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Landtag, 16. Sitzung vom 26.09.2003, Wörtliches Protokoll  -  Seite 25 von 35

 

an der Stelle, wo es eigentlich hingehört, steht es nicht drinnen.

 

Das heißt, hier ist es noch zu gewissen Ungereimtheiten gekommen, was die Zeitabfolge und das Gesetz betrifft, aber an sich war die Zielrichtung eine richtige. Der Bestellungsvorgang, sage ich jetzt einmal, ist ein mehr als steigerbarer, aber das trifft ja nicht nur auf diese Besetzung und Bestellung zu.

 

Ich möchte jetzt noch eine Frage anschließen. Diese Politik der Ausgliederung ist meiner Meinung nach weder eine ideologische noch eine, wo man sagt, alles gehört unbedingt ausgegliedert – da gibt es durchaus Skepsis, die wir auch als Opposition in anderen Wirtschaftsbereichen haben –, aber bei den Museen hat es sicher Sinn gehabt wegen der Wettbewerbsfähigkeit.

 

Ein zweiter Bereich, bei dem wir – mit "wir" meine ich den Dr Marboe damals – eigentlich ganz knapp vor dem Abschluss der Ausgliederung waren, das war der "Klangbogen". Auch beim "Klangbogen" halte ich diese Ausgliederung an sich für sinnvoll, einfach aus Wettbewerbsgründen. Da geht es darum, Verträge abzuschließen, flexibel zu sein, manche Veranstaltungen haben höhere Einnahmen, manche Veranstaltungen haben geringere Einnahmen und so weiter. Da fragen wir jetzt seit immerhin schon zwei Jahren nach: Was ist eigentlich mit der Ausgliederung des "Klangbogens"? Da hat man uns gesagt: Na ja, eigentlich ist alles fertig, es gibt nur ein kleines Problem, das ist die Abrechnung der Telefongebühren. Damit ist die Abrechnung der Telefongebühren zwischen dem "Klangbogen" und der zentralen Verwaltung gemeint. Daran wird gearbeitet. Ich habe jetzt ein bisschen die Sorge, dass sozusagen am Ende dieser Ära diese an sich sinnvolle Initiative der Ausgliederung des "Klangbogens" an der offensichtlich nicht zu lösenden Telefonabrechnungsfrage scheitert. Da wollte ich einmal zart nachfragen, ob schon Experten beigezogen wurden, Findungskommissionen, Beratungskommissionen eingesetzt wurden, die sich diesem wichtigen Thema widmen und es vielleicht auch einmal einer Lösung zuführen, oder ob man das überhaupt schon aufgegeben hat, weil das nicht möglich ist.

 

Ich möchte zum Abschluss sagen, dass wir dem Dr Kos, der ein ambitioniertes Programm vorgelegt hat, wie gesagt, einen Vertrauensvorschuss geben, dass wir schauen, in welche Richtung sich dieses Museum entwickeln wird. Wir glauben nicht, dass da alles neu gemacht werden muss. Hier kann man auf einer guten Arbeit aufbauen, die auch eine breite Palette abgedeckt hat. Ich glaube, die Stärke dieses Museums – ich halte es auch für eine gute Idee, dieses Museum oder diese Museen Wien Museen zu nennen, um zu einer klareren öffentlichen Identität zu kommen – ist das sehr anspruchsvolle Programm. Unsere Hoffnung ist, dass die Breite, die schon bisher da war, aufrechterhalten wird, dass die Vielfalt der Besucherstruktur erhalten bleibt oder vielleicht auch noch gesteigert werden kann.

 

In diesem Sinn glauben wir, dass dieses neue Museum jetzt mit den nötigen Strukturen ausgestattet ist, um wettbewerbsfähig zu sein und möglichst viele Menschen anzuziehen. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Präsident Johann Römer: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abg Mag Unterreiner. Ich erteile es ihr.

 

Abg Mag Heidemarie Unterreiner (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Wie Sie wissen, haben auch wir der Ausgliederung zugestimmt, und wir freuen uns jetzt, dass sich hier in Zukunft ein sehr interessantes Museum weiterentwickeln wird.

 

Der unmittelbare Einfluss des Herrn Kulturstadtrates ist seit der Ausgliederung nicht mehr gegeben, es entscheidet ja jetzt die Leitung selber, aber es wird trotzdem so sein, dass viele Dinge, die im Umfeld zu diesem Museum kulturpolitisch zu entscheiden sein werden, nach wie vor in den Aufgabenbereich des Herrn Kulturstadtrates gehören werden. Dazu gehört ja auch jetzt schon die Diskussion um zusätzliche Ausstellungsmöglichkeiten.

 

Da wird auch darüber diskutiert, dass man den Raum unter dem Karlsplatz – wie Sie alle wissen, gibt es da einen Schacht einer U-Bahn, der nicht genützt wird –eventuell nützen könne. Ich möchte gleich hier die Gelegenheit beim Schopf ergreifen und sagen, dass wir diese Idee nicht so gut finden. Wir haben sehr viele Ausstellungsflächen in Wien, und wir glauben nicht, dass wir mit sehr viel Geld da noch zusätzlich Ausstellungsflächen schaffen müssen.

 

Auf der anderen Seite ist in unmittelbarer Nachbarschaft zum Wien Museum das Künstlerhaus, das jetzt in große Schwierigkeiten geraten ist, und wir fänden es daher sehr sinnvoll, würde man eine sehr enge Zusammenarbeit mit dem Künstlerhaus anstreben, damit eventuell das Wien Museum mit dem Künstlerhaus gemeinsame Ausstellungen machen kann.

 

Ich möchte trotzdem darauf hinweisen, dass wir, was die Aufgaben eines Museums anbelangt, eine ganz präzise Vorstellung haben. Ich möchte jetzt noch einmal daran erinnern, damit von meiner Rede nicht nur hängen bleibt, dass ich mich für zusätzliche Sonderausstellungen interessiere. Wir haben immer wieder gesagt, dass die ureigensten Aufgaben des Museums das Sammeln, das Bewahren, das Erschließen und das Vermitteln sind. Das sind klassische Aufgaben, die ja auch in einer Definition festgehalten werden, und zwar in der ICOM-Definition des International Council of Museums, die für die ganze Welt gültig ist. Ich möchte das hier noch einmal zitieren:

 

"Das Museum ist eine permanente Institution ohne gewinnbringende Ziele im Dienste zur Entwicklung der Gesellschaft, der Öffentlichkeit zugänglich und mit der Erforschung, dem Erwerb, der Bewahrung und der Weitergabe der materiellen Zeugnisse des Menschen sowie ihrer Ausstellung für Zwecke des Studiums, der Erziehung und Erbauung beauftragt."

 

Ich erwähne das deshalb, damit man weiß, dass wir Freiheitlichen meinen, dass das reale Objekt, also das angreifbare Projekt im Mittelpunkt steht. Erst wenn man diese wissenschaftliche Arbeit gemacht hat – das ist die Arbeit, die im Hintergrund erfolgt und die man nicht so sieht –, kann man dann interessante

 

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