Landtag,
2. Sitzung vom 15.12.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 50 von 65
Produktion. EU-rechtliche Bestimmungen und Gesetze machen es uns natürlich nicht leicht, diese so umzusetzen, wie wir sie gerne hätten. Aber trotz allem, mit dem Wiener Gentechnik-Vorsorgegesetz können wir jetzt und werden wir in Zukunft Erfolge verzeichnen. Gemeinsam mit der Wiener Landwirtschaftskammer und der LGV laden wir alle zur Wiener Deklaration ein, freiwillig ohne Gentechnik zu produzieren. Mit Stand Oktober 2005 hatten wir 40 Prozent der Betriebe, die an diesem Programm teilgenommen haben. An uns allen liegt es, die 60 Prozent der anderen Betriebe dazu einzuladen und dazu zu bringen, dass sie auch an diesem Projekt mitmachen und hier keine Gentechnikprodukte erzeugen.
Zum Schluss möchte ich mich
recht herzlich für diesen Bericht bedanken. Ich kann nur sagen: Wien ist eine
Umweltmusterstadt auch im Bereich der Landwirtschaft. Danke schön.
(Beifall bei der SPÖ.)
Präsident Johann Hatzl:
Die Debatte ist geschlossen. Das Schlusswort hat die Frau Berichterstatterin.
Berichterstatterin amtsf
StRin Mag Ulli Sima: Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Ich möchte den Bericht auch
nutzen, um mich für die, glaube ich, wirklich sehr gute Zusammenarbeit mit der
Landwirtschaftskammer sehr herzlich zu bedanken, aber nicht nur mit der
Landwirtschaftskammer, auch mit der EBV, mit vielen GemüsebäuerInnen, mit
vielen VertreterInnen aus der Wiener Landwirtschaft. Ich glaube, dass wir im
letzten Jahr gemeinsam sehr viel an Positivem weitergebracht haben. Ich
erinnere nur an unser Gentechnik-Vorsorgegesetz, das wir in Abstimmung mit
allen VertreterInnen der Wiener Landwirtschaft dann hier letztendlich im
Landtag verabschiedet haben, aber auch an unsere Plattform "Freiwillig,
ohne Gentechnik", die übrigens, Herr Kollege Maresch, mittlerweile
287 Mitglieder hat, also es schreitet stetig voran. (Abg Mag Rüdiger
Maresch: Nicht ganz!) Nun, ich bin auf jeden Fall zufrieden, dass es stetig
voranschreitet und das Schöne ist ja - und das habe ich schon einmal hier
gesagt -, dass wir mittlerweile alle Gemüsebauernbetriebe dabei haben, was
natürlich ein wichtiger Punkt ist.
Die Weinbauern scheinen,
glaube ich, noch nicht ganz die dringende Notwendigkeit erkannt zu haben, da
Mitglied zu sein, weil sie sowieso in dieser Richtung vorgehen und die Reben ja
auch nicht jährlich gekauft werden. Das heißt, die Raps- und Maisbauern sind
auf jeden Fall dafür, da haben wir schon einige Mitglieder, aber wir haben uns
mit der Kammer darauf geeinigt - der Direktor sitzt ja auch unter den Zuhörern
- im nächsten Jahr dann noch einmal eine Offensive zu starten.
Aber ich bin auf jeden Fall
sehr zufrieden, wir haben es ja erst im Mai begonnen. Das heißt, es läuft auch
noch nicht das ganze Jahr und ich glaube, wir haben noch mit dem Bauernfest und
einigen anderen Aktionen auch sehr gut auf die Wichtigkeit und Wertigkeit des
Wiener Gemüses, des Wiener Gemüseanbaues, aufmerksam machen können, und ich
möchte das im nächsten Jahr auf jeden Fall so weiterführen. Irgendwer hat
gesagt, man soll die Landwirtschaft nicht nur aus der Umweltsicht sehen - ich
tue das keinesfalls -, ich glaube, das war der Kollege Walter. Ich fühle mich
auch als Landwirtschaftslandesrätin und kann Ihnen mitteilen, Herr Kollege
Walter, dass meine Kollegen aus den anderen Bundesländern sehr verwundert
waren, dass ich auch zur Agrarlandesreferentenkonferenz kommen wollte, weil das
offensichtlich in den letzten Jahren nicht ganz so üblich war. Und weil das
sonst, glaube ich, ein eher informelles Treffen war, haben sie jetzt für mich
extra einmal ein offizielles gemacht, damit ich auch einmal dabei sein kann,
und ich werde das auch weiterhin so wahrnehmen. Also, ich sehe mich durchaus
auch als Agrarlandesrätin, auch wenn das von vielen Außenstehenden sozusagen
vielleicht nicht ganz so wahrgenommen wird, aber die Wiener Landwirtschaft ist
mir sehr wichtig, sie ist mir ein großes Anliegen. Und wenn ich auch
Umweltstadträtin heiße, so fühle ich mich für die Landwirtschaft zu 100 Prozent
zuständig und glaube, dass ich das auch im letzten Jahr durch viele gemeinsame
Aktivitäten bewiesen habe.
Ich darf Sie abschließend
noch um Zustimmung zu diesem, wie ich meine, sehr, sehr guten und umfassenden
Bericht ersuchen. Vielen Dank. (Beifall
bei der SPÖ.)
Präsident Johann Hatzl:
Wir kommen zur Abstimmung.
Ich
bitte jene Mitglieder des Landtags, die den vorliegenden
Landwirtschaftsbericht 2003/2004 zur Kenntnis nehmen wollen, um ein
Zeichen mit der Hand. - Das sind SPÖ, ÖVP, FPÖ und somit die Mehrheit. Er ist
daher mehrstimmig beschlossen.
Die Postnummer 10
betrifft die erste Lesung der Vorlage eines Gesetzes, mit dem die Wiener
Landarbeitsordnung 1990 geändert wird.
Berichterstatterin hiezu
ist Frau amtsf StRin Sima.
Ich bitte, die Verhandlung
einzuleiten.
Berichterstatterin amtsf
StRin Mag Ulli Sima: Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Ich ersuche um Zustimmung.
Präsident Johann Hatzl:
Danke für die Einleitung.
Gemäß § 30 Abs 10
der Geschäftsordnung schlage ich vor, die General- und Spezialdebatte
zusammenzulegen.
Wird dazu ein Einwand
erhoben? - Das ist nicht der Fall. Somit gehe ich hier so vor.
Die Debatte ist eröffnet.
Zum Wort gemeldet ist Frau Abg Puller.
Abg Ingrid Puller (Grüner
Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Sehr geehrte Damen und Herren!
Zu Postnummer 10, Änderung
der Landarbeitsordnung, ist es nicht so, dass ich dagegen bin, weil mir fad ist
oder weil ich als Neue irgendeine Profilierungsneurose hätte. Nein, sondern
weil ich mir diesen Akt genau durchschaue, Textvergleiche mache und eben auch
ein gebranntes Kind bin, weil ich im Fahrdienst die Dienst- und
Betriebsvorschrift neu genossen habe, die zu sehr schlechten Arbeitsbedingungen
führte. Da möchte ich mich - leider ist der Herr Abg Hundstorfer hinausgegangen
- gleichzeitig bei ihm bedanken für unsere Dienst-
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