Landtag,
2. Sitzung vom 15.12.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 56 von 65
eigentlich jetzt oder war
eigentlich schon jetzt. Der Fertigstellungstermin, steht hier laut ASFiNAG, ist
der 30.5.2006.
Worum geht es dabei? Dabei
geht es um verschiedenste Bohrungen. Insgesamt sind 13 Probebohrungen im
Nationalpark und zwei Baggerungen durchzuführen. Natürlich nicht nur am
Wegenetz, das kann man in den Karten, die man sich ja durchaus anschauen kann,
sehen. Schaut ungefähr so aus, das kann man sich ja bei der ASFiNAG besorgen,
da geht es darum.
Allerdings ist das nicht
ein Gebiet, wo man einfach den Grundeigentümer oder sonst irgendwen fragen
muss, sondern es ist eben ein Nationalpark. Da gibt es die
Nationalparkverwaltung, die bekommt dann die Anfragen der Firma, die die
Probebohrung durchführt und am Schluss landen die Anfragen bei der Behörde, bei
der MA 22.
Das heißt, wir haben hier
ein Natura 2000-Schutzgebiet mit der Vogelschutzrichtlinie und der
Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie, die ja beide durch Probebohrungen verletzt
würden. Wir haben ein klassisches Naturschutzgebiet, wir haben den Nationalpark
und wir haben ein Gebiet, das nach dem Ramsar-Abkommen ein schützenswertes
Feuchtgebiet ist. Wir haben ein wirklich hochgeschütztes und hochwichtiges
Gebiet mit dem Nationalpark in der Lobau, und da kommt es jetzt zu
Probebohrungen. Letztendlich war die Frau Stadträtin ja immer unglaublich froh,
wenn der Kelch an ihr vorbei gegangen ist. Tatsache ist, dass der Kelch, aber
sprich, möglicherweise der Wiener Wasserkelch, jetzt bei ihr landen wird, und
die MA 22 wird zustimmen müssen, oder eben nicht zustimmen müssen.
Wir fordern die Frau
Stadträtin auf, diese Probebohrungen im Nationalpark nicht zuzulassen. Und ich
hoffe, sie wird dem Namen Umweltstadträtin Ehre machen und diese Probebohrungen
nicht genehmigen. Danke schön. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Präsident Johann Hatzl: Ich habe keine weitere
Wortmeldung. Die Verhandlung ist daher geschlossen. Die Frau Berichterstatterin
hat das Schlusswort.
Berichterstatterin
amtsf StRin Mag Ulli Sima:
Sehr geehrter Herr Abgeordneter!
Ehrlich gesagt kann ich zu Ausschreibungen
dieser Art nur sehr schwer Stellung nehmen, weil Sie nicht mit mir konferieren,
wenn Sie so etwas machen. Ich bin auch dort nicht Geschäftsführerin oder sonst
irgendwas. Das einzige, was mir zu Kenntnis gebracht wurde, ist, dass es einen Antrag
gibt, das wissen Sie auch, das konnte man auch schon in den Medien lesen. Er
wurde von der ASiFNAG bei der MA 22 eingebracht und wird dort behandelt.
Ich kann Ihnen dazu nur mitteilen, dass ich es in diesem Verfahren genauso
halten werde wie in allen anderen Verfahren auch. Es ist ein behördliches
Verfahren und ich habe nicht vor, mich in ein behördliches Verfahren von
politischer Seite einzumischen. Man kann Meinungen darüber äußern, ja, aber das
wäre meiner Ansicht nach auch eine gewisse Präjudizierung der Beamten. Und,
wissen Sie, auf der anderen Seite sind das dann genau die Abgeordneten der
Opposition, die dann kommen und vorwerfen und sagen, wir von der Politik
beeinflussen ein behördliches Verfahren, das nach den Buchstaben des Gesetzes
abzuwickeln ist, durch quasi politische Einflussnahme. Dem möchte ich mich
wirklich nicht aussetzen. Sie kennen meine Meinung, glaube ich, zu diesem Thema
sehr gut und ich kann Ihnen noch einmal sagen, dieser Antrag ist eingelangt und
die MA 22 wird ihn, entsprechend den Buchstaben des Gesetzes, nämlich des
Nationalparkgesetzes, des Naturschutzgesetzes und aller anderen
Gesetzesmaterien die mitbetroffen und -betraut sind, glaube ich, in sehr guter
Weise abhandeln.
Abschließend darf ich Sie,
meine sehr geehrten Damen und Herren, um Zustimmung zum Wiener
Nationalparkgesetz ersuchen. (Beifall bei der SPÖ.)
Präsident Johann Hatzl: Wir kommen nun zur
Abstimmung über die Gesetzesvorlage. Ich bitte jene Mitglieder des Landtags,
die der Vorlage einschließlich Titel und Eingang zustimmen wollen, die Hand zu
heben. – Danke, das Gesetz ist somit in erster Lesung einstimmig angenommen.
Wenn kein Widerspruch
erfolgt, werde ich sofort die zweite Lesung vornehmen lassen. - Auch hier
besteht kein Widerspruch.
Ich bitte daher jene
Mitglieder des Landtages, die dem Gesetz in zweiter Lesung zustimmen wollen, um
ein Zeichen mit der Hand. – Danke, das Gesetz ist auch in zweiter Lesung
einstimmig beschlossen.
Wir kommen nun zur
Postnummer 9. Sie betrifft die erste Lesung der Vorlage eines Gesetzes,
mit dem die Dienstordnung 1994, das ist die 22. Novelle zur Dienstordnung,
die Vertragsbedienstetenordnung 1995, das ist die 24. Novelle zur
Vertragsbedienstetenordnung, die Besoldungsordnung 1994, das ist die
27. Novelle zur Besoldungsordnung und das Wiener
Verwaltungssenat-Dienstrechtsgesetz 1995, das ist die 8. Novelle,
geändert werden.
Berichterstatterin hierzu
ist Frau amtsf StRin Wehsely. Sie hat das Wort. Ich bitte sie, die
Verhandlungen einzuleiten.
Berichterstatterin
amtsf StRin Mag Sonja Wehsely:
Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich ersuche um Zustimmung
zu diesen Gesetzesänderungen.
Präsident Johann Hatzl: Wir haben hier eine
Wortmeldung. Gemäß § 30 Abs 10 der Geschäftsordnung schlage ich vor,
die General- und Spezialdebatte zusammenzulegen.
Wird gegen die
Zusammenlegung eine Einwendung erhoben. - Das ist nicht der Fall, ich werde
daher so vorgehen.
Die Debatte ist eröffnet.
Zum Wort gemeldet ist Frau Abg Puller.
Abg Ingrid Puller (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr
Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Sehr geehrte Damen und Herren!
Vorerst: Ich bin schon der
Meinung, dass Meinungsäußerungen sehr wohl im Gemeinderat und Landtag für mich
gelten, auch wenn ich vorhin zwar nicht zur
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