Landtag,
3. Sitzung vom 25.01.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 21 von 78
Nulldiät endlich auch in diesem Bereich vornehmen!
Das Gleiche gilt für die Wiener Verwaltung: Ich
glaube, es ist notwendig, auch hier endlich festzumachen, dass wir eine
schlanke, bewegliche, dynamische Wiener Stadtregierung und einen
Verwaltungsapparat brauchen, der nicht aufgebläht ist. Wir brauchen ein
Bewusstsein, dass mit dem Steuergeld anders umgegangen wird, dass wir mit
größtmöglicher Sorgfalt und Sparsamkeit damit umgehen müssen. Es darf nicht so
sein, wie das gestern hier wieder einmal gelebt wurde: Sie haben einen Schaden
von einer Million Euro für den Wiener Steuerzahler bei dem 50 km/h-Debakel
angerichtet. Aber man geht zur Tagesordnung über. Was ist schon eine Million
Euro? Ist eh nichts! Ist eh nichts bei dem, was wir von der Wiener
Landesregierung sonst hier verpulvern!
Das ist es: Die Stadtkassa hat kein
Selbstbedienungsladen zu sein! Da hat man wirklich gerade bei sich selbst sehr
kritisch anzusetzen und hier wirklich mit gutem Beispiel voranzugehen!
Unzeitgemäße Privilegien gehören abgeschafft. Deshalb sagen wir: Weg mit der
Dienstwagenflotte! Weg mit diesem Speck, der sich hier angesetzt hat!
Hier ist viel zu tun, denn es ist klar: Die üppige
Zeit der politischen Festbankette hat vorbei zu sein! Solidarität ist ja bei
den Genossen immer ein wichtiges geflügeltes Wort. Solidarität ist ein
wichtiges Prinzip. Wieso sollten wir dann nicht Solidarität mit den Bürgerinnen
und Bürgern zeigen, die etwa kein Verständnis dafür haben und nicht
nachvollziehen können, wenn sie letztlich mit Gehaltsreduktionen und Teuerungen
wie im Gas- und Strombereich konfrontiert werden oder keine Arbeitsplätze
finden, aber gleichzeitig erleben, dass hier oben bei der Wiener
Landesregierung sehr üppig mit den Geldern umgegangen wird.
Präsident Heinz Hufnagl (unterbrechend):
Sie haben noch eine knappe Minute.
Abg Heinz-Christian Strache (fortsetzend):
Das sehe ich! Danke vielmals, Herr Landtagspräsident! Ich habe die Zeitangabe
auch vor mir!
Wir von Seiten der FPÖ als drittstärkste Partei
sagen, dass sie jegliche Unterstützung von uns erhalten werden. Sie haben mir
ja leider Gottes schon vor der Wahl nicht geglaubt, als ich gesagt habe: Es ist
oftmals besser, flinkere Beinarbeit zu leisten, als zu viel Gewicht auf die
Waage zu bringen. Ich glaube, dass es auch wichtig ist, von Seiten der
Landesregierung abzuspecken. Nicht ohne Grund waren wir Freiheitlichen am
letzten Wahlsonntag am 23. Oktober der Überraschungssieger bei dieser Wahl. (Ironische Heiterkeit bei der SPÖ.)
Das ist auch gut so, und ich biete Ihnen an: Reden
wir über die sinnvolle Neuaufteilung der Wiener Verwaltungsagenden. Das wird
zum Vorteil der Steuerzahler sein, und es wird zum Vorteil des Landes sein. Ich
glaube, Sie sollten das ernst nehmen! Sie haben es nicht geschafft, uns mit
vier bis fünf Prozent bis drei Tage vor der Wahl in Umfragen nach unten zu
lizitieren. Vier bis fünf Prozent hieß es bei den Umfragen vor dem
23. Oktober, 15 Prozent war das Ergebnis, und ich sage Ihnen: Es wird
so weitergehen! Wir sind zurück und das ist auch gut so, denn Sie brauchen eine
Kontrolle in dieser Stadt, und wir werden diese darstellen. (Beifall bei der
FPÖ.)
