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Gemeinderat, 60. Sitzung vom 20.11.2024, Wörtliches Protokoll  -  Seite 61 von 100

 

zustimmen, um den nächsten Schritt für die Kultur in Floridsdorf oder über der Donau zu machen. - Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet, die Debatte ist geschlossen. Die Frau Berichterstatterin verzichtet auf das Schlusswort.

 

15.22.00Wer der Postnummer 35 zustimmt, bitte um ein Zeichen mit der Hand. - Die Zustimmung erfolgt mit SPÖ, NEOS, ÖVP, FPÖ gegen die Stimmen von GRÜNEN, GR Kieslich ist nicht anwesend, daher mehrstimmig angenommen.

 

15.22.23Postnummer 36 der Tagesordnung betrifft eine Förderung an QWIEN. Verein für queere Kultur und Geschichte für die Jahre 2024 und 2025. Es liegt keine Wortmeldung vor.15.22.39 Wer der Postnummer 36 zustimmt, bitte um ein Zeichen mit der Hand - Die Zustimmung erfolgt bei SPÖ, NEOS und GRÜNEN und ist daher mehrstimmig angenommen.

 

15.22.50Postnummer 37 der Tagesordnung betrifft die Genehmigung eines Rahmenbetrages für Einzel- und Gesamtförderungen im Bereich Wissenschaft und Forschung für das Jahr 2025. Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Hursky, die Verhandlungen einzuleiten.

 

15.23.08

Berichterstatter GR Christian Hursky: Bitte um Zustimmung.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Ich eröffne die Debatte. Zu Wort gemeldet ist Frau GRin Mag. Malle.

 

15.23.19

GRin Mag. Mag. Julia Malle (GRÜNE)|: Sehr geehrte Frau Stadträtin! Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Sehr geehrter Herr Vorsitzender!

 

Wir werden der Post natürlich zustimmen, das ist sowieso klar, ich möchte aber an dieser Stelle noch kurz über ein anderes Thema reden, wo wir auch einen Antrag einbringen, weil es wichtig ist. Wir müssen derzeit leider wieder sehr viel über Frauenrechte diskutieren, weil konservative und rechtspopulistische Kräfte immer stärker werden und … (Zwischenruf von GR Mag. Dietbert Kowarik.) Das ist die Tatsache, Herr Kollege, Sie sollten das eigentlich wissen. (Zwischenruf von GR Mag. Dietbert Kowarik.) Sie können sich eh dann zu Wort melden, wenn Sie wollen. Es geht aber an dieser Stelle jetzt nicht explizit darum, und da kann man der Stadt Wien auch nicht so viel vorwerfen, sondern es gibt einen anderen Bereich, wo man noch eine gesellschaftliche Anstrengung vollziehen könnte, und das ist der Bereich Frauen in Wissenschaft und Forschung. Da ist auch nicht alles schlecht hier, aber ich glaube, es ist noch ein bisschen Luft nach oben.

 

Es ist für Frauen im Bereich der Wissenschaft und Forschung ungleich schwieriger als für Männer, weil sie auf strukturelle Barrieren treffen, gesellschaftliche Barrieren. Und alle wissen es eigentlich, je höher man die Karriereleiter klettert, desto schwieriger wird es für Frauen und desto mehr Frauen scheiden auch nach und nach wieder aus. Obwohl mittlerweile mehr Frauen studieren, auch die besseren Abschlüsse erzielen und auch die schnelleren Abschlüsse machen, sinkt ihr Anteil mit jeder weiteren Qualifizierungsstufe im akademischen Bereich. Wenn beispielsweise unter den Studierenden noch mehr Frauen zu finden sind, sind es im Doktoratsbereich schon viel weniger und auf der ProfessorInnenebene ist es am deutlichsten, wo das Problem liegt, es sind nämlich beispielsweise nur 34 Prozent der ProfessorInnen an der Universität Wien Frauen.

 

Es gibt viele Gründe dafür. Ein Thema ist natürlich die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und natürlich auch das Prekariat, dass man sich manchmal von Projektantrag zu Projektantrag hanteln muss. Ich habe relativ guten Einblick, was die universitäre Landschaft betrifft, ich bin selber wissenschaftlich aktiv und ich sehe es bei viele Kolleginnen, die das quasi als Hauptberuf machen, wie sie oft aufgeben, weil sie scheitern, und zwar nicht, weil sie zu blöd wären oder so, sondern weil sie einfach wirklich immer wieder prekären Situationen ausgesetzt sind, nicht die ganze Zeit pendeln wollen und können, die Familie vereinbaren müssen und sich mit beispielsweise 147 anderen hochqualifizierten BewerberInnen um eine Stelle schlagen. Das führt manches Mal leider auch zur ungleichen Bewertung von Leistung. Und Frauen haben oft auch noch weniger Netzwerke als Männer, das ist auch ein Fakt. Es gibt viele unsichtbare Barrieren und vergleichsweise sogar oftmals weniger Zugang zu Fördermitteln.

 

Wir haben in den letzten Jahren auch in Wien Fortschritte gesehen, aber die Zahlen sind trotzdem alarmierend, und wir glauben, dass Wien noch ein bisschen mehr tun könnte. Die rot-pinke Stadtregierung könnte beispielsweise ein Stiftungsprogramm einrichten, das ausschließlich Frauen zu Gute kommt und in diesem Sinne auch positiv diskriminiert. Wir denken an Stiftungsprofessuren, die nur an Frauen gegeben werden, die international bereits erfolgreich sind. Es gibt in Deutschland ein Professorinnenprogramm 2030, das erzielt gute Ergebnisse, und damit ist es auch möglich, den Frauenanteil in Spitzenpositionen in der Wissenschaft zu erhöhen. Solche Programme treiben die Gleichstellung voran, sie stärken auch die Innovationskraft, die es in Wien so dringend braucht, die Diversität auch in der Wissenschaft. Ich glaube, hier braucht es einen viel stärkeren Wandel in den Institutionen, aber auch in der Politik noch viel mehr Bewusstsein dafür, damit die Spitzenleistung und die Förderung von Frauen in allen Bereichen der Wissenschaft auch anerkannt werden.

 

Deshalb wäre es eine schöne Gelegenheit, wenn Sie unserem Antrag zustimmen, die Rahmenbedingungen für Frauen in der Wissenschaft zu verbessern, denn die Zahlen sind ein Auftrag. Sie sind nach wie vor nicht zufriedenstellend, und wir sollten uns nicht irgendwann für eine tatsächliche Gleichstellung für Frauen in der Wissenschaft einsetzen, sondern ab jetzt. - Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zu Wort gemeldet ist GRin Mag. Dr. Samel, ich erteile es ihr.

 

15.27.55

GRin Mag. Dr. Ewa Samel (SPÖ)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Berichterstatter! Liebe Frau Stadträtin! Liebe Zuseherinnen und Zuseher vor dem Livestream!

 

Ja, Wissenschaft braucht mehr Frauen, das steht, glaube ich, außer Frage. Der Stadt Wien ist es wirklich ein

 

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