Landtag,
22. Sitzung vom 30.06.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 14 von 104
gibt es Verhandlungen, dass Niederösterreich endlich dazu angehalten wird, denn gezwungen kann es nicht werden, an der Stadtgrenze Park and Ride-Anlagen für die Pendler, die von dort kommen und unseren Verkehr an sich stark belasten, sei es auch mit Unterstützung von Wien, zu bauen?
Präsident Johann Hatzl: Herr
amtsführender Stadtrat.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker:
Herr Abgeordneter!
Zu der Frage Bundesbahn und Stadt Wien: Das wäre
durchaus ein eigenes Kapitel wert, wobei ich dazusagen muss, dass wir natürlich
mit den Bundesbahnen in den vergangenen Jahrzehnten sehr viele Erfolge hatten.
Ich hoffe, dass wir dort fortsetzen können, wenn die vakant gewordenen
Vorstandsposten wieder besetzt sind und daher dort auch ein handlungsfähiger
Vorstand besteht. Wir, die Sozialdemokraten, waren es jedenfalls nicht, die
diese Vakanz herbeigeführt haben. Wir hätten durchaus auch andere Kandidaten
für den Rechnungshofpräsidenten gehabt.
Zur Frage der Möglichkeit Park and Ride-Plätze zu
errichten, darf ich darauf verweisen, dass die Planungsgemeinschaft Ost seit
vielen Jahren diese Planung gemeinsam für Wien und Niederösterreich durchführt,
dieses Konzept der Planungsgemeinschaft Ost in den vergangenen Jahren auch
umgesetzt wurde und Wien finanzielle Beiträge dazu geleistet hat. Ich kann
Ihnen jetzt vom Stand weg nicht sagen, wie viel wir mitgezahlt haben. Ich weiß
aber, dass wir zum Beispiel, bei Groß-Schwechat die Anlage mitfinanziert haben.
Das war eine der letzten, wo wir die Finanzierung beschlossen haben.
Es gibt an allen Schnellbahnästen Park and
Ride-Anlagen in Niederösterreich, die bestens angenommen werden und immer wieder
ausgebaut werden müssen, wenn ich nur an Baden denke, wo die Anlage regelmäßig
zu klein geworden ist. Daran liegt es nicht. Es liegt eher daran, dass in den
Zwischenräumen zwischen den Schnellbahnachsen sehr große Teilbereiche liegen,
wo die Zersiedlung vollkommen Platz gegriffen hat, wenn ich an den Bezirk
Mödling denke, hinein in den Wienerwald, heraus ins Wiener Becken und dort der
Anschluss an den öffentlichen Verkehr halt durch den Schülerbus gewährleistet
ist. Wie sehr und wie gut das ist, kann sich jeder selber ausrechnen, der nach
Schulschluss vielleicht noch einmal nach Hause fahren muss und das sind die
meisten Berufstätigen. Daher sind sie nahezu gezwungen, mit dem
Individualverkehrsmittel zu fahren und wir haben dann an den Stadtgrenzen, an den
Stadteinfahrten und innerhalb der Stadt die Probleme.
Daher kann man nur appellieren, dass der öffentliche
Verkehr, vor allem in der Fläche in den niederösterreichischen Regionen,
weiterhin ausgebaut und verstärkt wird und nicht durch Reduzierungen der Bundesförderungen
zum Beispiel der VOR in seinen Ausweitungstendenzen behindert wird.
Präsident Johann Hatzl: Frau Abg Kato.
Abg Sonja Kato (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Herr Stadtrat!
Sie haben vorhin schon angedeutet, dass es nicht nur
eine überregionale Zusammenarbeit gibt, sondern auch über die Stadtgrenzen
hinaus. Vielleicht können Sie ein bisschen schildern, wie es geplant ist oder
angedacht ist, vor allem mit Bratislava zu kooperieren.
Präsident Johann Hatzl: Herr Stadtrat.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker:
Frau Abgeordnete!
Wir haben seit vielen Jahren versucht, mit Bratislava
und nicht nur mit Bratislava, sondern genauso mit Györ und mit Brno sehr gute
und sehr intensive Kontakte aufzubauen. Wir haben das unter anderem mit
Interrailprogrammen unterstützt, sodass auch die europäische Dimension dabei
zum Tragen kommt. Im vergangenen Jahr, im Mai 2003 hat Bgm Häupl gemeinsam
mit dem niederösterreichischen und dem burgenländischen Landeshauptmann und den
Bürgermeistern und Präsidenten der anderen Regionen in Tschechien, Ungarn und
der Slowakei die Kooperation in dieser zentraleuropäischen Region vertraglich
vereinbart. Das ist festgelegt. Wir haben im Rahmen des so genannten “JORDES“-Programms
bei INTERREG die Weiterführung dieser Kooperation hin zur Planung
vorangetrieben und sind dort in der zweiten Phase der Planung, wo die Strategie
und das Leitbild entwickelt und fertiggestellt werden. Dieses Leitbild soll die
gesamte Region umfassen.
Zusätzlich hat der Bürgermeister von Bratislava
gemeinsam mit Bgm Dr Häupl vor wenigen Tagen vereinbart, dass wir noch in
diesem Herbst eine gemeinsame Raumplanung, wie das der Bürgermeister von
Bratislava formuliert hat, für diese beiden Städte und die Region dazwischen in
Angriff nehmen werden. Hier gehen wir weit herunter, was die
Planungsfestlegungen betrifft, werden uns sowohl mit dem Verkehrsnetz, als auch
mit der Flächenwidmung beschäftigen, eine Angelegenheit, die natürlich auch das
Land Niederösterreich und die dazwischen liegenden Gemeinden beinhalten muss.
Darüber hinaus sind vor kurzem im
Rahmen der Planungsgemeinschaft Ost auch die Festlegungen und Reihungen der
verschiedenen ÖV-Verbindungen Richtung Bratislava vorgenommen worden. Zum
Beispiel haben wir zurzeit zwei funktionierende Eisenbahntrassen und die dritte
von Wolfsthal nach Petrzalka soll wiederhergestellt werden. Das ist möglich,
weil die Gemeinde Wolfsthal vorrausschauender war als die Österreichischen
Bundesbahnen und diese Trasse nicht parzelliert und verkauft hat, sondern im
Besitz der Gemeinde ist und wieder reaktiviert werden kann, sodass wir
letztlich die Verbindung haben werden. Die Hauptverbindung, die europäische
Verbindung sozusagen, die auch aus Mitteln der Europäischen Union gefördert
werden soll, die über den Wiener Flughafen, über Petrzalka zum Flughafen
Bratislava und zum Hauptbahnhof Bratislava führen soll. Das soll die
Hauptverbindung werden. Hier gibt es das wesentliche Access für Wien, dass der
Wiener Flughafen in die internationalen Verkehre voll eingebunden werden kann,
mit der Verbindung zwischen Flughafen und Ostbahn und dann über Kittsee nach
Petrzalka beziehungsweise nach Budapest weiter. Das ist ein ganz großer
Vorteil. So etwas gehört mittlerweile zum Stan
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