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Gemeinderat, 58. Sitzung vom 25.09.2024, Wörtliches Protokoll  -  Seite 50 von 135

 

das die Zukunft der Wirtschaft sein wird und weil das auch die Zukunft unserer Arbeitsplätze sein wird. Es wird Green Jobs auf all diesen Ebenen geben.

 

Was machen wir in Wien? Wir haben uns mit diesem Thema sehr, sehr auseinandergesetzt, nicht nur in der Wirtschaftskammer, auch in der Stadt. Wir haben alle Stakeholder zusammengeholt, wir überlegen uns, wie wir die Wiener Wirtschaft transformieren können, wir überlegen uns, wie wir sie unterstützen können, wo es Förderungen gibt, wo wir Schulungen ansetzen können, wo wir aber auch in der Interessenpolitik und auch in der Politik, wo es notwendig ist, lobbyieren, weil vielleicht irgendwelche Normen nicht mehr stimmen oder Gesetze angepasst werden können.

 

Wir tun das in vier Bereichen sehr stark, einerseits bei allem rund um die Immobilie, das heißt: Wir überlegen uns, wie die Stadt der Zukunft ausschauen kann, wie wir die Stadt klimafit machen können, wie wir kühlen können, wie wir die Gebäude besser dämmen können und wie wir Stadtentwicklung in Zukunft planen. Der zweite Bereich, in dem wir das machen, ist natürlich das ganze Thema Energie, auch die Umstellung von einer CO2-belastenden Energieerzeugung zu einer nachhaltigen Energie. Der dritte Bereich ist die Kreislaufwirtschaft. Sie kennen das: Fast alle größeren Baustellen in Wien sind mittlerweile so, dass Beton gleich vor Ort aus dem Abriss produziert wird.

 

Der vierte Bereich - auf den komme ich jetzt zu sprechen -, ein ganz wichtiger Bereich, ist die Mobilität. Es geht nicht nur darum, wie wir in Zukunft den Individualverkehr organisieren, mit welcher Antriebsform wir den Individualverkehr organisieren, sondern auch darum, wie wir den öffentlichen Verkehr machen, aber auch zum Beispiel den Zuliefererverkehr, Kleintransporteure: Wie werden wir in Zukunft Güter in diese Stadt bringen? Wo wird umgeladen? Wann steigt man auf Elektromobilität um und wann vielleicht auf Wasserstoff? Und da passiert sehr, sehr viel, kann ich Ihnen sagen, wirklich viel. Wir hatten vor zwei Wochen auch die Wiener Elektromobilitätstage, oder so ähnlich hat es geheißen - Elektrotage, glaube ich -, am Heldenplatz, organisiert von der Autoindustrie, also Porsche und alle großen Hersteller. Ich hatte das Glück, dass ich dort war, und ich war auch zwei Mal auf einem Podium und habe mich wirklich sehr intensiv mit den Geschäftsführern der großen Autoproduzenten und der großen Händler in Österreich unterhalten, und alle, ausnahmslos alle haben mir gesagt, dass sie in Zukunft im Individualverkehr auf Elektromobilität setzen werden. Es ist komplett wurscht, was wir zwei jetzt hier im Wiener Gemeinderat sagen - ich sage dir das (GR Wolfgang Irschik: Das sehen wir in Deutschland! 5 Milliarden …) -, aber die Produzenten machen das, weil sie überzeugt sind, dass es die richtige Entscheidung ist, weil sie überzeugt sind, dass Elektromobilität nicht nur in der Effizienz überlegen ist - wir wissen: ein Verbrennermotor, ich weiß nicht, 20 Prozent und ein Elektromotor 80 Prozent, und auch wenn ich die Ladegeschichte abziehe, sind es noch immer 70 Prozent -, weil sie also effizienter ist, weil sie günstiger ist. (GR Wolfgang Irschik: Günstiger?!) Das sage ja nicht ich, das sagen die Autoproduzenten, ich bin kein Autoproduzent, ich gebe nur wieder, was die sagen. Und die haben umgestellt, weil sie auch glauben, dass sie damit Geld verdienen.

 

Und weil du das Thema China angesprochen hast - das möchte ich dir auch kurz sagen: Die Chinesen machen das nicht, weil sie glauben, dass sie jetzt für den Umweltschutz und für die Ökologie sind oder weil das ein paar GRÜNE in Österreich sagen (GR Wolfgang Irschik: Die machen es gar nicht mehr!), sondern die machen das deshalb, weil sie wissen, das ist eine Zukunftstechnologie, und weil sie wissen, dass sie damit Geld verdienen werden. (GR Wolfgang Irschik: Nicht mehr! Sie investieren nichts mehr!) Jetzt ist es so: Das Thema Elektromobilität ist im Individualverkehr gegessen, um es so zu sagen, das heißt, es passiert. Ob es uns gefällt oder nicht, ist komplett unerheblich, es passiert.

 

Andere Technologien passieren auch parallel dazu. Parallel dazu heißt, es wird auch die Wasserstofftechnologie geben. Wir setzen das zum Beispiel auch in Wien bei den Wiener Linien ein, wo wir sagen, okay, die Busse, die in der Ebene fahren, fahren mit Batterie, aber die, die vielleicht auf den Kahlenberg hinauffahren, nehmen Wasserstoff. Wir werden auch den Wasserstoff für Baufahrzeuge, für Schwertransporter, und, und, und brauchen, deswegen auch andere Technologien. Auch E-Fuels werden wir brauchen, ich sage Schiffsverkehr, Schwertransport, was auch immer. Das heißt, es wird parallel laufen, aber ich kann trotzdem sagen: Die Zeit des Verbrennungsmotors ist Geschichte, so wie vieles in der Geschichte Geschichte ist, und die wenigen Dinosaurier, die jetzt noch da sind, werden auch bald draufkommen, dass sie Dinosaurier sind. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)

 

Okay, um jetzt auf den konkreten Akt zurückzukommen: Es geht ja um die Taxiinnung, um Umstellung der Taxis auf Elektromobilität. Da ist die Entscheidung gefallen, dass ab 2025 Neuanschaffungen nur mehr Elektrotaxis sein dürfen. Die Entscheidung ist gefallen, da wird es auch nichts mehr zu rütteln geben. Ich bin natürlich mit der Taxiinnung in Kontakt. Was wir machen, um die Taxis dabei zu unterstützen, sind mehrere Dinge. Erstens unterstützen wir sie dabei, indem wir etwas Neuartiges machen, was die Ladeinfrastruktur betrifft. Ihr werdet es bald sehen, es beginnt gerade die Ausrollung, die ersten 40, 50 Ladestationen passieren gerade. Es ist eine Platte, die bei den Taxistandplätzen am Boden ist. Das heißt, die Taxis fahren einfach drüber (GR Wolfgang Irschik: Induktionsladung! Das habe ich gesagt! So heißt das!), brauchen nicht aussteigen, es fährt dann so eine Art Rüssel runter, und die Taxis werden geladen, während sie auf ihre Gäste warten, was natürlich sehr innovativ ist. Sie brauchen nicht aussteigen, und es ist keine verlorene Zeit.

 

Was ich zum Thema noch sagen muss: Diese Ladeinfrastruktur wird übrigens von einer österreichischen Firma gemacht, das machen Graz und Wien. Es ist eine steirische Firma, und es sind jetzt schon ein paar Hundert Arbeitsplätze, die dadurch geschaffen sind. Ich sage, Arbeitsplätze verschwinden in alten Technologien, aber dafür entstehen neue Technologien, wo wir neue Arbeitsplätze schaffen. Und wir sind Weltmarktführer, die Ersten, die so etwas in einer großen Millionenstadt machen, die Ersten, die diese Technologie verwenden. Und glaube

 

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