Landtag, 9.
Sitzung vom 27.06.2002, Wörtliches Protokoll
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was sehr schwer möglich ist, denn Wirtschaft, Ruhe,
Tourismus und Schutz zu berücksichtigen, das wird sehr schwierig sein. Auch die
Biosphärenparks sind normativ weitgehend nicht kräftig genug.
Wir vertreten die Meinung - und auch der Herr
Bürgermeister, wie sich gezeigt hat, vertritt diese Meinung -, der einzig
wirkliche Schutz ist der Nationalparkstatus. Das ist eine alte Forderung von
uns Freiheitlichen, Teile des Wienerwalds unter den Schutz eines Nationalparks
zu stellen.
Frau Stadträtin! Wie können Sie sicherstellen, dass
der bisherige Schutz des Wienerwalds, so wie er in Wien ist, durch die
gemeinsamen Standards mit Niederösterreich nicht verwässert wird, sondern
verbessert?
Präsident Johann Hatzl: Frau
Stadträtin.
Amtsf StRin Dipl Ing Isabella Kossina:
Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Landtagsabgeordnete!
Mir geht es um den Schutz des Wienerwalds gemeinsam
mit dem Land Niederösterreich. Deshalb haben wir gemeinsam mit dem Land
Niederösterreich auch beschlossen, eine entsprechende Studie vorzubereiten, wie
der Wienerwald noch besser geschützt werden kann, sei es nun als Biosphärenpark
oder als Nationalpark. Das wird eben die Studie ergeben. Welche Kriterien hier
zu schaffen sein werden, das wird auch entsprechend in der
Wienerwald-Deklaration enthalten sein.
Ich werde mich persönlich dafür einsetzen, dass
dieser Schutz nicht nur auf Wiener Raum sichergestellt ist, sondern auch auf
niederösterreichischer Fläche, denn - Sie haben es schon angesprochen - der
Siedlungsdruck auf niederösterreichischer Fläche, der Wirtschaftsdruck auf
niederösterreichischer Fläche ist sicherlich größer als in Wien.
Präsident Johann Hatzl: Letzte
Zusatzfrage: Frau Abg Neck-Schaukowitsch.
Abg Dr Elisabeth Neck-Schaukowitsch (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrte Frau
Stadträtin!
Wir wissen alle, dass Wien im internationalen Ranking
in punkto Lebensqualität den 2. Platz einnimmt, und dafür spielen
natürlich gerade Faktoren wie gute Naherholungsgebiete und ausreichender
Grünraum eine wichtige Rolle.
Noch wichtiger ist mir als
Gesundheitspolitikerin natürlich die Möglichkeit für die Menschen, entsprechend
Naherholungsräume zu nutzen, weil das ein ganz wichtiger Faktor für das
persönliche Wohlbefinden ist. Gerade der Wienerwald - das wissen wir alle - ist
eines der wichtigsten Naherholungsgebiete für die Wienerinnen und Wiener.
Deswegen ist mir der besondere Schutz ein wirklich persönliches Anliegen.
Ich frage Sie daher: Werden
diesbezüglich im Wiener Naturschutzgesetz auch entsprechende Vorkehrungen
getroffen werden?
Präsident Johann Hatzl: Frau
Stadträtin.
Amtsf StRin Dipl Ing Isabella Kossina: Sehr
geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Abgeordnete!
Das Wiener Naturschutzgesetz - wir haben es erst vor
kurzem novelliert - ist das strengste Österreichs. Dieses sehr strenge Wiener
Naturschutzgesetz stellt auch sicher, dass alle Gebiete einen hohen Schutz
genießen zum Wohle für uns alle. Die Studie wird uns dann zeigen, ob
Nationalpark oder Biosphärenpark.
Für den Nationalpark - das ist klar - brauchen wir
entsprechende neue naturschutzrechtliche Vorkehrungen, sei es nun Anbindung an
den Nationalpark Donauauen in einem Gesetz oder ein neues Nationalparkgesetz.
Kommt man
zu dem Ergebnis, ein Biosphärenpark ist der bessere Schutz, dann sind aus
heutiger Sicht keinerlei naturschutzrechtliche Neuerungen erforderlich. Das
Naturschutzrecht in Wien ist derart streng ausgebildet, dass hier alle
möglichen Zonierungen, alle möglichen Schutzkategorien bereits jetzt enthalten
sind. Es wäre eine Nominierung bei der IVCN erforderlich, wie bei der unteren
Lobau, die ja auch ein Biospährenpark ist. Diese Zonierung wäre also
erforderlich, aber das gegenüber der IVCN.
Präsident Johann Hatzl:
Damit ist die Fragestunde beendet.
Wir kommen nun zur Aktuellen Stunde (AST/02960/2002/0002-KVP/AL).
Der ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien hat eine Aktuelle Stunde zum Thema
"Abfertigung Neu - neue Chancen für zukunftsorientierte
Arbeitsverhältnisse" verlangt.
Das Verlangen wurde gemäß § 39 Abs. 2 der
Geschäftsordnung ordnungsgemäß beantragt.
Ich bitte den Erstunterzeichner, Herrn Abg Dr
Tschirf, die Aktuelle Stunde zu eröffnen, wobei ich bemerke, dass seine
Redezeit mit 10 Minuten begrenzt ist.
Ich mache für weitere Wortmeldungen jetzt schon
darauf aufmerksam und bringe in Erinnerung, dass sich die Damen und Herren
Abgeordneten nur einmal zu Wort melden dürfen und ihre Redezeit mit
5 Minuten begrenzt ist. (Abg Dr
Matthias Tschirf macht sich für seine Rede bereit und hat einen großen Rucksack
umgeschnallt.)
Der Rucksack zeigt, dass es hier offensichtlich einen
Ansatzpunkt zum Wienerwald von vorher gibt. Sie dürfen mit Marscherschwerung
Ihre Rede beginnen. (Abg Franz Ekkamp:
Na, da haben sie dir ja schön etwas mitgegeben! - Heiterkeit.)
Abg Dr Matthias Tschirf (ÖVP-Klub
der Bundeshauptstadt Wien): Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und
Herren!
Das ist nicht eine Einstimmung auf einen
Wienerwaldmarsch, es ist auch nicht eine Einstimmung auf einen Urlaub irgendwo
in den Bergen, sondern ich bringe etwas mit, ich bringe etwas mit, was uns der
Bundesgesetzgeber bereitet hat, einen wichtigen Punkt sozialpolitischer
Maßnahmen, nämlich das neue Abfertigungsmodell. (Abg Christian Oxonitsch: Daran hat er schwer zu tragen!)
Dieses Abfertigungsmodell, meine sehr geehrten Damen und
Herren, ist einer der wesentlichsten sozial-politischen Erfolge, die gelungen
sind. Da gilt unser Dank der Bundesregierung, und ich werde darauf jetzt
eingehen, möchte aber allen Landtagsabgeordneten ein kleines
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