Landtag,
14. Sitzung vom 24.04.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 15 von 83
brauchen mehr Personal. Sie haben die Stroke Units, auch die
Neurochirurgie, die mehr kann. Wir wissen, was es alles an Möglichkeiten gibt.
Das muss man bereithalten, und da bin ich wieder hoffnungsfroh. Denn in der
Strukturkommission sind jetzt schon sehr viele Landesräte, die Mediziner sind
und sich auch an das halten, was der medizinische Fortschritt ist und was auf
uns zukommen wird, sodass man demnach auch sagt: Das muss zur Verfügung stehen.
Aber ob wir die Gelder überhaupt bekommen für das, was dem Fortschritt
entspricht, das wage ich zum Teil zu bezweifeln.
Präsidentin Erika Stubenvoll: Danke
schön. - Wir kommen zur dritten Zusatzfrage: Herr Abg Dr Hahn.
Abg Dr Johannes Hahn (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Frau Stadträtin!
Gestatten Sie mir zwei Anmerkungen zur letzten
Aussage von Ihnen. Den Vorarlbergern ist zunächst einmal kein Vorwurf daraus zu
machen, dass sie keine Uni-Klinik haben. Das erklärt auch in hohem Maße, dass
schwere, komplizierte und komplexe Fälle eben woanders hingehen. Aber unbestritten
ist, dass die Vorarlberger im Rahmen ihrer Möglichkeiten im Gesundheitsbereich
Dinge vielfach modellhaft vorexerziert haben, gerade im Vorsorgebereich, glaube
ich, als durchaus vorbildhaft für Österreich angesehen werden können, und jetzt
auch die Idee der Gesundheits-Holding dort ausprobieren wollen. Die Idee der
Gesundheits-Holding ist ja nicht eine Frage der Dotierung, sondern dies ist der
Versuch, die beiden Finanzierungsströme für die Niedergelassenen und für den
Spitalsbereich in einer Hand zusammenzuführen. Ich glaube, das war ja das Wesen
der Frage von Frau Abg Pilz, was Ihre Meinung dazu ist, weil wir das ohnedies
öfters diskutiert haben.
Aber nun möchte ich zur
eigentlichen Anfrage kommen. Ich habe mir gedacht, die Freiheitlichen haben diese
Anfrage gestellt, weil heute im Niederösterreichischen Landtag eine neue
Regierung gewählt wird. Dort kommt es innerhalb der SPÖ-Regierungsriege
interessanterweise zu einer Verlagerung der Zuständigkeiten. Bei Frau Onodi
weiß ich nicht, ob sie entnervt das Handtuch wirft, aber jedenfalls wird der
neue Landesrat Schabl zuständig sein für die Spitalsbelange und für das
Gesundheitswesen.
Meine Frage: Hatten Sie mit
ihm in dieser Frage schon Kontakt, und wie ist Ihre Erwartungslage an diesen
neuen Gesundheitslandesrat?
Präsidentin Erika Stubenvoll: Frau
Stadträtin.
Amtsf StRin Dr Elisabeth Pittermann:
Herr Abgeordneter!
Da die SPÖ immer hervorragende Personen einsetzt, ist
es eine gute Erwartungslage, die ich habe.
Präsidentin Erika Stubenvoll: Danke
schön. - Wir kommen zur vierten Zusatzfrage: Herr Mag Kowarik.
Abg Mag Helmut Kowarik (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Frau Stadträtin!
Wien ist ja bekannt für
seine Spitzenmedizin, und wir wissen, dass das Problem auch darin besteht, dass
diese Spitzenmedizin finanziert werden muss. Es gibt ja den
Bundesfinanzausgleich, worin angeblich berücksichtigt wird, dass Wien
Spitzenmedizin anbietet, im Gegensatz zu anderen österreichischen
Bundesländern, die die einzelnen Einrichtungen nicht haben. Jetzt kommen wieder
langsam die Vorverhandlungen für den zukünftigen Bundesfinanzausgleich in Gang,
und man hört schon von den Ländern und von den Gemeinden, dass sie da
bestimmten Lobbyismus betreiben.
Ich frage Sie: Werden Sie
sich auch jetzt schon dafür einsetzen, dass wir mehr Mittel aus dem
Bundesfinanzausgleich für die Wiener Spitäler bekommen, als es bisher der Fall
war?
Präsidentin Erika Stubenvoll: Frau
Stadträtin.
Amtsf StRin Dr Elisabeth Pittermann:
Sehr geehrter Herr Abgeordneter!
Mein Amtsvorgänger ist ja jetzt unser
Finanzlandesrat, der um die Problematik weiß, mit dem ich auch ständig
Gespräche führe und der natürlich alles daransetzt, dass entsprechende Gelder
hereinkommen. Wie gesagt, die Ausgangslage war damals eine andere, weil wir
weniger Patienten aus den Bundesländern hatten. Je schwieriger und je teurer
die medizinische Versorgung ist, desto mehr strömen herein, denn sonst gäbe es
nicht diesen Anstieg an Patienten. Indem man in Niederösterreich manches
einfach nicht so geführt hat, nicht so besetzt hat, ja verzögert hat, ist Wien
viel, viel mehr drangekommen, als ursprünglich berechnet war.
Sie haben auch gesehen, im ÖKAP war vorgesehen, dass
das Land Niederösterreich den zweiten Linearbeschleuniger für das SMZ-Ost
zahlen soll. Es hat das nicht durchgeführt. Es wurde vor einem Jahr sogar vom
Gesundheitsministerium aufgefordert, dass es endlich dazu kommt. Sie haben es
nicht für nötig gehalten, und sie erzählen immer, dass das in Krems sowieso
eingerichtet wird.
Selbstverständlich wird Wien darauf achten, im Rahmen
der Finanzverhandlung eine gerechte Abgeltung zu bekommen. Aber im Überwiegen
der Bundesländer mit einer anderen politischen Besetzung und im Überwiegen
dieser Bundesregierung bin ich nicht ganz sicher, ob man gegenüber Wien gerecht
verfährt. Ich war auch lange genug im Parlament, wo ich Mitglied in Ausschüssen
war, dort gab es sehr viele Bundesländer-Kollegen, und man war sich darin immer
einig: Bundesländer gegen Wien, das ist ein alter Spruch, so bleibt es jetzt.
Aber wenn man etwas braucht, wenn man Nöte hat und etwas für die Gesundheit
braucht, dann liebt man Wien, und dann kommt man von überall her gerne nach
Wien.
Präsidentin Erika Stubenvoll: Danke
schön. - Damit ist die Fragestunde beendet.
Wir kommen zur Aktuellen Stunde.
Der ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien hat eine
Aktuelle Stunde mit dem Thema "Menschenwürdiges Altsein in Wien"
verlangt. Das Verlangen wurde gemäß § 39 Abs. 2 der Geschäftsordnung
ordnungsgemäß beantragt.
Ich bitte die Erstunterzeichnerin, Frau Abg Korosec,
die Aktuelle Stunde zu eröffnen, wobei ich bemerke, dass ihre Redezeit mit zehn
Minuten begrenzt ist.
Für weitere Wortmeldungen bringe ich in Erinnerung,
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
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