Landtag,
11. Sitzung vom 13.12.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 74 von 90
Landstraße gegeben hat? (Abg Dr
Matthias Tschirf: Ach, das ist das Kriterium! - Ruf bei der FPÖ: ... in der
"Wiener Zeitung"?) Nein, nicht in der "Wiener Zeitung".
Lesen Sie es, ich habe den Artikel auch gelesen. (Abg Johann Driemer: Das
war in der "Presse"!) - Hängt das vielleicht zusammen? Ihr
Funktionär müsste das ja wissen! Es ist ganz arg. Wissen Sie, was das ist? -
Das ist eine Strafaktion, die Sie da vollziehen. Es ist ja unwahrscheinlich,
was Sie sich da leisten! (Beifall bei der ÖVP. - Abg Günter Kenesei: ... mit
der Pressefreiheit! - Zwischenrufe bei der SPÖ.)
Ich sehe in Ihrer Vorgangsweise, in Ihrer
legistischen Maßnahme (Abg Johann Driemer: So wie beim ORF!) einen
Anschlag auf das Redakteursstatut, einen Anschlag auf die freie Meinungsäußerung.
(Abg Dr Kurt Stürzenbecher: Das glauben Sie doch selbst nicht, Kollege
Fuchs!) Herr Kollege, Sie lachen dazu. Stellen Sie sich vor, das wäre Ihnen
passiert. Wissen Sie, was Sie sagen würden? - Das ist ein Skandal! (Abg Dr
Matthias Tschirf: Ist ja unglaublich! Das ist ja fast Sache für einen
Untersuchungsausschuss! - Zwischenrufe bei der SPÖ.) Sie sagen, die freie
Meinungsäußerung ist doch etwas in der Demokratie. Nehmen Sie das bitte zur
Kenntnis: Noch haben Sie nicht so viel Macht! Sie probieren es zwar, aber die
Redakteure haben noch immer ihre Meinung. (Beifall bei der ÖVP und bei
Abgeordneten der FPÖ. - Zwischenrufe bei der SPÖ.)
Herr Kollege, wollen Sie immer Hofberichterstattung
für die SPÖ? (Zwischenrufe bei der SPÖ und bei den GRÜNEN.) Wollen Sie
damit Kritik unterbinden? Wollen Sie die Kritik mundtot machen? (Abg Günter
Kenesei: Ihr wollt es ja im Bund! Schaut einmal eure Presseförderung im Bund
an! Das ist der Unterschied!) Das ist doch wirklich ein Skandal! Das ist
Sozialdemokratie, das ist beinharte Sozialdemokratie, und das ist
SPÖ-Alleinregierung in Wien, wie man sie beinhart durchsetzt! (Beifall bei
der ÖVP. - Abg Dr Herbert Madejski: Sozialismus, nicht Sozialdemokratie!) Das
zeigt, wie man mit der Macht umgehen möchte.
Herr Kollege Schuster - wo ist er denn? - hat mir,
nachdem ich gesagt habe: ändern wir doch den Abänderungsantrag!, dann gesagt:
nein, das wird nicht geändert, weil Einschaltungen ein Mal falsch gewesen sind.
Jeder weiß doch, bitte, dass die Stadt eine Agentur zwischenschaltet und diese
Agentur eigentlich alles abzeichnet. Das ist eine Agentur der Stadt, Herr
Klubobmann, Sie wissen das genau. Wenn diese Agentur das falsch abzeichnet, ist
die Agentur der Stadt Wien schuld und nicht - wie Herr Schuster sagt - die
"Wiener Zeitung". Die Frage ist ja: Warum hat sie abgezeichnet? Warum
hat sie diese Dinge verspätet geliefert? Das ist ein Skandal, solche Dinge zum
Anlass zu nehmen, um freie Meinungsäußerung zu unterdrücken!
