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Gemeinderat, 58. Sitzung vom 25.09.2024, Wörtliches Protokoll  -  Seite 96 von 135

 

digen Kulturcluster geworden sind, aber mit dem Foto Arsenal Wien, wenn es dann dort hinkommt, natürlich noch lebendiger wird.

 

Mit dem Akt heute hier - Sie haben es schon angesprochen, Frau Kollegin Sachslehner - haben wir Subventionen von über 1 Million EUR vorliegen, womit wir die Ausstattung und Einrichtung, die Erschließung und die Platzgestaltung und eben auch ein Wegeleitsystem für das Foto Arsenal auf die Reise schicken. Ich hoffe da auf die Zustimmung von Ihnen allen, um das gut auf die Reise zu schicken. Wir wissen, was verschiedene Teuerungen, et cetera auch in der Baubranche bedeuten, das muss ich gerade Ihnen als sogenannte Wirtschaftspartei ja sicher nicht erklären. (GRin Mag. Laura Sachslehner, BA: … die sind im August plötzlich aufgetaucht?)

 

Das Foto Arsenal ist bereits in kürzester Zeit zu einer fixen Größe in der Stadt für Präsentationen, für Expertise, für Diskurs und Vermittlung des prägendsten Mediums unserer Zeit geworden. Wir haben es 2022 initiiert, im August 2023 starteten die Bauarbeiten, Ende April 2024 war die Dachgleiche, ein Meilenstein in der ganzen Projektfindung. Wir können mit Begeisterung verfolgen, wie es jetzt dort Platz findet, und ich hoffe, Sie teilen die Begeisterung meinerseits, dass wir im Frühjahr 2025 eröffnen werden.

 

Zu den zwei Anträgen, die meine Kolleginnen eingebracht haben, möchte ich auch noch ganz kurz Stellung beziehen: Beim einen werden wir der Zuweisung sehr gerne zustimmen und dem anderen werden wir natürlich nicht zustimmen.

 

Kollegin Berner, vielleicht schenken Sie mir kurz Ihr Ohr! Als Feministin und Frau, die auch noch mit Johanna Dohnal arbeiten durfte, stehe ich hier und kann sagen, dass ich ihr Tun und ihre Person selbst und auch ihr Andenken sehr ehre. Sie können mir glauben, sie ist in unser aller Herzen, vor allem für die Sozialdemokratie gesprochen, und ich glaube, auch darüber hinaus bei vielen in diesem Raum.

 

Ich möchte mich aber dagegen verwehren, dass wir ihr Andenken in der Stadt nicht ehren. Wenn ich meinen Sohn in die Rahlgasse begleite, dann bin ich beim Johanna-Dohnal-Platz in Mariahilf. Wir haben in Penzing den Johanna-Dohnal-Gemeindebau benannt. Wir haben auch unter großem Einsatz, und da schaue ich Richtung SPÖ-Frauen, mit dem Ehrengrab am Zentralfriedhof mit der Familie versucht, ein schönes Andenken für sie zu kreieren.

 

Ich glaube, dass Johanna sehr würdig in dieser Stadt vertreten ist, dass wir ihr Andenken ehren, aber nichtsdestotrotz bin ich sehr dankbar ob des Antrages und auch ob des Austausches. Wir sind auch gemeinsam sehr erpicht, dass wir uns das ganz genau anschauen. Ich begleite diese Birken auch von Anbeginn meiner frauenpolitischen Tätigkeit. Ich kann mich noch ganz genau erinnern, als 2011 mit Gabi Heinisch und Sandra Frauenberger die erste Birke gesetzt wurde. Ich muss aber auch sagen, der KÖR ist noch kein Auftrag erteilt, es ist auch die Bezirksvorstehung, mit der es keine Gespräche gibt und die nicht ansprechbar ist. Du sprichst da vor allem auch den 13. Bezirk an, mit der Hundezone und dem Park. Also da gibt es auch noch keine Gespräche unter anderem mit dem Bezirksvorsteher.

 

Wie gesagt, wir stehen bereit, das Projekt von Isabella Kresse voll zu unterstützen und da auch Verantwortung zu übernehmen. Auch KÖR ist bereit, Tafeln zu setzen und Beschriftungen zu erneuern. Was dort bezüglich einer Versetzung der Birke möglich ist, bin ich mir nicht so sicher. Ich habe heute in der Früh mit unserem Umweltstadtrat Jürgen Czernohorszky gesprochen. Die Birke ist generell nicht so der geeignete Baum, aber schauen wir einmal. Die MA 42, die auch angesprochen wurde, ist sicher die diesbezüglich besser Bescheid wissende Abteilung der Stadt.

 

Nun zu Ihnen, Frau Kollegin Sachslehner und auch zu Kollegen Berger, der beim vorigen Poststück das Sobieski-Denkmal schon angesprochen hat. Ich habe Ihnen da heute etwas mitgebracht. (Die Rednerin hält ein umfangreiches Schriftstück in die Höhe.) Sonst bin ich eigentlich nicht so, aber heute habe ich auch etwas mit, und zwar etwas ganz Dickes, Fettes, Interessantes: Eine Studie, eine Ausgangslage für die Diskussion um das Denkmal in der Stadt. 2019 von der MA 7 gefördert und begleitet, haben einige AutorInnen diese Studie gemacht, unter anderem auch die leider bereits verstorbene Historikerin Heidemarie Uhl der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und auch unter Einbeziehung von polnischen WissenschaftlerInnen. Wir haben da also wirklich versucht, auch verschiedene Perspektiven einfließen zu lassen.

 

Die Studie wurde eben von der MA 7 gefördert, möglicherweise ist das Ergebnis oder die Empfehlung nicht klar ersichtlich. Ich kann Ihnen die Lektüre sehr empfehlen, aber kann auch gerne an dieser Stelle kurz auf die wichtigsten Ergebnisse eingehen, nämlich dass es einfach nicht mehr die Zeit ist, ein heroisierendes Denkmal aufzustellen. Das heißt, diese großen Reiter mit den Schwertern in der Hand, das ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Das trägt nicht zur Völkerverständigung bei (GR Dr. Markus Wölbitsch, MIM: Jetzt wären wir beim Kern! Die türkische Community!) und wird sicher auch, das wurde auch gerade gesagt, von rechtsextremer Seite missbraucht werden.

 

Es geht um ein Friedens- und Allianzdenkmal, das heißt, es ist uns sehr wichtig, das auch in angemessener und zukunftsfähiger Form zu haben und auch die Leistungen zu würdigen. Es muss ein Zeichen des Friedens und der Verständigung sein und alle Beteiligten, wie auch den ehemaligen Gegner, miteinschließen. (Ruf bei der ÖVP: Che Guevara!)

 

Zum Procedere, das vielleicht auch nicht so klar war oder ist: Es gab 2020 die Entscheidung, dass ein Prozess gestartet wird, und wir alle wissen, was Anfang 2020 dann passiert ist. Es kam die Corona-Pandemie, und das mögen Sie als Ausrede werten, aber ich glaube, die Welt ist für uns alle da auch stillgestanden. Wir haben sehr viele wesentliche Maßnahmen setzen müssen während der Pandemie. (GRin Mag. Laura Sachslehner, BA: Das ist auch schon wieder vier Jahre her!)

 

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