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Gemeinderat, 58. Sitzung vom 25.09.2024, Wörtliches Protokoll  -  Seite 61 von 135

 

GRin Mag. Bettina Emmerling, MSc (NEOS)|: Herr Vorsitzender! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich melde mich heute bei jedem Poststück - nicht bei jedem, aber bei einigen - zu Wort, weil es einfach auch gerade viel zu erzählen gibt und ich das auch vor den Vorhang holen will.

 

Es geht bei diesen Poststücken um Schulbauten, um Schulerweiterungen oder Schulneubauten. Ich habe Ihnen vor einigen Monaten gesagt, ich werde mir das zu Herzen nehmen und das zukünftig immer machen: Sobald wir eine Schule neu bauen, erweitern, renovieren oder dergleichen, werde ich dazu sprechen, um dem wirklich die volle Aufmerksamkeit zu geben, weil wir erhebliche Diskussionen bezüglich der Schulbauten und bezüglich der mobilen Klassen, die notwendig waren, hatten. Deswegen mache ich meine Ankündigung wahr und werde diese tollen Projekte auch vor den Vorhang holen.

 

Vielleicht noch einmal zur Einordnung und zur Erinnerung, warum ich das mache: Ich habe von mobilen Schulklassen gesprochen, aber das Schulbauprogramm der Stadt ist eines, das sich, glaube ich, durchaus sehen lassen kann und das sehr nachhaltig und langfristig aufgestellt ist. In den letzten 10 Jahren wurden 1.200 neue Klassen errichtet. Das sind 120 neue Klassen im Jahr. Mit dieser Geschwindigkeit des Ausbaus geht es voran. Dieser große Ausbau erlaubt es uns auch immer, einen großen Puffer an Schulräumen zu haben, die bei dringendem Bedarf, wenn es notwendig ist, zur Verfügung stehen. Sie wissen alle: Im Jahr 2022 kamen 4.000 ukrainische Kinder zu uns. Wir haben es auf Grund dieses großen Puffers geschafft, dass quasi von einem Tag auf den anderen für 4.000 Kinder, mit denen wir nicht gerechnet haben, ein Schulplatz zur Verfügung gestellt worden ist, was wirklich, wirklich großartig ist. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

 

Nichtsdestotrotz hat uns dieses Ereignis den Schulpuffer, der hier aufgebaut wurde, natürlich wieder voll besetzt. Deswegen waren eben auch mobile Klassen notwendig. Dass es in der Geschichte nicht neu ist, dass wir mobile Klassen bauen, und dass es das in jedem Bundesland Österreichs gibt, werden Sie aber auch gleich erfahren, wenn ich Ihnen die fünf Standorte vorstelle, die wir heute behandeln.

 

Wir haben eine Erweiterung und Sanierung in der Ganztagesvolksschule im 14. Bezirk in der Diesterweggasse, und zwar haben wir dort eine derzeit ganztägig geführte 21-klassige Volksschule mit Stammhaus. Es gibt ein temporäres Mobilklassengebäude, jetzt kommt ein Erweiterungsprojekt dazu: acht neue Klassen, ein Bewegungsraum, eine Lehrküche, Team- und Personalräume, Garderoben, Sanitärbereiche und auch Räume für Sonder-, Inklusivpädagogik. Die Mobilklassengebäude werden abgebrochen, im Anschluss wird auch das gesamte Stammhaus generalsaniert. Das war das erste Poststück.

 

Das zweite betrifft den Neubau einer öffentlichen Schule im 10. Bezirk in der Neilreichgasse 126. Dort kommt eine komplett neue öffentliche und ganztägig geführte 17-klassige Volksschule hin, Kostenschätzung rund 3 Millionen EUR. Es wird dort großzügige Freibereiche geben, bei denen auch noch die Möglichkeit der Mehrfachnutzung gemeinsam mit der Öffentlichkeit geprüft wird.

 

Wir erweitern die öffentliche Volksschule in der Dr.-Skala-Straße im 21. Bezirk. Die besteht derzeit aus einem 1958 errichteten Hauptgebäude und aus sieben Mobilklassen in Leichtbauweise. Die kommen nicht von jetzt, sondern schon von länger her, aus den Jahren 1991 bis - ich weiß jetzt nicht genau - 1994. Derzeit sind dort 13 Klassen und 1 Hort untergebracht. Dort wird das Bestandsgebäude saniert, der Turnsaaltrakt und die Mobilklassen werden abgerissen und durch einen Erweiterungsbau in Massivbauweise ersetzt. Zur Erweiterung kommen neun neue Bildungsräume, ein Therapiebereich für Sonder- und Inklusivpädagogik, ein Küchenbereich für die schulische Tagesbetreuung, Team- und Personalräume und ein zusätzlicher Sportbereich. Am Standort kann dann ab September 27 eine 22-klassige Volksschule mit schulischer Tagesbetreuung geführt werden. Das ist eines der größten Projekte und wird derzeit mit rund 32 Millionen EUR budgetiert. - Sie sehen also: Die Mobilklassen gab es auch schon in den 90er Jahren. Sie werden nach und nach ersetzt, wenn wir in die Schulerweiterungen gehen, die wir dringend brauchen.

 

Weil ich es vorgelesen habe - so viel auch im Bereich der Sonder- und Inklusivpädagogik: Sie wissen, jede neue Schule, die in Wien gebaut wird, spielt wirklich alle Stücke. Den Kindern Paläste zu bauen, ist ein Credo, das wir uns gegeben haben. Schüler sollen sich in ihren Klassen, in ihren Schulräumen wohlfühlen. Auch die LehrerInnen sollen dort gern unterrichten. Das Umfeld ist ein ganz wesentlicher Bestandteil. Deswegen freut es mich auch, dass wir in unserem nächsten Bildungsausschuss einen neuen Schulcampus besuchen werden, nämlich den in der Deutschordenstraße. Ich freue mich, wenn möglichst alle dabei sind und wir uns neben der Ausschussarbeit auch ein bisschen anschauen, wie so ein neuer Schulbau in Wien ausschaut und was dort alles möglich ist.

 

Ich habe ein Poststück vergessen. Das möchte ich auch noch kurz erwähnen, nämlich die Adaptierung des Berufsschulgebäudes im 5. Bezirk in der Castelligasse. Das wird in eine 13-klassige allgemeinbildende Pflichtschule umgewandelt. Dort kommt die Volksschule inklusive eines Sonder- und Inklusivpädagogikbereiches hinein, auch wieder mit Küche, Gymnastiksaal und Therapiebereich um rund 2,6 Millionen EUR.

 

Ich freue mich, dass zumindest alle Planungen zu diesen Erweiterungen und Neubauten einstimmig beschlossen werden. Das heißt doch auch, dass der Stellenwert des Schulneubaus hier von allen Parteien so gesehen wird - die Planungen zur genauen Durchführung nicht. Das soll aber so sein. Das finde ich jetzt auch nicht weiter schlimm.

 

Ich möchte noch auf die Anträge eingehen, die bei diesem Poststück jetzt eingebracht wurden. Vielleicht zur FPÖ: Ich sehe, die Kollegen der FPÖ sind nicht sehr zahlreich da, auch der Bildungssprecher ist es jetzt nicht. Er hat einen Antrag eingebracht, dass der amtsführende Stadtrat dafür Sorge tragen soll, dass die Garderobensymbole im Kindergarten wiedereingeführt werden. Ich weiß nicht, wer die Debatte verfolgt hat. Ich glaube aber, dass mit der Berichterstattung in den Tagen danach für jeden, der irgendwie irgendetwas in dieser Stadt verfolgt

 

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