Wie viele
Mängel, Herr Kollege, hat die Stadt Wien bei der Information in den Bezirken
bei den Flächenwidmungen, dort, wo sie zu Bürgergesprächen einlädt? Dort kommt
oft überhaupt kein Zettel hin, keine Information, oder sie kommt verspätet hin.
(Abg Dr Herbert Madejski: Richtig!) Nehmen Sie sich da selbst bei der Hand.
Sie machen keine Information, Sie machen zu spät eine Information an den
Bürger, da wird richtiger Schaden angerichtet.
Meine
Damen und Herren! Das ist Machtausübung, und all diese Punkte in der
Bauordnung, die ich genannt habe, gehören geändert. Daher ist auch unser
Abänderungsantrag gestellt worden. (Abg Günter Kenesei: Ihnen hört nicht
einmal die eigene Fraktion zu!)
Dem
Gesamten können wir daher nicht die Zustimmung geben. (Beifall bei der ÖVP.)
Präsident
Johann Hatzl: Zum Wort gelangt Frau Abg Trammer.
Abg Heike Trammer
(Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr
Landesrat! Sehr geehrte Damen und Herren!
Heute soll
unter anderem eine Änderung der Bauordnung beschlossen werden. An sich wäre das
eine gute Sache, wenn es wirkliche Verbesserungen gäbe. Nur leider kann man in
diesem Fall nicht unbedingt von einer Verbesserung der Bauordnung reden.
Die
Bauordnung beinhaltet leider noch immer viele problematische Paragrafen, die
nicht einmal ansatzweise geändert werden sollen. Diese Bauordnung ist schwach,
rot, mangelhaft. Daher können wir der Gesetzgebung in dieser Form auch nicht
zustimmen. Unsere Anträge zur Bauordnungsreform wurden, wie Sie ja wissen,
immer wieder in Bausch und Bogen abgelehnt, weil man in Wahrheit gar keine
wirkliche Verbesserung haben möchte. Die rote Bibel der Verantwortlichen dient
als Werkzeug für Ihre zentralistischen Vorhaben. (Abg Christian Oxonitsch:
Wer hat denn das geschrieben?)
Bürgermitbestimmung
ist ein Fremdwort. Zur Gewissensberuhigung gibt es jetzt zwar eine
Bewilligungspflicht für Antennenanlagen im Parkschutzgebiet und Wald und
Wiesengürtel, aber die Aufstellung der Funkantennen, sprich Handymasten, bleibt
außerhalb dieser Gebiete weiterhin nicht bewilligungspflichtig. Es wäre eine
große Chance gewesen, aber wie immer bei der SPÖ: Chance gehabt, Chance vertan!
(Beifall bei der FPÖ. - Abg Heinz Hufnagl: Ja, als der Bund seine Lizenzen
verkauft hat, wäre da wirklich eine Chance gewesen! Was Schmid falsch gemacht hat!
Die Chance war wirklich da! Aber das ist das falsche Haus, darüber zu reden!)
Möchten
Sie da vielleicht hertreten und ein bisschen ein Statement abhalten? (Abg
Heinz Hufnagl: Ich kann Ihnen sofort eine tatsächliche Berichtigung liefern!)
Wunderbar, bin ich schon sehr gespannt auf Ihre Wortmeldung. (Zwischenrufe
bei der SPÖ.)
Wir kritisieren ebenso, dass es keine eindeutige Regelung in
der Wiener Bauordnung gibt, die sicherstellt, dass Mietern ein Mitspracherecht
bei der Errichtung von Handymasten in unmittelbarer Nähe beziehungsweise auf
den Dächern der Wohnhäuser eingeräumt wird. (Abg Mag Rüdiger Maresch: Das
will aber die FPÖ auch nicht!) So wäre eine Vertretung der betroffenen
Mieter durch die Umweltanwaltschaft durchaus vorstellbar. (Abg Mag Rüdiger
Maresch: Das habt ihr verhindert im Bund!) Lesen Sie unsere Pressedienste,
die wir hier gemacht
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