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Gemeinderat, 60. Sitzung vom 20.11.2024, Wörtliches Protokoll  -  Seite 62 von 100

 

zentrales Anliegen, Geschlechtergerechtigkeit auch in den höheren akademischen Strukturen zu fördern. Ich bin auch ganz Ihrer Meinung, dass es gezielt Maßnahmen braucht, um Chancengerechtigkeit auch im akademischen Betrieb zu gewährleisten. Die gezielte Förderung von Frauen, die strukturell benachteiligt sind, ist der Stadt Wien auch ein besonderes Anliegen. Dabei verfolgt die Stadt einen interjektionellen Ansatz in der Gleichstellungsarbeit. Frauen sollen nicht erst am Ende ihrer akademischen Laufbahn unterstützt werden, sondern bereits frühzeitig auf ihrem Weg. Dazu gibt es verschiedene Fonds, wie den Jubiläumsfonds der ÖAW, der BOKU oder auch der WU, die aktiv junge Wissenschaftlerinnen in diesem Fall bei ihrer Karriere in der Forschung unterstützen. Stiftungsprofessuren werden jedoch nicht immer als nachhaltiges Instrument gesehen, da sie oft keine langfristige Verankerung im Wissenschaftsbetrieb bieten. Der WWTF zum Beispiel setzt auf Programme, die es NachwuchswissenschaftlerInnen ermöglichen, ihre ersten eigenen Forschungsarbeiten beziehungsweise Forschungsgruppen aufzubauen, um so auch eine langfristige Karriereperspektive an Wiener Institutionen zu erhalten.

 

Vielleicht noch ganz kurz zum Rahmenbetrag Wissenschaft und Forschung, der jetzt abgestimmt werden soll. Ich denke, dass Wien sich wirklich als zentraler Standort für Forschung und Innovation herauskristallisiert hat. Obwohl die primäre Verantwortung für die Förderung von Wissenschaft und Forschung beim Bund liegt, engagiert sich die Stadt Wien aktiv dafür, den Wissenschaftsstandort auch mitzugestalten. Es geht darum, unabhängige Forschung zu fördern und Projekte voranzutreiben, die für Wien von besonderer Relevanz sind.

 

Die Stadt Wien hat sich der Förderung von Wissenschaft und Forschung auf vielfältige Weise verschrieben. Der Rahmenbetrag, der heute abgestimmt werden soll, ermöglicht daher nicht nur die Unterstützung einzelner Forschungsprojekte, sondern auch die Förderung wissenschaftlicher Vereine und zahlreicher Institutionen. Wir tragen damit maßgeblich dazu bei, den einzigartigen Charakter der Wiener Wissenschaftslandschaft auch zu stärken. Diese Förderungen erlauben auch eine beeindruckende Bandbreite an Aktivitäten, die sich mit den drängenden Fragen unserer Zeit beschäftigen, von Projekten zur Erinnerungskultur, über die Forschung demokratischer Prozesse, von Symposien bis hin zu einzelnen Gesamtförderungen. Wien setzt hier wirklich wichtige Impulse, um den wissenschaftlichen Diskurs auch voranzutreiben. Ein Beispiel hierfür ist zum Beispiel der Wiener Call „Vom Wissen der Vielen“, dessen Projekte 2024 bereits erfolgreich abgeschlossen wurden. Hervorzuheben ist aber auch das daraus entstandene Projekt „Und mittendrin, die Wissenschaft“, das mit dem Österreichischen Staatspreis für Erwachsenenbildung ausgezeichnet wurde.

 

Besonders hervorzuheben ist vielleicht auch das Thema Digitaler Humanismus, das mit intensiven Vermittlungsangeboten und interdisziplinären Ansätzen aktiv gefördert wird. Ich glaube, gerade in der heutigen Zeit ist es entscheidend, eine positive Haltung gegenüber der Wissenschaft zu pflegen und zu stärken. Die Pandemie und natürlich andere große globale Herausforderungen haben uns gezeigt, wie wichtig es ist, Forschung nicht nur zu fördern, sondern ihre Ergebnisse auch für die Gesellschaft sichtbar und verständlich zu machen. Deshalb engagiert sich die Stadt Wien auf allen Ebenen der Wissenschaftskommunikation. Der Dialog zwischen der Stadt und den Forschungseinrichtungen wird stetig vertieft, um nicht nur die wissenschaftliche Exzellenz zu fördern, sondern auch gemeinsam den zukünftigen Herausforderungen besser begegnen zu können.

 

Ein besonderes Symbol der Wertschätzung ist auch der Wiener Ball der Wissenschaften. Der Ball wird am 25. Jänner wieder im Wiener Rathaus stattfinden, ist über die Landesgrenzen hinaus bekannt und repräsentiert auch die Vielfalt der Wiener Forschungslandschaft. Im kommenden Jahr steht der Ball unter einem besonderen Stern, denn wir feiern sein zehntes Jubiläum. Unter dem Motto „Walzer und Wissenschaft“ vereint dieser einzigartige Ball seit einem Jahrzehnt die typischen Elemente des Wiener Balls mit den Beiträgen der Beteiligung der gesamten Forschungs- und Hochschulszene. Der Wissenschaftsball genießt eine enorme internationale Sichtbarkeit und zieht Gäste aus der ganzen Welt heran.

 

Besonders stolz können wir auf das Ehrenkomitee sein, das sich aus den Rektorinnen und Rektoren, Präsidentinnen und Präsidenten sowie Leiterinnen und Leitern aller Wiener Universitäten, Fachhochschulen, Privatuniversitäten, der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und des IST zusammensetzt. Sie alle unterstreichen damit die Relevanz Wiens als bedeutendster Wissenschafts- und Universitätsstandort in Mitteleuropa. Ich denke, ein solcher Ball ist nicht nur ein gesellschaftliches Ereignis, sondern auch ein kraftvolles Signal, Wien ist eine Stadt, die Wissenschaft eben nicht nur fördert, sondern auch feiert. Wir können alle stolz darauf sein, Teil dieser Tradition sein. Ich freue mich bereits auf das kommende Jubiläumsjahr und bin mir sicher, dass wir ein tolles und spannendes Ballprogramm erwarten werden können.

 

Meine Damen und Herren, lassen Sie uns weiterhin daran arbeiten, den Wissenschaftsstandort Wien zu stärken und damit eine vielversprechende und zukunftsorientierte Perspektive für unsere Stadt zu schaffen. Ich bitte Sie daher um Zustimmung zu diesem Poststück. - Herzlichen Dank. (Beifall bei der SPÖ und von GRin Mag. Bettina Emmerling, MSc.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet, die Debatte ist geschlossen. Der Herr Berichterstatter verzichtet auf das Schlusswort.

 

15.33.31Wir kommen nun zur Abstimmung. Wer der Postnummer 37 zustimmt, bitte um ein Zeichen mit der Hand. - Postnummer 37 wird einstimmig angenommen.

 

Es liegt ein Antrag der GRÜNEN vor, Wissenschaft braucht Frauen. Wer dem zustimmt, bitte um ein Zeichen. - Die Zustimmung erfolgt durch ÖVP und GRÜNE,

 

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