Landtag,
22. Sitzung vom 30.06.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 49 von 104
deswegen, weil Sie zwei Dinge wollten: Sie wollten
nicht zur Kenntnis nehmen, dass die Staatsbürgerschaft – und das ist nämlich
das Wichtige – der Höhepunkt der Integration ist. Wer das nicht wahrhaben will,
der soll zu Gericht gehen. Und das wurde heute im Gutachten bestätigt (Abg Dr Kurt Stürzenbecher: Das ist kein
Gutachten!), meine Damen und Herren von den Sozialdemokraten und von den Grünen. Sie wollen aus
parteitaktischen, aus wahltaktischen Überlegungen ausländischen EU-Nichtbürgern
das aktive und passive Wahlrecht geben. (StRin
Mag Maria Vassilakou: Es gibt keine Nichtbürger! Alle Menschen sind Bürger!)
Meine Damen und Herren! Lassen wir es dabei bewenden:
Ich sehe noch die Situation vor mir, als Frau StRin Brauner gesagt hat: Das ist
Demokratie! Wissen Sie, was Demokratie ist? Dieses Erkenntnis, das jetzt
vollzogen worden ist. (Beifall bei der
ÖVP.)
Obwohl ich mich bei der Volksanwaltschaft bedankt
habe, möchte ich ganz klar auch sagen, dass man Konsequenzen daraus ziehen muss
und Beruhigungen vornehmen muss, dort, wo Anrainer besonders nervös werden,
weil eben keine Konsequenzen gezogen werden.
Meine Damen und Herren! Wenn man diesen Bericht
ansieht, so ist betreffend meinen Bereich, betreffend Wohnbereich und
Stadterneuerungsbereich, eine Unmenge, eine Fülle von Dingen drinnen, auf die
wir immer wieder hingewiesen haben. Ich möchte nur ein Beispiel herausnehmen,
das sind diese Handymasten, die errichtet worden sind. Es wurde eine
Mobilfunkanlage installiert, obwohl es Messungen des TÜV gegeben hat –
Messungen des TÜV, bitte! –, die klar und deutlich ausgesagt haben, dass die
freiwillige Begrenzung, die die Stadt Wien eingegangen ist, nämlich
10 Milliwatt per Quadratmeter, weit überschritten wird.
Meine Damen und Herren! Es ist überhaupt keine Frage,
dass wir in unserer Zeit solche Handymasten brauchen, um die Versorgung
wirtschaftlich und auch persönlich zu sichern. Aber es gehört zu einem bürger-
und umweltfreundlichen Netzausbau dazu, sich mit den Ängsten auseinander zu
setzen, die ich bereits angeführt habe. Und da die mobile Kommunikation nicht
mehr wegzudenken ist, müssen natürlich auch Maßnahmen gesetzt werden, Maßnahmen
für die Sicherung des Wirtschaftsstandortes, Maßnahmen für die Gesundheit. Und
da glaube ich, dass in Zukunft der weitere Netzausbau primär an bestehenden
Standorten gemacht werden soll und eine entsprechende Anpassung oder Regelung
in Wien von den geeigneten Stellen in die Wege geleitet werden soll.
Um diese erforderliche Anzahl von Standorten für
Antennenanlagen möglichst klein zu halten, ist die Stadt Wien aufgefordert,
mehrfach genützte Standorte voll auszunützen, aber zu koordinieren, damit es zu
keiner Überschreitung kommt. (Abg Mag
Rüdiger Maresch: Wie soll das gehen?) Oh ja, das geht. Ich werde Ihnen
gleich sagen, wie das geht. (Abg Mag
Rüdiger Maresch: Das geht überhaupt nicht! Sie kennen sich leider überhaupt
nicht aus!) Ich kenne mich schon aus. Ich habe mich damit sehr viel
beschäftigt. (Abg Mag Rüdiger Maresch:
Nein, Sie kennen sich nicht aus!)
Um den Sorgen und Ängsten der Bevölkerung, Herr
Kollege, nicht unnötig Nahrung zu geben, sollten Mobilfunkanlagen einmal
prinzipiell auf Grundstücken von Schulen – ich weiß nicht, vielleicht sind Sie
da anderer Meinung – und Kindergärten sowie auf den direkt angrenzenden
Liegenschaften ausgeschlossen werden. Das wollen sie nicht. Ich will, dass das
dort ausgeschlossen wird. Das sind nämlich Fakten. (Abg Mag Rüdiger Maresch: Nein, Sie wollen das nicht! Sie haben
dagegen gestimmt!) Herr Kollege, Sie sind ja nicht kritisiert, kritisiert
ist ja die Stadt Wien, bitte. (Abg Mag
Rüdiger Maresch: Aber wenn wir einen Antrag machen, stimmen Sie dagegen!)
Die Stadt Wien ist aufgefordert, gemeinsam meines
Erachtens mit den Netzbetreibern allgemeine Informationsmaßnahmen durchzuführen
und dazu auch die stadteigenen Informationskanäle zu verwenden, um darüber zu
informieren, dass nicht jede Durchflussstärke schädlich ist. Denn das, was Sie
in einem fort machen, Herr Kollege, das ist Panikmache, und daher haben die
Menschen auch Angst. Ich glaube, die Menschen gehören aufgeklärt, und da
sollten Sie ansetzen. (Beifall bei der
ÖVP. – Abg Mag Rüdiger Maresch: Sie wissen überhaupt nicht, was Sie wollen!)
Meine Damen und Herren! Reicht die allgemeine
Information über den Netzausbau nicht aus, um bestehende Sorgen und Ängste
abzubauen, so sind eben vor Ort Gespräche über geplante Baumaßnahmen mit der
unmittelbar an einem Grundstück wohnenden Bevölkerung durchzuführen. (Abg Mag Rüdiger Maresch: Was soll da
herauskommen?) Das wollen Sie auch nicht haben. Aber sehen Sie, es ist
einfach notwendig, Aufklärung zu haben und zu reden und dann auch zu beweisen,
dass durch die Installierung dieser Funkanlagen keine Überhöhung ist. (Abg Mag Rüdiger Maresch: Sie haben keine
Ahnung!)
Sehen Sie, wenn Sie das machen, dann nehmen Sie den
Menschen auch die Ängste, aber Sie wollen Kapital daraus schlagen. Aber ich
glaube, in unserer Stadt müssen wir gemeinsam für das Wohl der Menschen sorgen
und eben diese Ängste nehmen. Nicht umsonst wird bekrittelt, dass man zu wenig
Aufklärung gibt.
Meine Damen und Herren! Ich meine daher, dass es
einen Verantwortlichen von der Stadt Wien geben muss, der eine Versachlichung
dieser Diskussion gemeinsam mit den Fachleuten, mit den Mobilfunkherstellern,
mit der Stadt Wien herbeiführt, und zwar auf wissenschaftlicher Basis.
Eine solche Versachlichung der
Diskussion zum Thema Mobilfunk und Gesundheit verlangt eben die ÖVP durch
Stellungnahmen der neu eingerichteten wissenschaftlichen Basis Funk. Die gibt
es bitte, dort kann man auch Stellungnahmen einholen, nur muss es gemacht
werden. Dann werden wir sehen, ob das in Ordnung ist oder nicht in Ordnung ist.
Wenn es nicht in Ordnung ist, wird es nicht dort errichtet, und wenn es in
Ordnung ist, dann muss man das auch der Bevölkerung mitteilen. Gerade die
Gemeinde Wien, meine Damen und Herren,
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