeschritten
ist, und natürlich wird man sich auch überlegen, bei der Personalausstattung eine
Anpassung vorzunehmen. Und ich denke, das ist ein gutes Zeichen, und ich möchte
eigentlich nicht - und ich glaube, es ist auch nicht im Sinne der Mitglieder
der KFA -, dass hier sozusagen eine Geriatrie-Dependance oder eine
Palliativstation errichtet wird, weil es noch immer sozusagen auch ein Service
für die Mitglieder der KFA ist, dass sie hier in die Ambulanzen gehen können,
wo eine sehr gute Betreuung erfolgt und eine hohe Zufriedenheit der Patienten
gegeben ist und auch die Auslastung ständig im Steigen begriffen ist. Gehen Sie
einmal in der Früh um 7 Uhr in die Hera, in die orthopädische Ambulanz,
und Sie werden sehen, wie viele Menschen dort sind, und vor allem auch in der
Augenabteilung!
Man wird sich überlegen müssen, ob man noch
schwerpunktmäßig einige dieser Kompetenzen, die die Hera hat, ausbaut und
andere vielleicht weglässt, aber das kann man durchaus diskutieren, und es wird
auch im Leistungsbericht 2002 bis 2005 schon angedeutet. (Abg Dr Matthias
Tschirf: Handeln! Handeln! – Ruf bei der ÖVP: Nicht "diskutieren"!) -
Sicher, wir handeln ja auch, sonst wären ja nicht einige Reformen schon in
Angriff genommen worden.
Und wir sind natürlich auch
bemüht, die Auslastung zu erhöhen, durch verschiedene Werbemaßnahmen die
Mitglieder darauf aufmerksam zu machen, welche Leistungen das Sanatorium Hera
bietet. Es haben sicher
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular