«  1  »

 

Landtag, 3. Sitzung vom 25.01.2006, Wörtliches Protokoll  -  Seite 58 von 78

 

Ich darf aus der Sicht der ÖVP anmerken, dass die Zusammenarbeit mit dem Museum sehr gut ist. Wir werden diesen Bericht auch zur Kenntnis nehmen, wie wir es schon im Kulturausschuss gemacht haben. Die geringe Auskunftsfreude des Herrn Stadtrates macht die Zusammenarbeit jedoch schwierig. Ich hoffe, der Herr Stadtrat hat nichts zu verbergen. Bekanntlich hat er deutlich mehr Informationen als die Opposition. Der Bericht belegt das. Uns sind nur die Informationen bekannt, die er bereit ist herauszugeben. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Präsidentin Erika Stubenvoll: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abg Zankl. Ich erteile es ihr.

 

Abg Inge Zankl (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Frau Präsidentin! Herr Stadtrat! Meine Damen und Herren!

 

Ich komme jetzt wieder zum Wien Museum zurück. Ich möchte die ÖVP beruhigen bezüglich der Anfragebeantwortung. Die Frist ist zwei Monate. Die Fragen werden beantwortet. Es waren insgesamt 16 Fragen. Das muss man ja recherchieren, das muss man sich alles anschauen. Innerhalb der Frist werden die Fragen sicher beantwortet werden.

 

Nachdem wir den Bericht des Kuratoriums der Museen der Stadt Wien heute behandeln, habe ich mir überlegt: Was sind denn eigentlich die Aufgaben des Kuratoriums? Was sind die Aufgaben des Direktors oder der Direktion?

 

Die Direktion hat die Aufgabe, Visionen über die Neupositionierung des Wien Museums zu entwickeln. Es obliegt ihr die Weiterentwicklung der Sammlung, die perfekte Präsentation der Kunstwerke, eine sichere Lagerung, aber ebenso die Bereitstellung guter Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter, für Restauratoren und auch Geld für Sonderprojekte.

 

Was erwarten wir uns vom Kuratorium beziehungsweise was sind die Aufgaben des Kuratoriums? Die Kontrolle der Gebarung, der Auftrag, das Haus zu begleiten und aufzupassen, dass die Direktion mit ihren Ideen am Boden der finanziellen Möglichkeiten bleibt.

 

Und aus der Sicht dieser Aufgaben der beiden Gremien ist dieser Bericht zu sehen.

 

Das Kuratorium nimmt die Aufgabe zu kontrollieren, sehr genau wahr. Ich möchte einen der ersten Sätze dieses Berichts zitieren: „Das Jahr 2004 stand für die inzwischen formell in Wien Museum unbenannten Museen der Stadt Wien im Zeichen eines großen Aufschwungs in der öffentlichen Präsenz. Von der neuen Direktion wurden Ausstellungen verwirklicht, die offensichtlich große Attraktivität besaßen und die zu einer spürbaren Erhöhung der Besucherzahlen führten. Das Wien Museum hat heute einen weit größeren Stellenwert in der Museumslandschaft Wiens als noch vor wenigen Jahren."

 

Es wird dann darüber berichtet, dass Umbauarbeiten, Übersiedlungen vorgenommen wurden. Das ist ja inzwischen alles schon erfolgt. Es wurden neue Büroräume geschaffen, die Ausstellungsräume werden vergrößert.

 

Und jetzt zu den alle Fraktionen beschäftigenden so genannten bilanztechnischen Fragen. Ich habe versucht, das auf ein Beispiel des praktischen Lebens herunterzubrechen. Wenn wir unsere Wohnung renovieren wollen, dann sparen wir auch etwas an. Es kommt darauf an, wie groß die Renovierung sein soll. Wenn wir das Bad, das Klo und die Küche renovieren, dann brauchen wir schon sehr viel Geld, und das übersteigt manchmal ein Jahresgehalt. Aber wenn wir gespart haben, dann spielt das keine Rolle, dass wir ein Jahresgehalt verbraucht haben, weil wir ja immer noch keine Schulden haben. Und dem Wien Museum geht es genauso. Das hat seine Ersparnisse verwendet. Es hat keine Kredite aufgenommen, und es hat auch keine Schulden. Wir müssen uns daher keine Sorgen machen, dass das Wien Museum in Konkurs geht. Ganz im Gegenteil! Durch die interessanten Ausstellungen haben sich in den letzten drei Jahren die Besucherzahlen konstant gesteigert, also nicht nur in den Jahren 2003/2004, wo die große Ausstellung im Künstlerhaus war, sondern permanent. Und das ist ganz wichtig, dass wir das sehen, dass wir das positiv sehen.

 

Zu den neuen Ausstellungsräumen, die wir besichtigen können. Am 27.4. werden Fotografien aus der Zeit um 1900 von August Stauda gezeigt. Das sind Fotografien, die im Bestand des Museums waren, die durch die Vergrößerung der Ausstellungsräume erstmals präsentiert werden können. Außerdem ist jetzt schon zu sehen, dass auch der Eingangsbereich des Museums den neuen Erkenntnissen entsprechend gestaltet wurde.

 

Insgesamt ist das, wie wir alle festgestellt haben, eine wunderbare Entwicklung des Wien Museums, und auch das Kuratorium sagt im vorletzten Absatz: „Zusammenfassend möchte das Kuratorium feststellen, dass die Museen der Stadt Wien auch im Jahr 2004 die im Gesetz vorgegebenen grundsätzlichen Ziele der Anstalt in ausgezeichneter Weise verwirklicht haben."

 

Danke Kuratorium! Danke Direktion-Wien-Museum! Und ich hoffe, dass wir alle Konsumenten und Besucher des Museums bleiben werden. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Präsidentin Erika Stubenvoll: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Der Berichterstatter hat das Schlusswort.

 

Berichterstatter amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren!

 

Ich freue mich natürlich über die grundsätzlich positiven Worte zum Wien Museum, ich freue mich auch, dass diejenigen, die sich noch vor wenigen Jahren bei der Neugestaltung des Museums und bei der Neubestellung des Direktors so sehr echauffieren mussten, nunmehr meinen, dass das die richtige Wahl war. Also ich freue mich, dass ich auch hier einmal mehr Recht behalten habe.

 

Ich bin auch der Meinung, dass der Bericht des Kuratoriums ein sehr kritischer Bericht ist, aber durchaus im Sinne von freundlich-kritisch, dass das Kuratorium eine sehr gute Arbeit macht und dass die jährlichen Berichte, die vorliegen, uns doch einen guten Einblick über das hinaus geben, was wir selbst vom Museum wissen.

 

Ich verheimliche sonst nichts, Herr Kollege Dworak, das kann ich Ihnen sagen, aber Sie haben mich ja ohne

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular