Gemeinderat, 60. Sitzung vom 20.11.2024, Wörtliches Protokoll - Seite 84 von 100
der ganzen langen Strecke um eine Viertelstunde verzögert.
Das Schlimme war: Eine oder zwei Wochen vorher ist weiter oben auf der Josefstädter Straße ein Lastwagen gestanden. Einen Lastwagen bringst du nicht so leicht weg, nicht einmal mit dem Abschleppwagen. Da hat dann die Berufsfeuerwehr kommen müssen, und die haben es mit technisch außerordentlich schwierigen Manövern geschafft, den riesigen Lastwagen so zur Seite zu bringen, dass die Straßenbahn wieder fahren kann. In beiden Richtungen sind sieben, acht Garnituren des 2er gestanden. Wenn jetzt (GR Dipl.-Ing. Martin Margulies: Das ist das Argument?) der Margulies das gesehen hätte, täte er schon wieder eine Anfrage machen - Skandal, ein Managementfehler, der Stadtrat ist schuld, und so weiter. (GR Dipl.-Ing. Martin Margulies: Na, na!) Aber das ist etwas, was eben passiert. (GR Dipl.-Ing. Martin Margulies: U2Z …) Wenn du (in Richtung GR Dipl.-Ing. Martin Margulies) Vorschläge hast, wie man das künftig verhindern wird, sage sie uns. Aber Tatsache ist, dass die Straßenbahn da nicht fahren kann, wenn ein zumindest kurz- oder mittelfristig unabwendbares Fahrgerät auf der Schiene steht. Das ist eben leider so, das kriegst du schwer grundsätzlich weg. - Das nur, weil sie in der Nähe ist, die 2er-Linie.
Ich weiß aber auch, dass die Bevölkerung großes Verständnis dafür hat, auch damals bei dem Hochwasser. Die „Kronen Zeitung“ ist nicht eine Zeitung, die grundsätzlich über uns nur positiv schreibt. Aber da haben sie dann, ich glaube, am Höhepunkt des Hochwassers, zehn Interviews mit zufällig ausgesuchten Wienerinnen und Wienern gemacht, und was mich wirklich fasziniert hat: Alle haben Verständnis gefunden dafür. Für normal macht man immer halb-halb, aber die haben anscheinend in der Eile niemanden gefunden, der gesagt hat, das ist ein Skandal oder so etwas, sondern die Bevölkerung hat sehr wohl verstanden, was höhere Gewalt ist, was derartig dramatische Unwetter sind und hat auch verstanden, wie gut die Wiener Linien sind. Auch diese Sprecherin, die da immer aufgetreten ist, ist eine phantastische Sprecherin, der kann man auch gratulieren. (Heiterkeit bei GR Mag. Manfred Juraczka.) Wir können stolz sein, dass wir diese Wiener Linien mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben. (Beifall bei der SPÖ.)
Bei der Gelegenheit natürlich auch von meiner Seite der U-Bahn-Fahrerin von gestern alles Gute, rasche Genesung und herzlichen Dank, dass sie das so super gelöst hat, und überhaupt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Wiener Linien herzlichen Dank für ihre ausgezeichnete Arbeit. Das, glaube ich, muss deutlich gesagt werden. (Beifall bei der SPÖ.)
Sonst will ich jetzt nicht alles wiederholen, auch zum Finanziellen hat der Herr Stadtrat alles ausgeführt. Der Herr Stadtrat hat so viel gesagt, dass wir fast gar nicht mehr so viel zu sagen haben. (Heiterkeit beim Redner und bei den GRÜNEN.) Das ist natürlich richtig dramatisch, aber es soll uns nichts Schlimmeres passieren als Politiker, dass das Wichtige und Gute schon zum Gutteil gesagt wurde.
Aber noch einmal zur Wiederholung, weil es die Kollegin Nittmann anscheinend überhört hat: Inflationsbereinigt liegt das Projekt weiterhin im Kostenrahmen, sagt der Leiter der externen Kontrolle auf Basis eines objektiven, unabhängigen Gutachtens. (GR Dr. Markus Wölbitsch, MIM: Ja eh, aber es gibt …)
Weil ich die Kollegin Nittmann erwähnt habe, möchte ich noch das Gründerzeithaus am Elterleinplatz erwähnen. Erstens einmal ist es nicht enteignet worden, das war eine Fehlinformation von Ihnen, sondern die Wiener Linien haben das rechtzeitig gekauft, schon vor längerer Zeit, soviel ich weiß. (GR Mag. Manfred Juraczka: Fahren wir 2032 jetzt Elterleinplatz oder doch Hernals?) Die Wiener Linien haben das Haus gekauft. Man weiß seit Langem, dass es unmöglich ist, am Elterleinplatz eine U-Bahn-Station zu machen und gleichzeitig das Haus, auch wenn es ein Gründerzeithaus ist, stehen zu lassen. Entweder haben wir eine U-Bahn-Station oder wir haben das Haus. Da sagen wir: Es ist das kleinere Übel, wenn wir leider das Haus beseitigen müssen.
Eines muss man auch sagen: Alle Mieterinnen und Mieter, alle Pächterinnen und Pächter wurden von der Stadt Wien bestens unterstützt, dass sie gute und vernünftige Alternativen finden, sich woanders einmieten können. Auch ein Kindergarten ist, glaube ich, drin. Es haben auch die Pächter die volle Unterstützung, dass sie, wenn es geht, in der Nähe, wenn es nicht geht, nicht in der Nähe … (Zwischenruf von GRin Mag. Ulrike Nittmann - Heiterkeit bei GR Dipl.-Ing. Martin Margulies.) Vor allem bei den Mieterinnen und Mietern, die Kinder haben, hat man darauf geschaut, dass sie in der Nähe etwas haben, damit natürlich die Kinder in die gleichen Schulen weitergehen können. Um all das kümmert sich die Stadt.
Es ist das Projekt der U-Bahn ein großartiges, wir werden die Lebensverhältnisse für die Wienerinnen und Wiener dadurch weiter verbessern, und ich danke allen, die da mitwirken. Herzlichen Dank. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)
Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Als Nächster zu Wort gemeldet ist GR Irschik. Bitte, Sie sind am Wort.
GR Wolfgang Irschik (FPÖ): Sehr geehrter Herr Stadtrat, Damen und Herren des Gemeinderates!
Vorhin wurde kurz über den Steinitzsteg gesprochen, der Kollege Stark, glaube ich, war das - ob wir ihn kennen. Das war gut. Ich glaube, da warst du (in Richtung GR Kilian Stark) noch im Kindergarten oder bestenfalls in der Volksschule, er ist nämlich 1996 freigegeben worden für den motorisierten Individualverkehr. Warum war das so? Weil 1996 die U6 nach Floridsdorf verlängert wurde. Diese Lösung war durchaus eine gute Sache von der damaligen Stadtregierung, dass, wenn die Nordbrücke B227/A22 saniert wird, wir den Steinitzsteg errichten, dass der motorisierte Verkehr dort abgeleitet werden kann. Wenn die armen Radfahrer jetzt ein paar Jahre darauf verzichten müssen, tun sie mir unheimlich leid. Es gibt parallel ja die Floridsdorfer Brücke, dort könnten sie auch fahren. Ich glaube, das ist nicht so etwas Unmenschliches, wenn man
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular