Landtag,
15. Sitzung vom 26.06.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 37 von 51
nicht kommerzielle Veranstalter -, weil es eine stärkere
Berechenbarkeit, eine Kodifizierung, eine Rechtssicherheit auch für die
Veranstalter gibt. Da stehe ich in einem krassen Widerspruch zur Kollegin
Ringler, die gemeint hat, dass es sich bei diesem Gesetz auch um eine
Erschwernis für die Veranstalter handelt. Das Gegenteil ist richtig, es ist
eine Berechenbarkeit der Situation!
Was jetzt gesetzlich festgelegt wird, entspricht im
Wesentlichen auch den Richtlinien, die für die Kontrollorgane bereits jetzt
Gültigkeit gehabt haben und die die Richtlinien für die Kontrolle der
Veranstalter dargestellt haben. Jetzt gibt es Rechtssicherheit. Jetzt können
sich nicht nur die Veranstalter an diesem Gesetz orientieren, sondern auch die
Kontrollorgane, die Beamtinnen und Beamten, die dafür zuständig sind.
Es ist nicht so, dass dies eine Verschärfung für die
Veranstalter ist, sondern dies bedeutet ganz im Gegenteil sogar eine
Verbesserung dahin gehend, dass es jetzt möglich ist, kurzfristig für wenige
Veranstaltungen und wenn es im besonderen Interesse ist, Veranstaltungen
durchzuführen, diese Grenzwerte auch zu überschreiten. Wie gesagt, es ist dies
keine Verschlechterung für die Veranstalter, sondern es bedeutet ganz im
Gegenteil neben der größeren Berechenbarkeit auch ein Entgegenkommen für
zahlreiche Veranstaltungsbetriebe in unserer Stadt.
Wenn Sie sagen, Frau Kollegin Ringler, dass generell
eine Erschwernis für Veranstalter vorliegt, sollte man nicht unerwähnt lassen,
dass die Stadt Wien gerade in den letzten Monaten eine Reihe von Initiativen
gesetzt hat, um den Veranstaltungsbereich zu unterstützen und die Anmeldung von
Veranstaltungen zu erleichtern. Es gibt ein großes Veranstaltungszentrum in der
Dresdner Straße, das von Einzelpersonen und Kulturvereinen sehr umfassend in
Anspruch genommen wird. Dort gibt es neben der schnelleren Möglichkeit,
Veranstaltungen anzumelden, auch Beratungselemente und vieles andere mehr.
In der Tat zeigt die Anzahl der Veranstaltungen in
unserer Stadt, dass das auch wahrgenommen wird. Es hat in den letzten Wochen
mehr Veranstaltungen denn je in Wien gegeben. Wir haben nicht nur an den
zentralen Plätzen - wie Kollege Salcher erwähnt hat, im 1. Bezirk im
"Bermuda-Dreieck" und in anderen Gebieten -, sondern auch dezentral
in den Bezirken zahlreiche Veranstaltungen. Der Abschluss der Bezirksfestwochen
hat gezeigt, dass sich immer mehr Kulturvereine, Einzelpersonen, Künstlerinnen
und Künstler auch dezentral in den Bezirken engagieren. Das ist so auch gut und
richtig.
Dennoch ist es von allem drei Vorrednern zu Recht
angesprochen worden, dass es einen Interessenausgleich zwischen den Interessen
der Veranstalter und jenen der Anrainer und Anrainerinnen geben muss. Dieses
Gesetz ist, wie ich meine, eine hervorragende Grundlage, die natürlich auch in
Zukunft immer wieder erweitert und verbessert werden kann. Dadurch wird
sichergestellt, dass die unterschiedlichen Interessenslagen betreut werden.
Ich meine, dass dieses Gesetz Rechtssicherheit bietet
und dass es das kodifiziert, festschreibt, verschriftlicht, was bereits als
Anleitung für die Kontrollorgane zur Verfügung gestanden ist. All diese
Lärmpegel und maximal zulässigen energieäquivalenten Dauerschallpegel sind in
Abstimmung mit den Experten der Umweltschutzabteilung erstellt worden und
bieten, wie ich meine, auch entsprechende Rechtssicherheit.
In diesem Sinne werden wir diesem Gesetzesantrag
zustimmen. Ich denke, dass es sich dabei um einen weiteren positiven Schritt
handelt, Veranstalter in unserer Stadt weiter zu unterstützen und gleichzeitig
einen Schutz für Anrainerinnen und Anrainer zu bieten. (Beifall bei der
SPÖ.)
Präsident Johann Römer: Weitere
Wortmeldungen liegen nicht vor. Ich erkläre daher die Verhandlung für
geschlossen.
Ich erteile dem Herrn Berichterstatter das
Schlusswort.
Berichterstatter amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny:
Sehr geehrter Präsident! Meine Damen und Herren!
Lassen Sie mich nur zwei Bemerkungen machen, eine
politische und eine formelle.
Wenn man sich die Beiträge angehört hat, dann könnte
man zu der irrigen Annahme gelangen, dass es entweder nur in der Inneren Stadt
besonders viele Veranstaltungen gibt oder dass es geradezu unmöglich ist, in
Wien Open-Air-Veranstaltungen durchzuführen. Natürlich ist gerade das Gegenteil
der Fall. Es haben, wie Kollege LUDWIG schon gesagt hat, noch nie so viele
Open-Air-Veranstaltungen in Wien stattgefunden wie eben in diesen Tagen, in
diesem Sommer. Wir freuen uns natürlich darüber, dass einerseits das
Weltkulturerbe der Inneren Stadt besonders häufig mit Veranstaltungen bespielt
wird, vor allem aber auch in den Bezirken und außerhalb des Zentrums
zahlreiche, vielfältige, gut besuchte Veranstaltungen stattfinden.
Lassen Sie mich bei der Gelegenheit auch etwas sagen -
weil das auch hier von diesem Pult aus immer wieder mit einem gewissen
Zynismus, einem kleinen zynischem Lächeln bedacht wird -, was das
Donauinselfest anbelangt und was die Förderungen der Kulturabteilung der
Gemeinde Wien für das Donauinselfest anbelangt. Einmal mehr hat die heurige
Veranstaltung bewiesen, wie richtig es ist, dass die Stadt eine so
erfolgreiche, eine so wirksame, eine, sage ich, durchaus auch künstlerisch
wertvolle Veranstaltung wie das Donauinselfest unterstützt. Ich meine, dass
jeder Euro, der dort an öffentlicher Förderung hineingeht, millionenfach
zurückkommt: als Image, als Unterhaltung, als Kulturwert, als Kulturmehrwert
für die Wiener Bevölkerung. Ich bin froh und freue mich, dass das
Donauinselfest heuer zu seinem Jubiläum besonders erfolgreich war. (Beifall bei der SPÖ.)
Meine Damen und Herren! Wien ist auch deshalb so attraktiv
und in all den Listen, die es als lebenswerte Stadt ausweisen, ganz vorne, weil
so viele Veranstaltungen stattfinden, weil so viele Open-Air-Veranstaltungen
stattfinden, und in diesen Tagen sind wir Zeugen von
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