Präsident Heinz Hufnagl: Für weitere Wortmeldungen bringe ich in Erinnerung,
dass sich die Damen und Herren Abgeordneten nur einmal zu Wort melden dürfen
und ihre Redezeit jeweils mit fünf Minuten begrenzt ist.
Als nächsten Redner hab ich Herrn StR Ellensohn
vorgemerkt. Ich erteile ihm das Wort.
StR David Ellensohn: Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und
Herren! Das hier war jetzt nicht gerade ein Höhepunkt des Parlamentarismus,
sondern eine Wiederholung der Rede, die am 18. November bei der Konstituierung
des Gemeinderats gehalten wurde, nicht mehr! Angefangen hat sie mit “Fasten
oben beginnen“ und “Gürtel enger schnallen“. Es waren lauter Floskeln, eine
nach der anderen! (Abg Heinz-Christian Strache: Ihr seid ja resistent!) Es war wirklich mühsam
zuzuhören, und am Ende kam dieses Märchen vom Einzigen, der bei der Wahltabelle
Prozente verloren hat, nach diesem Schmäh, dass Sie die einzigen Sieger sind. (Zwischenruf von Abg Heinz-Christian Strache.) Ich wünsche der FPÖ viele solche Erfolge mit minus fünf
Prozent, dann landen Sie am Ende dort, wo Sie in der Steiermark gelandet sind,
nämlich raus aus dem Landtag, das würde mir eh wesentlich besser passen! (Beifall
bei den GRÜNEN.)
Das war jedenfalls eine Wiederholung von dem, was wir
kennen. Es war ein Abklatsch von Haiders Wahlkämpfen, was Rassismus betrifft.
Das war wieder ein Abklatsch. (Abg
Heinz-Christian Strache: Das ist der
Abklatsch der Diffamierung!)
Die FPÖ probiert einmal mehr, die Antikorruptionspartei zu sein. Das ist eine
billige Kopie. Herr Strache! Sie werden nicht umsonst in den Medien als Kopie
von Jörg Haider dargestellt. (Abg
Heinz-Christian Strache: Es wird immer
der Schmied und nie der Schmiedl gewählt! Deshalb sind Sie Vierter!)
Es war wieder derselbe Versuch: Die FPÖ war als
Antikorruptionspartei unglaubwürdig. Sie haben, als Sie die Möglichkeit hatten,
in die Töpfe zu greifen, Länge mal Breite hinein gegriffen, ich nenne nur Herrn
Grasser, Herrn Rosenstingl und andere. (Abg
Heinz-Christian Strache: Weg mit dem
Speck! Wir haben den Speck weggeräumt!)
Das ist ein Milieu! Die Unterschiede zwischen Ihnen
und Jörg Haider sind mir nicht klar, ich kenne den Unterschied zwischen FPÖ und
BZÖ inhaltlich nicht! Das einzige, was mir klar ist: Wenn ich Rassist wäre, würde
ich vermutlich auch Ihre Partei wählen, weil ich glaube, dass Sie eher in ein
Parlament kommen als das BZÖ. (Abg
Heinz-Christian Strache: Sie
diffamieren hier 15 Prozent der Wiener!)
Herr Strache! Sie müssen nur zuhören! Sie müssen nur
zuhören! (Abg Heinz-Christian Strache: Sie diffamieren 15 Prozent der
Wiener! Sie bezeichnen 15 Prozent der Wiener als Rassisten!)
Herr Strache! Ich wiederhole den
Satz noch einmal. Es ist dies zwar kein Zwiegespräch zwischen uns, aber ich
wiederhole gerne den Satz. Ich habe gesagt: Wäre ich ein Rassist, würde ich FPÖ
wählen. (Abg Heinz-Christian Strache: Sie bezeichnen 15 Prozent der
Wiener
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