Gemeinderat, 60. Sitzung vom 20.11.2024, Wörtliches Protokoll - Seite 85 von 100
dort hin ausweicht. (Beifall bei der FPÖ.) Wie hieß es? (GRin Dr. Jennifer Kickert: Floridsdorfer Brücke …)
Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc (unterbrechend): Sehr geehrte Gemeinderäte, wir sind jetzt in der Debatte der Dringlichen und nicht in der Tagesordnung, vielleicht …
GR Wolfgang Irschik (fortsetzend): Frau Vorsitzende, die U6, das ist doch ein Thema der U-Bahn. U6 …
Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc (unterbrechend): Eh, aber auf einen Debattenbeitrag zu reagieren, den wir nach der Dringlichen weiter diskutieren, wäre auch die Möglichkeit, sich dann noch zusätzlich zu Wort zu melden, so meine ich.
GR Wolfgang Irschik (fortsetzend): Ich nehme es zur Kenntnis, danke schön. So. Was hat man in Wien gesagt Anfang der 60er Jahre? Wien braucht keine U-Bahn. Ende der 60er Jahre, nämlich 1968, wurde dann der Grundsatzbeschluss hier im Rathaus einstimmig gefällt: Wir brauchen doch eine U-Bahn, und das Wichtigste ist, dass sie immer über den Stadtrand hinausgeführt wird. Na ja, immer hat das auch nicht so gepasst. Also bis ins 68er Jahr hat man da herumgedoktert mit der Straßenbahn, der USTRAB oder USTRABA, der unterirdischen Straßenbahn, zum Teil die heutige U2. Es wurde damals die Straßenbahn teils nach unten verlegt, in der Wiedner Hauptstraße haben wir das, das berühmte Jonasreindl ist errichtet worden in den 60er Jahren, benannt nach dem berühmten Bürgermeister und späteren Bundespräsidenten Franz Jonas (Zwischenruf von GR Mag. Manfred Juraczka: … unserem Reindl …), Floridsdorfer, Bezirksvorsteher - na ja, als Floridsdorfer muss man das schon wissen, gar keine Frage.
So. Was ist unserer Meinung nach gut, was ist weniger gut? U1-Endstelle Leopoldau: Vor gut 30 Jahren hat damals das Land Niederösterreich, regiert von einer Alleinregierung der ÖVP, gesagt, wir schenken euch ein Grundstück, in Niederösterreich, jenseits der Seyringer Straße, errichtet dort eine riesige Park&Ride-Anlage und fangt die Pendler auf. Ausgezeichneter Vorschlag. Was hat Wien gemacht? Nein, wollen wir nicht. Es weiß heute niemand mehr, warum das so war, es ist nicht nachvollziehbar, weil genau das passiert ist, was wir vorausgesagt haben: Die Pendler haben die Großfeldsiedlung und die Nordrandsiedlung zugeparkt. Dann haben wir hin und her überlegt, was wir machen können - Verkehrszeichen aufstellen und Halteverbot dort und alles Mögliche …
Das ist 30 Jahre her. Es wäre eine ausgezeichnete Lösung gewesen - wie bei der Station Tullnerfeld an der Westbahnstrecke, die jetzt eine Zeit lang unter Wasser gestanden ist auf Grund der Hochwasserkatastrophe. Genau dort hat man das gemacht. Viele Kolleginnen und Kollegen, auch der Landespolizeidirektion Wien, nützen das: Die kommen mit dem Auto dort hin nach Tullnerfeld in die Park&Ride-Anlage, steigen in die Westbahn ein, fahren nach Wien und versehen ihren Dienst. Warum man das bei der U1 damals nicht gemacht hat, weiß ich nicht.
Im Süden, meine Damen und Herren, hört die U1 wo auf? Oberlaa. Da wäre unser Wunsch, dass jede Garnitur der U1 nach Oberlaa fährt und nicht nur jede zweite, dritte oder vierte. (Beifall bei der FPÖ und von GR Wolfgang Kieslich.) Das ist am kostengünstigsten, meine Damen und Herren, da brauche ich nicht irgendetwas neu zu errichten, wo man sagt, das kostet so viel Geld. Ich glaube, da sind wir auch mit den GRÜNEN durchaus d'accord, wenn da jede Garnitur dort hinfahren könnte.
So. Was haben wir bei der U2? Sie heißt so, wie gesagt, weil sie eigentlich die USTRAB war und dann entlang der 2er-Linie geführt wurde. Da hat man müssen wieder die Bahnsteige verlängern, weil sie zu kurz waren für die U-Bahn-Garnituren. Wie auch immer. - Die Wienerberg City ist so um die Jahrtausendwende errichtet worden. Was hat man damals gesagt? Kein Problem, ihr kriegt einen U2-Anschluss. Ich glaube, bis jetzt ist er noch nicht wirklich vorhanden.
Was wäre das Nächste? U3. Sicherlich auch einer der Wünsche der Freiheitlichen Fraktion: Eine Verlängerung nach Kaiserebersdorf mit einer großen Park&Ride-Anlage, die würde auch den Bewohnern der Leberbergsiedlung zu Gute kommen. Denen hat man das damals auch versprochen. Man hat gesagt, ja, das wäre eine gute Geschichte: Für Pendler, die von der A4 kommen, also von der Flughafenautobahn, Ostautobahn, wie immer man da sagen will, wäre das ideal - eine Verlängerung nach Kaiserebersdorf. Die Leberberg-Siedlung ist ungefähr vor 30 Jahren entstanden, und, wie gesagt, vor 30 Jahren hat man denen gesagt: Ja, ihr kriegt einen U-Bahn-Anschluss, die Endstation Simmering liegt ja mitten im Ortsgebiet, die U3 hört mitten in der Stadt auf. - Ich sage noch einmal, der Grundsatzbeschluss aus dem 68er Jahr wäre gewesen: über den Stadtrand, wie es auf der ganzen Welt eigentlich durchgeführt wird.
Was haben wir jetzt noch? Was darf ich noch anbieten? U6. Da haben wir auch immer gesagt: Bitte, warum hört die gerade am Franz-Jonas-Platz auf? Warum ist nicht das Krankenhaus Nord, heute Klinik Floridsdorf, angebunden? Brauchen wir nicht, wollen wir nicht. Nein, da haben wir lieber einen Radweg gemacht auf der Brünner Straße. Die Brünner Straße ist die B7, also das übergeordnete Straßennetz, eine Bundesstraße. Da haben wir jetzt auch eine Fahrbahnverengung, da wird herumgezaubert. Die Einsatzfahrzeuge können auf den Gleiskörper ausweichen, da blockieren sie aber wieder die Straßenbahn - soll sein. So. Erste Phase: Anbindung der U6 an das Krankenhaus und in weiterer Phase Stammersdorf, Rendezvousberg - über den Stadtrand hinaus, wieder mit einem großen Park&Ride-System, wo wir alle aufnehmen können.
Die andere Seite der U6 in den Süden, nach Siebenhirten: Ich gehe davon aus, dass der eine oder andere von euch schon irgendwann einmal mit der U-Bahn in den Süden gefahren und dort ausgestiegen ist. Das ist enterisch, meine Damen und Herren, das ist sensationell, da ist nichts, da ist genau gar nichts. Siebenhirten ist wie Gramatneusiedl oder du vergleichst es mit dem Wiener Hauptbahnhof. Das ist nichts. Wenn man dort die U6 verlängern würde in den Süden, ist man in weniger als 1.000 m, meine Damen und Herren, in der Shopping City
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