«  1  »

 

Gemeinderat, 58. Sitzung vom 25.09.2024, Wörtliches Protokoll  -  Seite 67 von 135

 

Spiel, das wir heute beschließen werden. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

 

Ein Ort, an dem all das Gute, das im Bildungsbereich passiert, all das Inspirierende und die ganze Expertise von unterschiedlichsten Playern, zusammenkommt, um voneinander zu lernen, um sich gegenseitig zu inspirieren und zu motivieren und dann in die Schulen hinauszugehen und zu zeigen: Hey, wir können gemeinsam etwas schaffen. So ein Zentrum oder Lab, wie es ja in vielen Bereichen auch genannt wird, gibt es in unterschiedlichsten Bereichen. Es gibt in Wien das Kleinmed-Lab, es gibt das Future-Lab, es gibt das Future-Health-Lab, wo genau das passiert: Vernetzt zu denken, verschiedenste Player zusammenzubringen, über den Tellerrand zu blicken, Herausforderungen zu meistern und Krisen zu bewältigen - mit neuen Ideen, mit neuen Partnerschaften, wo die besten Lösungen entstehen und zusammengearbeitet werden kann.

 

Labs als Drehscheibe dafür, wo einfach verschiedene Ebenen aufeinandertreffen, wo auch gegenseitiges Verständnis geschaffen wird und man wirklich einmal ausblendet, was uns in der Bildungspolitik leider so hemmt und nicht weiterbringt. Dieser inspirierende Raum zum Arbeiten und Schaffen - es soll auch ein Ort des Mutes und des Optimismus sein -, wo die Lehrerinnen und Lehrer hinkommen, soll auch als Inkubator für Bildungsinnovationen dienen.

 

Mit dem Beschluss heute gibt es erstmals diesen Ort für Bildungsinnovation, wo sich die Wiener Bildungs-Community treffen, vernetzen und voneinander lernen soll, um das dann auch schnellstmöglich in die Schulen und Kindergärten zu bringen. Das ist ein ganz wichtiger Baustein in unserer Bildungslandschaft, der uns bisher noch gefehlt hat. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

 

Ich bin noch gar nicht fertig, aber vielleicht noch ganz kurz zur Genese: Wir haben schon im letzten Jahr eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die sich auf vielen Seiten damit befasst hat, was so ein Zentrum für Bildungsinnovation braucht, wie es aussehen kann und was dort passieren soll. Diese Studie ist online einsehbar. Seit dem Frühjahr 2024 war eine öffentliche Ausschreibung draußen. Man hat eine Konzepteinreichung ausgeschrieben und hier die Anmeldungen aufgerufen. Im Juni wurde dann ein von der Impact Hub Education geleitetes Konsortium von einer Jury als Betreiber ausgewählt, das jetzt in die Umsetzung gehen kann. Damit können wir auch sicherstellen, dass dieses Zentrum im Frühjahr 2025 eröffnet werden kann. Ich freue mich irrsinnig darauf und wünsche vor allem den Beteiligten in diesem Sinne auch alles Gute. Ich bin mir sicher, dass hier ein wertvoller Beitrag für unsere Bildungslandschaft erreicht wird, der unsere Schulen, unsere Kindergärten und alle bereichern wird.

 

Ich habe es am Anfang gesagt: Es stimmen nicht alle dafür. Ich hoffe jetzt zum Schluss, dass ich Sie vielleicht ein bisschen davon überzeugen oder Ihnen das ein bisschen schmackhaft machen konnte. Bildung ist die wichtigste Investition in unsere Zukunft und in unser Land. Sie braucht den Blick über unseren Tellerrand. Deswegen starten wir damit. - Vielen Dank. (Beifall bei NEOS und SPÖ. - Bravo-Ruf von GR Mag. Josef Taucher.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zu Wort gemeldet ist GR Neumayer. Ich erteile es ihm. Bitte.

 

15.52.19

GR Jörg Neumayer, MA (SPÖ)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Bürgermeister! Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister! Werte Frau Stadträtin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Ich freue mich, dass auch ich ein paar Worte zu dem Antrag sagen darf.

 

Als hätten wir uns abgesprochen, liebe Bettina - obwohl wir uns heute nicht abgesprochen haben (Heiterkeit bei GRin Mag. Bettina Emmerling, MSc.) -, möchte ich mit einem Zitat von Gerald Hüther beginnen: „98 Prozent aller Kinder kommen hochbegabt zur Welt. Am Ende der Schullaufbahn sind es nur noch 2 Prozent.“

 

Sehr geehrte Damen und Herren, wenn wir in Österreich so weitermachen, wird es unter Umständen noch schlimmer werden. Andere Staaten, andere Nationen haben hier schon längst den Turnaround geschafft. Wir haben das in Österreich leider noch immer nicht geschafft. Wir versuchen in Wien seit Jahren, gegen diese Blockaden - vor allem leider der ÖVP - zu arbeiten, obwohl es auch bei Ihnen Einzelne gibt, die schon viel weiter sind. Ich möchte nur an den Kollegen Leitl erinnern, der jahrelang die IV geprägt hat und in der sozialpartnerschaftlichen Herangehensweise auch immer unser Modell einer Gesamtschule, einer gemeinsamen Schule und weitere Formen unterstützt hat.

 

Sehr geehrte Damen und Herren, es geht aber noch viel weiter als das. Wir könnten jetzt darüber reden, was in den letzten Jahren alles schiefgegangen ist. Ich möchte auch da leider wieder zur ÖVP schauen. - Darum sage ich ja, liebe Bettina, „als hätten wir uns abgesprochen“, weil du sehr viel in die andere Richtung gesprochen hast. - Wir haben von 2016 bis 2018 ein Österreich-weit starkes und sinnvolles Programm für Integrationsmaßnahmen verabschiedet: Integrationsfonds, den Integrationstopf 1, die Integrationstöpfe 2 und 3. Bis 2018 reden wir von Sprachförderkursen und von 400 Sprachförderkräften zusätzlich. Wir reden davon, dass die Schulgemeinschaften wirklich mit mobilen Einsatzteams, mit interkulturellen PädagogInnen, mit SchulpsychologInnen und SchulsozialarbeiterInnen vor Ort unterstützt worden sind. Dann wurde das alles 2019 in Ihrer Regierung mit der FPÖ von heute auf morgen abgeschafft. Die Bundesländer wurden allein gelassen, die Lehrerinnen und Lehrer wurden von Ihnen allein gelassen und letzten Endes auch die Schülerinnen und Schüler. Das ist die Realität, mit der wir uns konfrontiert sehen. Das ist die Realität, in der wir seit vielen Jahren und Jahrzehnten in dieser Bundeshauptstadt arbeiten müssen. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Ich möchte nur in Erinnerung rufen, was wir schon in den Jahren zuvor - vor unserer heutigen gemeinsamen Koalition - alles mit wenig und kaum Unterstützung des Bundes auf Schiene gebracht haben: Die Kindergärten, die wir als erste Bildungsstätte sehen, die wir in städtischer Hand kostenlos gemacht haben, die kostenlose Ganztagsschule, Gratismittagessen - Sie erinnern sich -, die Bildungscampusse, auf die heute auch die Kollegin Emmerling schon repliziert hat, die einfach einen komplett neuen und modernen Arbeitsplatz und auch eine neue moderne Bildungsstätte darstellen, die Neue Mittelschule,

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular