Landtag,
11. Sitzung vom 13.12.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 85 von 90
Geruchsbelästigung ist etwas sehr Unangenehmes, und sie
kann, wenn sie vielleicht auch noch nicht gesundheitsgefährdend ist, doch die
Lebensqualität massiv beeinträchtigen - genauso wie dies bei Lärmbelästigung
der Fall ist. Ich denke, dass die Bevölkerung schon ein Recht darauf hat, dass
ihre Sorgen ernst genommen werden, dass Untersuchungen angestellt werden, dass
die Menschen dann Informationen über die Ergebnisse erhalten und nicht nur mit
lapidaren Sätzen abgespeist werden. Sie müssen vielmehr davon ausgehen können,
dass der Verursacher ausgeforscht und der Grund der Geruchsbelästigung
abgestellt wird. (Beifall bei der FPÖ.)
Seite 82: die Energieeffizienz. - Da ist in
letzter Zeit schon einiges ins Laufen gekommen. Es gibt einige kleine
Maßnahmen, die gesetzt wurden, aber sehr wirkungsvolle, beispielsweise auch in
den Bezirken. Es ist ein Energieeffizienz-Folder ausgearbeitet worden, und die
Bezirke bemühen sich, dies umzusetzen. Ich halte das für eine sehr vernünftige
Idee, denn es hat einen Schneeballeffekt: Wenn beispielsweise jetzt die Beamten
in den Magistratsämtern das umsetzen, wenn sie lernen, was an Richtigem gemacht
wird, und es auch zu Hause machen; wenn Bezirksräte Anträge stellen, sich
überlegen: was kann ich in den magistratseigenen Amtsgebäuden anders machen?,
und es auch zu Hause machen; wenn vielleicht auch die Familien das dann
weitertragen, dann ist das an und für sich eine sehr gute Geschichte. Ich hatte
das Vergnügen, bei der Erarbeitung dieses Folders mitzuarbeiten. Es hat ganz
einfach Spaß gemacht. Traurig ist nur, wenn man jetzt sieht, dass viele von den
Dingen, die da drinnen stehen, budgetär vom Bezirk getragen werden sollten,
aber - wie wir bei unserer Budgetdebatte ja angeführt haben - die
Bezirksbudgets leider Gottes gekürzt worden sind.
Seite 84 und 85: erneuerbare Energie. - Sie
wissen, das ist ein Lieblingsthema von mir, und leider stelle ich auch hier
fest, dass ihm wenig Priorität zuerkannt wurde. Es freut mich natürlich schon,
wenn auf einem Gebäude der MA 22 - dem ersten magistratseigenen Gebäude -
eine PV-, also eine Photovoltaikanlage installiert wird, nur: Ein Grund zum
Jubeln für eine Umweltmusterstadt ist die erste Anlage im Jahr 2002 sicherlich
nicht.
Seite 86: Biomassekraftwerk. - Ich danke den
Autoren dieses Berichts für die sachgerechte Darstellung, nämlich dass sie
geschrieben haben: Eingebunden sind unter anderem die Klubs der SPÖ, der ÖVP
und der GRÜNEN. Ich hoffe, dass diese selektive Einbindung unter Aussparung der
Freiheitlichen ein einmaliger Ausrutscher war und dass es nicht am Wohlwollen
von Herrn Abg Hufnagl liegt, wer eingeladen wird und wer nicht. (Beifall bei der FPÖ. - Abg Heinz Hufnagl:
Ich habe dort überhaupt keine ...!)
Seite 96: die SUP Abfallwirtschaft. - Die
Erläuterungen, die hier im Bericht vorgenommen werden, entsprechen ganz einfach
nicht dem Ergebnis der SUP Abfallwirtschaft, das hier im Gemeinderat von der
SPÖ beschlossen wurde. Damals hat es nämlich geheißen, dass der Flötzersteig
geschlossen wird und eine 450 000-Tonnen-Müllverbrennungsanlage gebaut
wird. Jetzt wird, wie es aussieht, der Flötzersteig offen bleiben und eine
250 000-Tonnen-Anlage gebaut werden. Einer meiner Vorredner hat ja bereits
ausgeführt, dass die Entwicklung der Müllmenge, wie sie sich jetzt darstellt,
anders aussieht als die Horrorvisionen, die angekündigt wurden.
Seite 122: Bahnlärm. - Auch das ist ein schöner
Beweis einer konstruktiven Arbeit der Freiheitlichen - weil im Umweltausschuss
gesagt worden ist, wir würden nicht konstruktiv arbeiten -, denn dieser Bericht
streicht unter anderem auch das Projekt Wasserparkbrücke hervor, und ich habe,
als ich in den Gemeinderat gekommen bin, miterlebt, wie oft und intensiv meine
Kollegin Schöfnagel den StR Svihalek angehalten hat, in dieser Sache ja nicht weich
zu werden, dieses sinnvolle Projekt durchzuziehen und diesbezüglich standhaft
zu bleiben und etwas zu tun. Jetzt schreibt auch der Bericht, wie zufrieden und
glücklich die Anrainer darüber sind, dass da eine Lärmbelästigung drastisch
reduziert worden ist. (Beifall bei der
FPÖ.)
Auf Seite 124 geht es um den Fluglärm. Der
Bericht schreibt ausführlich, dass man gegen den Straßenlärm Lärmschutzfenster
einbauen lassen kann und diese auch gefördert erhält. Leider Gottes gilt dies
nicht für Belästigung durch Fluglärm. Im Umweltausschuss ist gesagt worden,
dass diese Belästigung, so wie die Geruchsbelästigung, etwas sehr Subjektives
sei und dass sie schwer messbar sei. Zum Glück ist sie beim Straßenlärm
offensichtlich zumindest so genau messbar, dass es Förderungen gibt; beim
Fluglärm ist dies leider nicht der Fall. Es sind jedoch viele Bürger davon
betroffen, sie haben große Probleme mit diesem Fluglärm und fühlen sich ganz
einfach von der Stadt im Stich gelassen, wenn hier keine Maßnahmen gesetzt
werden.
Anhand dieser Beispiele komme ich zu folgender
Conclusio - ich ziehe das als Schlussfolgerung -: Vorne steht: "Zahlen,
Daten, Projekte und Maßnahmen". - So eine Einleitung erhebt einen Anspruch
auf Sachlichkeit und auf Vollständigkeit. In diesem bunten Bericht aber sind,
wie gesagt, einige Punkte so blumig dargestellt wie das Bild auf der
Vorderseite, manches bleibt ausgespart, einiges fehlt überhaupt, zumindest,
wenn es um die Lösungsansätze geht. In Summe tendiert dieser Bericht daher zu
sehr zur bunten Jubelbroschüre.
Wir Freiheitliche werden diesen Bericht ablehnen,
werden jedoch dem Naturschutzbericht, der uns sachlich und korrekt und exakt
vorkommt, zustimmen. (Beifall bei der
FPÖ.)
Präsident Johann Hatzl: Bevor ich die
nächste Wortmeldung aufrufe, darf ich nur eine kleine Bemerkung machen:
Der Ablauf der Tagesordnung - ich sage das für den Landtag
so generell wie nur möglich - wird nicht oder in diesem Fall nicht von einer
Person entschieden, sondern die drei Landtagspräsidenten und die vier Klubobleute
haben sich auf diesen Ablauf geeinigt und es hat niemanden gegeben, der diesen
Teil früher behandelt wissen wollte. - Das wollte ich zumindest klarstellen.
Ich verstehe, dass man manchmal unzufrieden ist, wenn etwas erst gegen das Ende
einer Sitzung behandelt wird,
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