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Gemeinderat, 58. Sitzung vom 25.09.2024, Wörtliches Protokoll  -  Seite 62 von 135

 

und dem es irgendwie ein Anliegen ist, das aufzuklären, klar sein muss, dass das Fake News waren und dass nie, zu keinem Zeitpunkt irgendein Garderobensymbol im Kindergarten abgeschafft wurde und das dementsprechend auch nicht wiedereingeführt werden kann. Ich bitte Sie, das wirklich zur Kenntnis zu nehmen. (Beifall bei NEOS, SPÖ und GRÜNEN.) Sie schreiben in ihrem Antrag nämlich auch, dass wir Frühsexualisierung durch Dragqueen-Lesungen in Volksschulen oder Kindergärten fördern. Es gibt in ganz Wien in keinem einzigen Kindergarten und in keiner einzigen Volksschule eine Dragqueen-Lesung. Auch das sind Fake News, die Sie hier verbreiten. (Beifall bei NEOS und SPÖ. - GR Mag. Josef Taucher: Das Gleiche wie mit den …)

 

Schlussendlich muss ich schon auch sagen: Nicht nur, dass der Bildungssprecher nicht anwesend ist, der ganzen Debatte fern bleibt und sich hier zu seinen Themen auch nicht zu Wort meldet, schreibt er auch noch: „Diese künstliche Aufregung um eine nicht real existierende Ausgrenzung muss umgehend rückgängig gemacht werden.“ Ich sage Ihnen: Diese künstliche Aufregung muss umgehend abgestellt werden. Vor allem, wenn man sich vielleicht irgendwie ein bisschen mit Bildung auseinandersetzt, dann sind das nicht die Themen, die uns beschäftigen. (Beifall bei NEOS, SPÖ und GRÜNEN. - Bravo-Ruf von GR Mag. Josef Taucher.)

 

Zum Antrag der GRÜNEN: Sie bringen einen Beschlussantrag zur Aufstockung des psychosozialen Support-Personals an Wiens Schulen ein. Sie fordern auch an jedem Schulstandort eine Schulsozialarbeiterin und eine Schulpsychologin zur Unterstützung der pädagogischen Arbeit der Lehrkräfte. Dem kann ich natürlich zu 100 Prozent zustimmen. Sie schreiben aber natürlich auch, dass der Amtsführende Stadtrat für Bildung diese Maßnahmen zur Aufstockung setzen soll. Sie wissen ganz sicher, dass die Schulpsychologen, die Schulpsychologie, alleinig in der Verantwortung und im Kompetenzbereich des Bundes liegen, dass wir diese Aufstockung wirklich dringend wollen und gern einen Schulpsychologen pro Schulstandort hätten und es zur Schulsozialarbeit eine geteilte Kostenübernahme durch den Finanzausgleich gibt. Wir haben den Deckel, den uns der Bund bereitstellt, längst ausgefüllt.

 

Wir bauen darüber hinaus auf unsere eigenen Kosten. Das tun wir gern, weil wir es einfach brauchen, aber ja: Das geht Schritt für Schritt. Bemühen Sie sich aber bitte auch im Bund darum - zumindest sollte eine zukünftige Bundesregierung das -, dass solche absurden Deckel, wonach bei 85 Schulsozialarbeitern in Wien Schluss ist, während jeder weiß, dass Wien hier mehr Bedarf hat, den wir auch in einem Chancenindex abbilden könnten, endlich aufgehoben werden. - Vielen Dank. (Beifall bei NEOS und SPÖ. - Ruf bei den GRÜNEN. - GR Dipl.-Ing. Dr. Stefan Gara - in Richtung GRÜNE: Dann macht etwas in der Regierung!)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zu Wort gemeldet ist GRin Mag. Malle. Ich erteile es ihr. Bitte.

 

15.19.25

GRin Mag. Mag. Julia Malle (GRÜNE)|: Sehr geehrter Herr Bildungsstadtrat! Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!

 

Ja, zu den Palästen gehören auch gute Rahmenbedingungen und ausreichendes Support-Personal. Da sind wir uns, glaube ich, einig. Hier rennt aber noch einiges in die falsche Richtung. Wir stimmen der Post natürlich gern zu, aber möchten ein bisschen ausführen, warum wir hier noch mehr brauchen als neue Schulbauten.

 

Melissa, Vanessa, Mohamad: Das sind 3 Namen der 25 Kinder eines Filmes, der vor wenigen Tagen in Wien Premiere gefeiert hat. Der Film „Favoriten“ hat uns alle bewegt. Ich weiß, Herr Wiederkehr, Sie haben ihn auch bereits gesehen. Ich habe ihn gestern ein zweites Mal gesehen, mein Kollege Stadler hat ihn ein drittes Mal gesehen. Ich habe mir beim zweiten Mal Sehen wieder gedacht: Ja, es muss in der Schulsozialarbeit, in der Schulpsychologie, gerade in der Bekämpfung des LehrerInnenmangels, in der Elternarbeit und auch seitens des ÖVP geführten Bildungsministeriums mehr Kraftanstrengungen geben, keine Frage. Das haben wir nie bestritten, und das werden wir nie bestreiten. Wien hat als Millionenstadt natürlich andere Herausforderungen. Auch das haben wir ja immer wieder gesagt. Ich weiß nicht, wie es Ihnen ergangen ist, Herr Wiederkehr, als Sie diesen Film „Favoriten“ gesehen haben. Mir ist es jedenfalls nicht gut gegangen, auch wenn ich die Probleme als Lehrerin selbst kenne. Ich weiß zwar nicht, wie es ist, eine Klasse zu unterrichten, in der alle Kinder eine andere Erstsprache als Deutsch sprechen - das weiß ich nicht -, aber ich weiß, wie es ist, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge zu unterrichten, wie es ist, Kinder mit Behinderungen zu unterrichten, und wie es ist, wenn Kinder die Aufnahmeprüfung ins Gymnasium nicht schaffen.

 

Ich weiß auch, wie es ist, Kinder zu unterrichten, die im Gymnasium sitzen, aber leistungsmäßig eigentlich auch in der Mittelschule sitzen könnten. Man muss ehrlich sein: Es ist das soziale Kapital, das hier oft eine Rolle spielt. Wenn Eltern ausreichend soziales Kapital mitbringen, Druck ausüben können - das passiert manchmal auch auf VolksschullehrerInnen - und wissen, wie man sich im Kontext Schule bewegt, dann wird einiges im Leben leichter.

 

Wer setzt sich aber für Kinder ein, deren Eltern dieses soziale Kapital nicht haben und deren Eltern nicht ausreichend Deutsch sprechen? Wer kümmert sich um deren Traumata beispielsweise durch Kriegserfahrung? Mir bricht es das Herz, wenn ich im Film sehe, wie Eltern sich nicht um den Sohn kümmern können, weil der Vater um fünf Uhr morgens auf die Baustelle muss und die Mutter den ganzen Tag putzen geht und nicht ausreichend Deutsch spricht. Mir geht es auch nicht gut dabei, zu sehen, wenn die Tochter für ihren Vater übersetzen muss, um die Lehrerin zu verstehen, oder wenn Aylin sich nicht auf das Lernen konzentrieren kann, sondern Krieg im Kopf hat. Mir geht es auch nicht gut damit, dass die Träume dieser Kinder vielleicht im Alter von zehn zerplatzen, weil sie nicht mit dem goldenen Löffel im Mund geboren sind.

 

Ich habe mir auch gedacht, dass sich dieser Wahlkampf irgendwie falsch anfühlt, wenn ich in Schuldiskussionen sitze und auch von Seiten der NEOS - das muss ich wirklich ehrlich sagen - immer wieder von ihren Kandi

 

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