Landtag,
2. Sitzung vom 15.12.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 49 von 65
bei der SPÖ.)
Eine besondere Freude ist
es mir immerhin, als Favoritner feststellen zu können, dass wir eine Zunahme
von 11 ha an Landwirtschaftsfläche haben und auch die Freunde aus
Simmering werden vielleicht gerne hören, dass sie 7 ha an
landwirtschaftlich genutzter Fläche in diesem Zeitraum dazu bekommen haben, und
dies speziell an Gartenbaufläche.
Bei den Wiener Betrieben
macht diese Gartenbaufläche sogar 65 Prozent aller österreichischen
Gemüsebetriebe aus. Das heißt, die Wiener Landwirtschaft lebt. (Beifall bei
der SPÖ.)
Einen etwas geringeren
Anteil macht bei Ackerbau und Viehzucht in Wien die Viehzucht aus. Der einzige
nennenswerte Anteil ist vielleicht hier, dass sich die Ziegen fast vervierfacht
haben. Ich hoffe, das schlägt im Endeffekt in einem guten Käse zu Buche.
Gehen wir vielleicht auf
die Ertragsergebnisse unserer Wiener Landwirtinnen und Landwirte ein. Das ist
eine äußerst positive Sache, die man hier erwähnen muss. 0,41 Prozent der
Betriebe in Österreich, was ja im Endeffekt ein sehr kleiner Anteil ist,
erwirtschaftet immerhin 1,56 Prozent der Endproduktion, das heißt, es ist
3,8 Mal so viel wie der durchschnittliche österreichische Wert. Das heißt,
die Landwirtinnen und Landwirte hier in Wien arbeiten sehr gut, sie arbeiten
sehr effizient, sie arbeiten für die Zukunft. Das heißt, sie sind auch für die
Forderungen und Aufgaben, die die Zukunft bringen wird, sehr gut gerüstet.
Ganz wichtig ist auch der
Teil, wo wir sagen können, Wien unterstützt unsere Landwirte. Auch das wurde ja
hier sehr stark gefordert. Die Förderungen in der Höhe von
1,69 Millionen EUR bedeuten in diesem Zeitraum 28,1 Prozent, der
österreichische Durchschnitt liegt bei 24 Prozent. Das heißt, die
Forderung, und dieser Handschlag mit der Frau Stadträtin, dass Wien die Wiener
Landwirte verstärkt unterstützt, sind bereits erfüllt, denn Wien fördert
weitaus mehr als der österreichische Durchschnitt. (Beifall bei der SPÖ.)
Auch hat Wien seinen Anteil
an Förderungen von 2003 auf 2004 von 26,6 Prozent auf 28,1 Prozent
gesteigert, während es der Bund geschafft hat, auch hier wieder einmal hinten
zu bleiben und seine Förderung von 25,2 auf 24,8 Prozent, das ist zwar nur
wenig aber doch, verringert hat.
Wenn wir bei den
Förderungen bleiben: Es gibt auch Betriebe, die ohne Förderung auskommen und
positive Ergebnisse erzielen, und das sind die Betriebe der Stadt Wien, die
hier ein deutliches Plus schreiben. Das ist etwas ganz besonders Wichtiges,
aber was noch dazu kommt, ist der Arbeitsplatzaspekt, der im Zeitraum seit 1995
fast gleichbleibend ist. Ja, es konnte von 1999 auf 2003 die Zahl der
Arbeitsplätze im Bereich der Landwirtschaft noch gesteigert werden, und zwar um
27. Das ist zwar wenig, sei aber doch gesagt, weil immer wieder kritisiert
wird, es gäbe weniger Arbeitsplätze. Nein, in diesem Bereich sind es mehr
geworden. (Beifall bei der SPÖ.)
Dürfen wir vielleicht nun einmal
auf die Qualität unserer Produkte eingehen - das wurde auch angesprochen bei
den Vorrednern - und auch auf den Selbstversorgungsgrad. Das Wiener Gemüse muss
schließlich und endlich ein sehr gutes sein. Wir schaffen es, in diesem Bereich
einen Selbstversorgungsgrad je nach Gemüseart zwischen 35 und fast
289 Prozent zu erreichen. Das heißt, das in Wien produzierte Gemüse wird
auch in Wien gegessen.
Auch Umweltaspekte -
ebenfalls eine gute Sache - kommen hier zum Tragen. Es sind kurze Wege und das
macht dann im Endeffekt beim Transport weniger Feinstaub aus.
Qualitätsprogramm: Es gibt
ein Monitoring der MA 38, die versucht, hier die Dinge ins rechte Lot zu
bringen, zu überwachen und zu vergleichen.
Persönlich ganz besonders
liegt mir der Wiener Wein am Herzen mit all seinen bekannten Winzern, die wir
in dieser Stadt haben, die hervorragende Produkte mit Weltruf erzeugen. An
vorderster Stelle natürlich unser eigenes Weingut Cobenzl, das wir haben und
das Topweine, die immer prämiert werden, produziert. Und da gilt, dass Bgm
Häupl dieses Weingut Cobenzl wirklich gerettet hat. Mag Ulli Sima wird diesen
Weg sicher fortführen, dass wir auch unseren Wiener Wein, unseren guten Wiener
Wein, in Zukunft weiter genießen können. (Beifall bei der SPÖ.)
Wenn wir uns aus der Sicht
der Umwelt mit dem ökologischen Teil beschäftigen - was uns besonders wichtig
ist -, sind auch die Aspekte der Energienutzung zu beachten. Wir wissen, dass
herkömmliche Energieformen immer wieder höhere Preise erreichen werden, dass es
hier nicht leicht ist - Heizöle zum Beispiel werden immer teurer - und dass man
diese Dinge weniger einsetzen sollte. Und hier sollten wir unsere Wiener
Betriebe weiter dazu bewegen, dass sie mehr und verstärkt auf Fernwärme, auf
eine umweltfreundliche Energieform, umsteigen.
Wichtig ist auch die
Teilnahme am Umweltprogramm ÖPUL. Zunehmend mehr Betriebe, speziell
Gartenbaubetriebe, steigen um und lassen sich hier fördern. In Summe sind es
derzeit 237 Betriebe, die an diesem Programm teilnehmen. Da gibt es verschiedene
Förderungen, die in diesem Punkt dieses ÖPUL unterstützen: Integrierte
Produktion bei Obst und Wein, der Nützlingseinsatz, Verzicht auf Herbizide,
Begrünung von Ackerflächen im Herbst und Winter und auch der vorbeugende
Gewässerschutz seien hier genannt. All das zeigt und zeichnet die
Umweltmusterstadt Wien aus.
Wichtig ist auch
sicherlich, den Bereich des Biolandbaues zu erwähnen, schon um auch auf
Kollegen Maresch einzugehen. Flächenmäßig ist hier ein Durchschnitt von rund
15 Prozent in Wien zu verzeichnen und dieser Teil ist ganz einfach in
Österreich Spitzenklasse. Da geht eigentlich im Moment nichts drüber.
Und ganz besonders
hervorheben sollten wir unsere eigenen städtischen Betriebe, die 600 ha in
der Lobau und Eßling betreiben. Das ist eine echte Vorreiterrolle, die wir hier
in Wien einnehmen. (Beifall bei der SPÖ.)
Die Krönung schlechthin ist die gentechnikfreie
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular