Landtag,
4. Sitzung vom 30.03.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 15 von 42
Erwartung leider enttäuschen. Die verantwortlichen
Manager der BAWAG, die dieses Debakel verursacht haben, müssen ihre
Verantwortung wahrnehmen. (Abg Kurth-Bodo
Blind: Lauter Rote!) Daher stehen wir für jede Analyse, für jede Aufklärung
und natürlich auch für jede Transparenz. (Abg
Kurth-Bodo Blind: Ja!) Das, was aber allerdings jetzt die ÖVP versucht,
daraus zu machen, das ist wahltaktisches Vorgehen und ich würde Ihnen raten,
unterschätzen Sie nicht die Intelligenz der WählerInnen, die sehr wohl
auseinander halten können, was die Verfehlung von Managern ist und was
sozusagen politischer Gestaltungswille darstellen kann. (Beifall bei der SPÖ.)
Herr Präsident Tumpel hat
eine Stellungnahme abgegeben. Wenn Sie die nicht kennen, dann lasse ich sie
Ihnen gerne zukommen. (Abg Kurth-Bodo Blind: Der Arbeiterkammerpräsident hat
das zu verantworten!) Wir treten massiv in dieser Causa gegen das Schlagen
von politischem Kleingeld auf. Was die Eurofighter betrifft, möchte ich Ihnen
nur sagen, wir, die SPÖ, sind massivst dagegen aufgetreten. Beschlossen hat das
unter anderem auch die FPÖ und ich möchte gerne auch eine Stellungnahme dazu
abgeben: Wer im Glashaus sitzt, der soll nicht mit Steinen werfen, und das
steht auch heute so zu lesen.
Speziell die ÖVP sollte
nicht vergessen, wie sie mit beinahe Bandbreiten von schwarzen Institutionen in
den 70er Jahren umgegangen ist. Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen
werfen. (Beifall bei der SPÖ.)
Dazu ein paar
Beispiele: Wer hat denn bei den ÖBB-Millionen mit einer verpfuschten Reform
alles in den Sand gesetzt beziehungsweise, wer hat denn in der Steiermark mit
den Herberstein-Geldern (Abg Dr Matthias Tschirf: Das ist ein kriminelles
Verhalten bei der BAWAG!) ein unverantwortliches Vorgehen an den Tag
gelegt?
Offenbar hat die
schwarz-orange Regierung es notwendig, von ihren eigenen hausgemachten
Problemen und ihrer Misswirtschaft in den letzten Jahren abzulenken. (Abg
Mag Wolfgang Gerstl: Unglaublich!) Schuldenberg
29 Milliarden EUR, höchste Arbeitslosenquote in der Zweiten Republik,
ein totaler backlash in der Frauenpolitik und Verdoppelung der
Sozialhilfe-EmpfängerInnen.
Der ÖGB wird ein
verantwortungsvolles Corporate Governance hinsetzen, (Abg Kurth-Bodo Blind:
Hoffentlich!) Köpferollen im ÖGB ist zu wenig, (Große Heiterkeit bei ÖVP
und FPÖ. Zahlreiche Zwischenrufe.) es werden rasch die notwendigen
politischen, personellen und organisatorischen Weichen in der Organisation
gestellt werden. (Amtsf StRin Mag Renate Brauner: Genau!) Diese werden
das vorhandene Vertrauen der ArbeitnehmerInnen in der österreichischen
Gewerkschaftsbewegung sichern. Im ÖGB wie in der BAWAG wird von tausenden
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hervorragende Arbeit geleistet (Abg
Kurth-Bodo Blind: Genau!) und als Gewerkschafterin möchte ich mich an
dieser Stelle für ihr Engagement und ihren Einsatz in einer sicher nicht
leichten Zeit ganz herzlich bedanken. (Beifall bei der SPÖ.)
Wie Sie sehen, steht der
Gestaltungswille der SPÖ hier im Vordergrund. Es ist daher ärgerlich und
unangebracht, dass der ÖGB und in weiterer Folge die SPÖ an den Pranger
gestellt werden (Große Heiterkeit bei ÖVP und FPÖ.) und nicht primär
jene hoch bezahlten Vorstände und Manager, die diese hoch riskanten Geschäfte
eingefädelt, durchgeführt und auch zu verantworten haben.
Diese Herren haben die
BAWAG an den Rand einer Katastrophe gebracht, (Abg Kurth-Bodo Blind: Lauter
Rote!) aus der sie Fritz Verzetnitsch und der ÖGB wieder herausgeholt
haben. Das sind die Fakten, und dafür gebührt ihm Dank und Anerkennung. (Beifall bei der SPÖ.)
Zu klären ist natürlich,
warum nicht schon damals die verantwortlichen Managerinnen beziehungsweise
Manager zur Verantwortung gezogen wurden. Die BAWAG ist wirtschaftlich solide (Abg
Johann Herzog: Was ist die?) und wird für das abgelaufene Jahr mit einem
Gewinn bilanzieren und für Spareinlagen und Wertpapiere der Kunden besteht
keinerlei Gefahr. Dies wurde auch von der Finanzmarktaufsicht mehrfach
bestätigt.
Wir leben in einem
Rechtsstaat und die Ursachen und die Verfehlungen sollen aufgeklärt werden.
Jede politische Anmerkung weisen wir massivst und auch offensiv zurück. Der ÖGB
ist eine Institution in unserer politischen österreichischen Landschaft. (Abg
Heinz-Christian Strache: Wo ist die Solidarität!) Ich als Gewerkschafterin
bin guter Dinge, dass wir mit geeinter Kraft und mit geeinter Solidarität
wieder die Chance nützen, weiterhin politisch und kraftvoll für die Interessen
der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einzutreten. (Beifall bei der SPÖ.)
Präsident Johann Hatzl:
Zum Wort gelangt Herr StR
DDr Schock.
StR DDr Eduard Schock:
Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren!
Frau
Kollegin Frauenberger, Sie haben uns erklärt, dass die SPÖ mit dem Ganzen
überhaupt nichts zu tun hat. (Abg Heinz-Christian Strache: Jetzt kriegen wir
bald einen Tee!) Sie haben versucht, von Ihrem Versagen hier abzulenken,
aber das lassen wir Ihnen halt nicht durchgehen, denn es ist Ihre Partei, die
nicht wirtschaften kann und die das tausendmal bewiesen hat, Herr Klubobmann,
es ist Ihre Partei, die mit dem Konsum gescheitert ist, mit der Bank
Burgenland, es ist Ihre Partei, die dabei ist, mit einer Gewerkschaftsbank zu
scheitern, und es ist Ihre Partei, die nicht einmal einen Autofahrerklub führen
kann, Herr Klubobmann Oxonitsch, (Beifall bei der FPÖ. – Abg Christian
Oxonitsch: Und Ihre Partei glaubt, daraus einen Vorteil zu ziehen!) ja, Frau
Kollegin Brauner, einen Autofahrerklub, wo sogar der VBgm Rieder verantwortlich
ist, der involviert war beim ARBÖ, (Abg
Kurth-Bodo Blind: So schaut es aus, lauter Rote!) und wo der Finanzstadtrat
Rieder jetzt versucht, jede Schuld weit weg von sich zu weisen, indem er
nämlich dieses Präsidium des ARBÖ verlassen hat. Klammheimlich hat er dieses
Präsidium verlassen, das Präsidium des ARBÖ, in dem er verantwortlich gewesen
ist für die Schuldenwirtschaft beim ARBÖ, meine Damen und
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